Perry Rhodan in Garching gelandet

Von Miriam Pharo @MiriamPharo

GarchingCon 9 – ein Erlebnis für Autoren und Fans -

Perry Rhodan ist mit 1,5 Milliarden verkauften Heften die erfolgreichste Science-Fiction-Serie der Welt. Der unsterbliche Terraner erblickte das Licht der Welt im Jahr 1961 und man kann als Außenstehender nur staunen, welches Wissen sich die Fans seither angeeignet haben, denn das Perryversum (so wird der fiktive Parallelkosmos von Perry Rhodan genannt) ist gelinde gesagt sehr komplex. Hinzu kommen die erfolgreichen Ableger wie Atlan, Perry Rhodan Action oder Perry Rhodan Neo. An den Heften haben bis heute unzählige Autoren mitgewirkt, darunter auch berühmte Gastautoren wie Markus Heitz oder Andreas Eschbach. Übrigens wird Perry Rhodan nicht englisch, sondern deutsch ausgesprochen, also Perry Rhodaan. Wie auch immer: An diesem Maiwochenende fand in Garching bei München der GarchingCon statt. Er wird alle zwei Jahre vom Münchner Perry Rhodan-Stammtisch veranstaltet und zwar im Rahmen der Garchinger Weltraumtage. In diesem Jahr sind knapp 500 Fans dem Ruf gefolgt und ins Garchinger Bürgerhaus geströmt. Weil ich im Februar fürs Perry Rhodan Heft 2686 eine Stellaris-Kurzgeschichte beigesteuert habe, wurde ich zum Con eingeladen. Es war mein erstes Mal und ich war entsprechend neugierig.

Jagd auf die Kaulquappe

Dem Fan wurde einiges geboten: Bücher, Hefte, Comics, Merchandising Produkte, Games, Sammelkartenspiele und viel Stoff für regen Austausch und Diskussionen. Unter anderem waren der französische Fanclub, Die Phantasten e.V. aus München und der Verein zur Förderung der Raumfahrt mit Ständen vertreten. Im Foyer wurden Tische aufgestellt, wo eifrig Karten gespielt wurde. Es gab ein Turnier und für Laien fand im großen Saal ein Vortrag zum Perry Rhodan-Spielsystem mit dem wohlklingenden Namen „Jagd auf die Kaulquappe“ statt. Unwillkürlich musste ich an eine Szene aus “Bing Bang Theory” denken, die ich euch nicht vorenthalten möchte:
Raj legt eine Karte. „Wasserdämon.“
Howard schlägt sie. „Eisdrache.“
Leonard verkündet mit einem triumphierenden Blick: „Kleiner Warlord von Ka’a.“
„Nicht so schnell“, wirft Sheldon ein und legt eine Karte. „Unendlicher Sheldon.“
Raj schnauft.
„Unendlicher Sheldon?“, entgegnet Leonard konsterniert.
„Ja. Die unendliche Sheldon-Karte schlägt alle anderen”, erklärt Sheldon. “Und verstößt nicht gegen das Verbot  hausgemachter Karten, denn ich habe sie in der Uni gemacht.“

Perry genial

Es wurde beim Con viel und leidenschaftlich diskutiert: im Hauptsaal, im Foyer, aber auch draußen auf dem Vorplatz. Häufig ging es um die Zukunft der Reihe, um Aussichten, Chancen, aber auch um das Thema Altleser versus Noch-Nicht-Leser. Jeder hat andere Bedürfnisse und für die Redaktion besteht die größte Herausforderung darin, alle zufrieden zu stellen. Keine leichte Aufgabe. Als Programmpunkte gab es unter anderem einen Kostümwettbewerb und die Raterunde “Perry genial” mit Quizmaster Rüdiger “Hugo Egon Balder” Schäfer und dem Rateteam Leo “Wigald Boning” Lukas, Uschi “Hella von Sinnen ” Zietsch, Mark A. “Bernhard Hoecker” Herren und Hermann “Dieter Nuhr” Ritter. Für viele einer der Höhepunkte des Cons. Apropos Uschi Zietsch: Als Susan Schwartz gehört sie zu den wenigen weiblichen Autoren bei Perry Rhodan und hat bisher rund 70 Romane geschrieben. Dementsprechend gefreut hat es mich, sie persönlich kennen zu lernen.

Astronaut mit Sogwirkung

Am Sonntag hielt Prof. Dr. Ulrich Walter – ein waschechter Astronaut, der 1993 mit sechs anderen Astronauten ins All flog, um das deutsche Raumlabor Spacelab in den Orbit zu bringen – einen Vortrag und plötzlich mutierte der Durchgang des Großen Saals zum schwarzen Loch. Zurück blieben nur die Standbetreiber: einsame Trabanten im unendlichen Raum. Ich selbst habe dem Vortrag nicht lauschen können, weil ich am Stand von “Die Phantasten” in ein sehr spannendes Gespräch über das Kafkaeske in der Science-Fiction vertieft war. Interessant bleibt noch zu erwähnen, dass bei der Stellaris-Veranstaltung am Sonntag Autor Gerhard Huber selbstgebackene Gucky-Cookies mitgebracht hatte. Mit dem Verzehr konnte jeder die telegastronomischen Fähigkeiten des Mausbibers Gucky aktivieren und ihn mit etwas Glück aus dem Koma zurückzuholen. Okay, definitiv ein Insider. Geschmeckt haben die Cookies trotzdem. Hinterher beteiligten sich die Fans eifrig an der Rettungsaktion und im Null Komma nix war das Kuchenblech leer.

 

Ein besonderes Erlebnis war für mich „Die Stunde des Jägers“ – eine Autogrammstunde mit allen anwesenden Perry Rhodan Autoren.

Ich möchte den Organisatoren zur gelungenen Veranstaltung gratulieren und mich speziell bei Jürgen Müller, Stefan Friedrich und Roman Schleifer für die Einladung bedanken. Es hat einen Riesenspaß gemacht!

GarchingCon

Die Welt von Perry Rhodan

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