Peinlich? Mir doch egal!

Man legt uns Müttern nahe, unsere Teenager nicht mehr in aller Öffentlichkeit zu umarmen, wenn sie ein gewisses Alter erreicht haben. Peinlich sei das für die Kinder und vielleicht auch ein Anzeichen von Überbehütung. Als ich heute den FeuerwehrRitterRömerPiraten zum Reisecar begleitete, der ihn ins Skilager bringt, habe ich ihn trotzdem umarmt, bevor er das Treppchen hochstieg. 

Erstens, weil er mein Kind bleibt, auch wenn er mich inzwischen um gute sieben Zentimeter überragt. Das ändert aber nichts daran, dass er mir fehlen wird, wenn er fünf Tage lang nicht hier ist, um auf meinen Nerven herumzutanzen, also lasse ich es mir nicht nehmen, ihn noch einmal in den Arm zu nehmen und insgeheim ein bisschen sentimental zu werden, weil er jetzt auch schon so gross ist. 

Zweitens, weil er jetzt in dem Alter ist, in dem Eltern vordergründig nicht mehr viel zu bieten haben. Als Mass aller Dinge gilt die Meinung der Schulfreunde. Als Vorbild dienen offiziell die Stars und Sternchen, inoffiziell die Klassenlehrer und Leiter verschiedener Freizeitangebote. Brauchen sie mal jemanden, dem sie das Herz ausschütten können, kommen Grossmütter, Tanten und Gotten zum Zug. Was bleibt mir da als Mutter noch zu tun? Nur eines: Für diese kleine Prise Peinlichkeit in ihrem Leben zu sorgen. Damit sie jetzt bei ihren Freunden etwas zum Lästern haben und später dann – wenn ich in ihren Augen schon längst nicht mehr peinlich, sondern so etwas wie eine Heilige bin – ein paar Erinnerungen, die sie hemmungslos verklären können. 

Peinlich? Mir doch egal!


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