||Wenn Männer grillen und wenn Frauen grillen sowie das Rezept für einen lauwarmen Gnocchi-Salat mit selbstgemachtem Pesto||
Sommerzeit gleich Grillzeit gleich Zeit mit Freunden, Fleisch und Bier. Aaaah *fail! Das würde ich sagen, wenn ich ein Mann wäre. Nicht dass ich nicht manchmal für einen gehalten werde – die Liebe zu Bier, Fleisch und Fußball ist bei mir für eine Frau nun, sagen wir mal… überdurchschnittlich ausgeprägt. (So wie man politisch korrekt über große Brüste spricht. Pardon für diesen anzüglichen Vergleich! Da kam wohl der Kerl in mir durch.
Wo waren wir? Richtig, beim Grillen. Wir wissen alle: Bei Männern umfasst eine Einkaufsliste fürs Grillen lediglich Fleisch und Bier. Echte Gourmets verlangen noch nach Brot. Und Softies nach Fanta – für ein Radler. Kein Mann braucht Salat beim Grillen. Ja, sie essen ihn, wenn er da ist – und auch nicht wenig! Aber brauchen tun sie ihn nicht.
Wir Mädels können nicht ohne Salat. Salat ist das A und O beim Grillen.
Ein Auszug aus einer hypothetischen WhatsApp-Konversation, wie sie überall Land auf, Land ab stattfinden könnte:
Mädel 1: Lasst uns grillen am Freitag!
Mädel 2: dreifach In-die-Händeklatsch-Smiley
Mädel 3: Yeah! Es soll ja auch voll warm werden!
Mädel 4: Ich bring Salat mit!
Mädel 1: Salat-Smiley Lecker-Smiley
Mädel 2: Ich mach nen Dipp!
Mädel 3: Ich hab noch Grillkäse
Mädel 1: Yeaaah!
Mädel 2: Was machst du für nen Salat?
Mädel 4: Nudelsalat, aber so nen italienischen
Mädel 1: Huiiii! In-die-Händeklatsch-Smiley
Mädel 4: Sonnenbrillen-Smiley
Mädel 2: Dann mach ich auch noch nen Salat! Vielleicht einfach nen grünen.
Mädel 3: Super, soll ja auch heiß werden!
Mädel 4: Der mit dem leckeren Dressing?
Mädel 2: Check-Smiley
Mädel 3: Ich bring Sekt mit!
Mädel 2: Sektglas dreifach Korkenknall-Sektflasche
Mädel 1: Korkenknall-Sektflasche Sektglas Korkenknall-Sektflasche Korkenknall-Sektflasche Korkenknall-Sektflasche Tanzende-Mädels-mit-Bunny-Ohren Korkenknall-Sektflasche Korkenknall-Sektflasche Affe-mit-Händen-vor-dem-Mund Toilette Tablette
Mädel 4: Lachsmiley Lachsmiley Lachsmiley
Mädel 1: Zungerausstreck-Smiley
Mädel 2: Yeaaah! Ich freu mich! Haben wir alles?
Mädel 4: Daumenhoch
Mädel 3: In-die-Händeklatsch-Smiley
Mädel 4: Sonnenbrillen-Smiley
Mädel 1: Sektglas
So oder so ähnlich läuft das ab. Und was fehlt? Richtig: das Fleisch! Aber darum kümmern sich dann die Männer. Ein Hoch auf die klassische Rollenverteilung! Die Männer besorgen das Fleisch, stehen am Feuer und grillen die Beute. Die Frauen haben Gemüse und Kräuter gesammelt und sitzen am Höhlen-Gartentisch, schnippeln, schnattern und trinken Sekt (für den Kreislauf!).
So kannste an einem einzigen Grillabend 50 Jahre Emanzipation glatt vergessen machen. Weg damit, das wars, aus, vorbei. Stattdessen Würstchen her und anstoßen auf Grillen mit strikter Geschlechtertrennung. Allein was die Auswahl der Getränke angeht, sind wir tolerant. Auch die Frauen dürfen Bier trinken. Männer natürlich keinen Sekt. Das macht ja auch gar keinen Sinn!
Ich habe tatsächlich schon erlebt, dass Männer einen Salat zum Grillen mitgebracht haben. Oh ja, Freunde, auch das soll es geben! Gut, in 90% dieser durchaus irritierenden Fälle handelte es sich um einen gekauften Kartoffelsalat. Der mit der Mayo. Mit Mayo und Speck. Aber in 10% war es tatsächlich ein selbstgemachter Salat. Und zwar entweder ein Kartoffelsalat von Mutti (nein nicht nach Muttis Rezept, sondern Mutti hat den Salat für den Bub gemacht, weil der ja was zum Grillen mitbringen muss) oder es war ein Schicht- oder Taccosalat mit Hackfleisch! Natürlich gehört für einen Mann Fleisch in den Salat. Ich bin da ehrlich gesagt völlig bei euch, Männers. Prost!
Aber da es ja auch in jedem Freundeskreis Vegetarier gibt …
SPASS!! Als ob?!! Hallo?!
