Petra, die vergessene Stadt. Als Kind sah ich das erste Mal Indiana Jones und saß wie gefesselt vor dem Fernseher. Gebannt von diesem Draufgänger, mit seinem Hut, auf der Suche nach verlorenen Relikten, untergegangenen Kulturen und vergessenen Mythen. Mein persönlicher Highlight, voll Faszination und Spannung, war eine Szene im dritten Teil mit dem Titel: „Indiana Jones und der Kreuzzug“.
Es waren die Bilder einer verloren geglaubten Stadt, wiederentdeckt bei der Suche nach dem heiligen Gral, die mir jedes Mal aufs Neue einen Schauer über den Rücken jagten. Den Blick auf den Fernseher fest fixiert konnte ich die Bilder dieses Ortes kaum glauben. Umgeben von Felswänden, ging es quer durch eine Schlucht, bis sich an deren Ende ein in den Fels geschlagenes Monument zeigt. War dieser Ort anfangs nur ein Jugendtraum, sollte mich dieser jedoch nie wirklich loslassen.
Erst Jahre später erfuhr ich, dass diese Szenerie nicht der bloßen Hollywood-Phantasie entsprang. Vielmehr war es die Felsenstadt Petra in Jordanien, die hier als Kulisse diente. Eine Kulisse, wie sie heutige Baumseister wohl kaum besser hätten erschaffen können.
Wie nicht anders zu erwarten war, sollte sich der Gedanke, einmal selber diese Schlucht entlang zu wandern, in meinem Kopf festsetzen. Zu dieser Zeit war ich noch viel zu jung, um selber meine Tasche zu packen und mich auf dieses Abenteuer zu begeben. Verrückt? Vielleicht, aber fast 20 Jahre später nun sollte dieser Traum endlich wahr werden.
Nicht nur mein Traum Petra zu entdecken sollte wahr werden, ich hatte sogar das Glück, eine unvergessliche Tour bei Nacht machen zu können. Eine Tour, die ihres Gleichen sucht. Begleitet von hunderten Lichtern, war das Tal in eine gespenstische Stille gehüllt. Während der Mond über unseren Köpfen hell leuchtet begeben wir uns bei Kerzenschein auf den 1,2 km langen Weg zum sagenumwobenen Königstempel.
Begleitet von einer konstanten Gänsehaut berühre ich den glatt polierten Fels, der sich schlangenförmig um unseren Weg zu winden scheint. Als ich das Gefühl bekomme der Weg nimmt kein Ende, erhasche ich am Ende in einiger Entfernung einen ersten Blick. Einen Blick auf unzählige Kerzen, deren flackernde Lichter scheinbar mit dem in den Stein gemeißelten Bauwerk spielen.
Es verschlägt mir den Atem und ich halte an. Halte an um diesen Moment einzufangen, ihn in meinem Kopf festzuhalten und zu genießen. Dieser Moment, den ich mir mehr als 20 Jahre immer wieder vorgestellt hatte sollte nun endlich in Erfüllung gehen. Ein Anblick, den ich kaum beschreiben kann, da ich wie paralysiert davor stehe und nach Worten ringe.
Als ich nun endlich auf den Vorplatz gehe und sich mir das komplette Monument eröffnet, setzen wir uns nieder, trinken Tee zu den Klängen der Flöte und lauschen der Geschichte dieser Stadt. Einer Geschichte von unermesslichem Reichtum und unerklärlichem Untergang. Wir halten Inne, schließen die Augen und öffnen sie, als zugleich 6 Lichtspots das Gebäude in seiner ganzen Pracht erstrahlen lassen.
So stehe ich hier, umringt von wenigen anderen Touristen und genieße diesen lang ersehnten Anblick. Eine Faszination, die ich selber kaum beschreiben kann. So bleibt jedoch das Erlebnis, dass ein Kindheitstraum in Erfüllung ging. Ein Traum dessen Schönheit bestätigt wurde und in der Wirklichkeit noch weit übertroffen. Solltet ihr also jemals die Chance haben, diesem Ort einen Besuch abzustatten, ergreift ihn und lasst euch selber von diesem Anblick verzaubern.
Letzte Artikel- Petra in Jordanien bei Tag und bei Nacht – ein wahr gewordener Kindheitstraum
29. Juli 2017 - Postkarte aus…? Kuba und Mexiko!
8. März 2017 - Emporio Armani Frühlings/Sommer 2017 – Einzigartig wie ein Fingerabdruck
29. Januar 2017
- Martina bei Postkarte aus…? Kuba und Mexiko!
- Janina bei Postkarte aus…? Kuba und Mexiko!
- Launna bei Entdeckungsreise Europa 2016 – Zürich, Ibiza, Formentera und Mallorca
- Yasmina bei Strick Jumper und Schwarze Jacke // Herbst Outfit
- Yasmina bei Strick Jumper und Schwarze Jacke // Herbst Outfit
- Magische Momente
15. März 2016 - Seestern-Print auf Koh Samet in Thailand
7. Februar 2016 - Hien Le endlich mit Schwarz im Herbst/Winter 2014
15. Januar 2014