Immer wieder lese ich sie: diese "Soundsoviel Facts about me" Geschichten. Und ich mag es. Ich mochte es immer schon, in die Menschen hineinzuschauen. Als junge Frau hab ich es geliebt, Biografien von starken Frauen wie Alma Mahler-Werfel oder Romy Schneider zu lesen. Verschlungen hab ich die Bücher, um ein wenig in die Seele einzutauchen, heute mache ich das, wenn ich mich in eine gemeinsame Stunde mit meinen Klienten begebe, ich arbeite ja "körper(heil)therapeutisch" und auch mein neuer (beruflicher) Weg als Fotografin beschäftigt sich mit genau dem: dem HINSCHAUEN - allerdings bei mir nicht nur oberflächlich sondern auch immer gerne tiefer hinein, in die Seele.
Die Seele.Schon interessant, welche Bedeutung sie in meiner Biografie hat. Jetzt sogar im Namen meines Blogs, den ich auf mein Fotogewerbe nahtlos übertragen habe. Ha - da muss ich gleich in mich hineinschmunzeln, vor gar nicht allzu langer Zeit hatte ich nämlich eine Begegnung mit einer mir völlig fremden Person, die meine wunderbare Nora-Welt ganz schön ins Schwanken gebracht hat mit der Aussage, ich solle mir doch einmal überlegen, was der Name "SeelenSachen" für andere Leute, die mich und den Blog nicht kennen, aussagen würde. Sie fände den Ausdruck absolut nicht passend und ich sollte mich doch unter meinem vollen Namen "verkaufen". Eine Aussage, die neben den anderen Dingen, die an diesem Abend passiert sind, meine Welt ganz schön ins Wanken gebracht hat. Wer mich kennen lernen will muss nämlich wissen: ich bin eine Denkerin. Zum Leidwesen meiner engsten Lebens- und Liebensmenschen ganz oft auch eine ZER-Denkerin. Und das tut gar nicht gut. Mir vor allem. An dem Abend, an dem mir diese Frau das hingeknallt hatte, gab es noch einige Begebenheiten, von denen ich mich ganz schön von meinem sicheren Plätzchen herunter holen hab lassen... plötzlich stand sehr vieles, das ich gerade mache und v.a. die Art und Weise, WIE ich es mache, für mich in Frage (und das tut es, wenn ich offen bin, auch heute noch). Das ist etwas, das ich noch lernen muss: nicht nur zu mir zu stehen, nein. BEDINGUNGSLOS zu mir zu stehen. So wie man es mit einem Kind macht, das man einfach LIEB hat, egal, welchen Mist es auch mal bauen wird, man steht dahinter und sagt JA dazu. Einfach so. Ohne darüber nachzudenken.
Wer ist Nora?Besser wohl: Was ist "eine Nora"? Hihi... nein.... eine Nora kann viel sein, mich gibt`s ja nur einmal. Also gut, wem das Geschriebene da oben noch nicht zu viel Striptease ist, der darf jetzt auch noch weiter dabei sein, wenn ich mich hier Stück für Stück vor und für euch entblättere.Ich bin ein Mensch, der Oberflächlichkeiten hasst. Ich kann es nicht ausstehen, wenn die Dinge nicht zumindest ein bisserl in die Tiefe gehen und dennoch weiß ich, dass immer in die Tiefe zu gehen einfach nicht möglich und machbar ist. Und auch nicht immer - seien wir mal ehrlich - erwünscht wird. So tue ich manchmal so, als bliebe ich "eh an der Oberfläche", obwohl meine Gedanken längst in die Tiefen des anderen abgetaucht sind. Ich spüre viel. Und versuche dennoch, mich grad dann zurückzunehmen um mir nicht zu viel Spielraum des Interpretierens zu lassen. Die Gefahr liegt ja immer darin. Nun gut, alles, was mit Unehrlichkeiten und gekünsteltem Sein zu tun hat, ist mir ein Gräuel, so gern ich Menschen auch mag - wenn jemand vorgibt, etwas zu sein, das er gar nicht ist oder was er nicht wirklich lebt oder wenn jemand versucht, etwas vor mir zu verbergen, das (mir) so offensichtlich ist, ist das eine wirkliche Qual für mich. Ich verstelle mich nicht gerne und ich tu nicht gerne so, als ob ich es bei anderen nicht bemerken würde - ich kann auch schwer verbergen, wenn es mir nicht gut geht, ich verlang`s auch von den anderen nicht.