Ok, jetzt hab ich es mir wieder verscherzt, gell… dabei wird doch jetzt gleich alles gut. Es wird alles gut für Vegetarier. Also bleibt bitte sitzen. Wir mögen euch trotzdem. Und zum Zeichen der Freundschaft habe ich zum Grillen nämlich einen Salat OHNE Fleisch mitgebracht. Das konnte ich ja auch machen, denn ich gehe als Frau durch. Also muss in meinen Salat kein Fleisch, obwohl ich das durchaus schätze…
Heute, liebe Grillfreunde, gibts zum Steak einen italienischen Gnocchi-Salat mit Pesto – inspiriert von dem wunderbaren Gnocchi-Pesto-Salat Caprese von Springlane.
Der Salat wird noch lauwarm serviert und ist ein Gedicht! Frauen und auch Männer haben mir fast die Schüssel aus der Hand gerissen. Niemand, wirklich niemand hat angekreidet, dass kein Fleisch im Salat ist. Restlos leer ist die Schüssel selbstverständlich auch geworden. Und die Gang war danach glücklich, sehr satt und bester Dinge.
Mein Tipp für euer nächstes Grillen: Gute Freunde, Hacksteak, ein paar Würstchen, ein grüner Salat (bei der Hitze!!), Sekt (für den Kreislauf – bei der Hitze), eiskaltes Bier (für alle) und als Highlight der Gnocchi-Salat mit Pesto. Das wird ein perfekter Abend – genau wie ein Abend mit lieben Freunden sein soll!
Der richtig geile Salat (Pardon, da spricht der Sekt aus mir!) … der super leckere Salat ist extrem leicht zu machen und auch schnell zu machen. Das ist wichtig, weil man unter der Woche ja gerne mal von der Arbeit nach Hause hetzt und sich quasi beim Salatmachen noch umzieht, um Zeit zu sparen und um dann völlig entkräftet bei den Freunden anzukommen – verschwitzt bis zum Gehtnichtmehr, aber hey, Hauptsache der Salat ist fertig!!
Die Blitzversion wäre natürlich mit gekauftem Pesto. Ich persönlich stehe aber total auf selbstgemachtes Pesto. Und am Ende geht das auch richtig schnell: Knoblauch schälen, Basilikumblätter zupfen, ab ins Mixgefäß, Öl dazu, Salz, Pfeffer und ne Ecke Käse reiben. In der Zwischenzeit die Pinienkerne rösten, mit zum Rest geben und ab dafür. Länger als 5 Minuten dauert das nicht. Und ihr habt genug Pesto für den Salat und ein schnelles Spaghetti-Pesto-unter-der-Woche-Abendessen mit Schatzi. Alles ausprobiert. Passt.
Jetzt soll es losgehen? Na bitte, hier kommt das Rezept:
Gnocchi-Salat mit Pesto
Lauwarmer Gnocchi-Salat mit selbstgemachtem Pesto, gegrillten Tomaten und frischem Parmesan
- 600 g Gnocchi (frisch, aus dem Kühlreagl)
- 15 Cherrytomaten, halbiert
- 3 EL Butter
- 1,5 TL Zucker
- 1 Knoblauchzehe, geschält, fein gehackt
- 2 EL Olivenöl
- 1/2 Bund Petersilie, gehackt
- 40 g Parmesan am Stück, grob geraspelt
- 3 EL geröstete Pinienkerne
- Salz & Pfeffer
Für das Pesto
- 1 Topf frisches Basilikum
- 80 ml Olivenöl
- 50 g Parmesan am Stück, grob geraspelt
- 2 Knoblauchzehen
- 2 EL geröstete Pinienkerne
- Salz & Pfeffer
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Die Pinienkerne in einer Pfanne ohne Fett anrösten bis sie leicht gebräunt sind. Kerne aus der Pfanne nehmen und zur Seite stellen.
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Die Gnocchi in der Pfanne mit Butter und dem Zucker unter Wenden ca. 8 Minuten goldbraun braten.
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In der Zwischenzeit das Pesto zubereiten. Dafür abgezupfte Basilikumblätter, geschälte Knoblauchzehen, Pinienkerne, Olivenöl und gehobelten Parmesan in ein hohes Gefäß geben und pürieren. Mit wenig Salz und Pfeffer abschmecken.
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Wenn die Gnocchi fertig sind, diese in eine Schüssel geben, das Pesto dazugeben (ca. 3 – 4 EL – nach Geschmack).
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Olivenöl in die Pfanne geben und auf mittlerer Hitze erhitzen. Dann den fein gehackten Knoblauch in die Pfanne geben und kurz anrösten. Die Tomatenhälften dazugeben und ca. 2 – 3 Minuten anbraten und anschließend zu den Gnocchi geben.
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Den Salat leicht salzen & pfeffern mit gehackter Petersilie, Pinienkernen und frisch gehobelten Parmesan bestreut lauwarm servieren.
- Im Originalrezept von Spinglane kamen noch Mozzarellabällchen in den Salat. Auch eine sehr leckere Variation.
- Das restliche Pesto hält sich ein paar Tage im Kühlschrank. Und ihr könnt damit in den nächsten Tagen leckere Spaghetti Pesto für 2 Personen machen.
Gnotschi sind ja auch was Feines. Wir wissen nicht, wie man sie ausspricht, aber Hauptsache lecker, wa? Und danach nen Expresso.
Genießt den Sommer, geht grillen, trinkt ein Sketchen für den Kreislauf und macht Salat zum Steak!
Alles Liebe Eure ♥ Beauftragte für strikte Rollenverteilung beim Grillen