Ich mag Menschen, die zu sich stehen. Wahrscheinlich, weil ich es allzu oft selbst nicht tu. Ich liebe es, mutige und in sich ruhende Menschen um mich zu haben und wisst ihr, was witzig ist: im Außen sehen mich die anderen genau so, obwohl ich es, glaub ich, gar nicht so hundertprozentig bin. So viele sagen zu mir, dass ich immer so eine Ruhe und Gelassenheit ausstrahle. Ja, stimmt. Aber ich bin das nicht IMMER (wär wohl auch anstrengend, oder?) und wie gesagt: mein großes Manko ist da noch das Selbstbewusstsein, das mir da oft mal fehlt.
Ich bin jetzt 40 Jahre alt geworden und noch vor 5 Jahren hab ich lauthals in die Welt posaunt, dass mir das älter werden nichts ausmacht und dass sich nichts ändert, ob man jetzt 30 oder 35 ist. Nun gut, damals war ich noch nicht 40. Der Sprung auf den Vierer hat mir was ausgemacht. Und zwar wirklich. Ich seh, dass ich mich verändere. Und es macht mir oft gar keine Freude (um jetzt nicht "Angst" zu schreiben). Und es geht nicht um die figürliche Veränderung, denn damit hadere ich ohnedies seit ich denken kann. Ich kämpfe seit Jahren mit meinem Gewicht, ich hab immer zu viel und war nie richtig dünn. Schlank(er) vielleicht mal, ja. 2 Jahre, bevor ich meine Kinder bekam. Ich war damals single, Lehrerin und hatte eine Zweitlehrerin an meiner Seite, die all das war, was ich nicht war: groß, blond, langbeinig, superschlank, sportlich, tolle Figur. Sie hat mich zum Laufen gebracht - und wisst ihr was: ich habe es jedes Mal auf`s Neue gehasst. ABER, es hat gewirkt. 16 kg hab ich damals abgenommen, beachtlich, boah! wenn ich das jetzt schaffen würd, wär ich in Nora`s Traumfigurland... ;-) . Das waren dann damals ganze zwei Jahre, in denen ich zu Jeans mal keine überlangen T-Shirts tragen musste, 2 Jahre, in denen ich sogar mal baden ging. Dann wurde ich schwanger, und nach jedem Kind blieben gute 5 kg mehr. Und ich weiß, dass ich nie richtig dünn sein werde und ich sag jetzt ganz ehrlich (und ich BIN HEUTE EHRLICH zu euch!) - ich will auch nicht ganz dünn sein, aber dieses "nicht über den Punkt kommen" nimmt mir so viel... NEIN: ICH NEHM MIR SO VIEL, weil ich so viel einfach nicht (gerne) mach oder mich nicht wohl fühl dabei, eine Frau, die immer schlank war, wird nicht verstehen können, wie es jemandem geht, der sich nur selten richtig wohl fühlt in seiner Haut und immer ein wenig das Gefühl hat, in diesem Punkt zu versagen, es nicht zu schaffen, langfristig abzunehmen und doch: es ist unsagbar schwer, das zu ändern.
DENN:Ich HASSE Sport. Ich bewege mich gar nicht gerne. Und ich meine das Geschriebene vollkommen ernst. *lach* Also ich geh gern ein bisserl spazieren und ich bewege mich unheimlich gerne zu Musik - aber alles, das wirkliche Anstrengung mit sich bringt, bringt mich im gleichen Atemzug zum Weinen. Ich fühl mich so schnell als Versagerin und wirklich Durchbeißen, das kann ich im sportlichen Bereich nicht. Da hab ich echt ein Kindheitstrauma, woher das kommt, das würde jetzt aber zu weit führen. Fakt ist einfach: Sport und ich, wir haben (noch nicht?!???) zueinander gefunden.
Letztes Jahr hab ich es allerdings geschafft, durch regelmäßiges Nordic Walking und 3 Tage/Woche fasten 10 kg abzunehmen. Und nein - ihr braucht jetzt gar nicht "BRAVO" zu schreien - denn über den Winter hab ich durch Unbeweglichkeit (Spazierrunden mit Hund zählt mein Körper scheinbar nicht!) wieder die Hälfte davon hochgefuttert - mit dem wunderbaren Effekt, dass ich mir jetzt noch unförmiger und träger und schwerer vorkomme, als vor der Gewichtsabnahme. Ein Teufelskreis. Warum es so schwer ist, da wieder in den Rhythmus hineinzufinden, obwohl ich mich doch SO GUT gefühlt hab und SO STOLZ auf mich war? Ich weiß es nicht... . Ich weiß. es. nicht.
Dabeimag ich es doch so sehr, wenn Frauen zu sich stehen. Und ich finde Frauen, die nicht ganz dünn sind, sondern, wie man so schön sagt "weibliche Rundungen" haben, sehr oft um vieles Schöner, als ganz dünne Menschen, die sich oft auch nicht wohl fühlen in ihrer Haut. (Männer mag ich generell am Allerliebsten, wenn an ihnen etwas "dran" ist, breit gebaut, kräftig und kuschelig, für mich braucht`s kein Sixpack und antrainierte Mucki`s, um Männlichkeit zu besitzen - aber über die männliche Ausstrahlung darf ich jetzt gar nicht anfangen zu reden, das wäre eine Ende nie Geschichte ;-) ).Ich wünschte, ich hätt mal eine Frau vor meiner Kamera, die nicht dem Schlankheitsbild der heutigen Zeit entspricht und voll dazu steht - denn ich sehe in den Menschen so gerne, was er ist und was in ihm steckt - egal ob mit "Schönheitsidealmaßen", oder nicht. Und da haben wir`s jetzt mit der Ehrlichkeit - ich meine: selber seh ich mich nicht so, mag mich bei weitem nicht so und bei anderen seh ich das ganz anders.... . Schon komisch, wie wir Menschen manchmal ticken, oder?...
Ich sehe, ich könnte mich wirklich in etwas hineinreden, grad, was das (mein) Aussehen betrifft, aber ich möchte hier bewusst stoppen, weil ich denke, dass ich mit dem bisher Geschriebenem jetzt schon sehr viele angesprochen habe, denen es vielleicht ähnlich geht und ich möchte, dass ihr diese Dinge einmal sickern lasst... und schaut, was sie in euch bewegen und euch fragt, wo IHR dabei jetzt eigentlich steht. Bitte entschuldigt, wenn ich nicht auf alles gleich antworten oder überhaupt eingehen kann, ich werde mir jedes Kommentar das kommen sollte durchlesen und darüber nachdenken, klar.... aber ich glaube, es geht mir v.a. darum, in euch selbst etwas zu bewegen, so mich die Dinge und Menschen bewegen. Wenn es euch nicht zu viel ist und ihr möchtet, mache ich weiter mit diesem "SeelenSachen erzählen"... wer es nur ganz schlecht aushält, klickt einfach weg und wer mag, taucht weiter (in mich) ein. Machen wir`s so? Aber es brennt mir schon so lange so vieles unter der Haut und ich möcht einmal wieder tiefer gehen, als ich es in letzter Zeit gemacht hab und v.a. seh ich so viele Leute in meiner Umgebung, die immer wieder mit den selben Dingen hadern und vielleicht kann ich ja den ein- oder anderen dazu bewegen, über sich selbst wieder ein bisserl mehr nachzudenken und nicht immer so streng mit sich zu sein. Wir alle tragen unseren Rucksack und wenn wir das akzeptieren, fällt das gemeinsame (- im Kollektiv-Tragen quasi), umso leichter...
:-)
Die Bilder, die ihr heute (und in den kommenden Beiträgen vielleicht) seht, sind allesamt von meinem 10jährigen gemacht worden. Vor ein paar Wochen, mit meiner Kamera, wir hatten wirklich Spaß. Ich lass mich nicht gern fotografieren, finde immer etwas auszusetzen an mir und meinen Bilder und mag - wenn - dann nur Portraitbilder - ab Hals aufwärts (warum wohl? hm? was glaubt ihr... ;-) ??) - aber diese junge Mann (10) hat`s wirklich drauf und ich fühle mich erstaunlich wohl mit ihm hinter/und mir vor der Kamera.
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