Vor einem Jahr wurde ein völlig verwahrloster, halb verhungerter Fischer in einem winzigen Boot an einen Strand der Marshallinseln angespült. Bald staunte die Welt über eine der unglaublichsten Überlebensgeschichten aller Zeiten: Der Mann, Jose Alvarenga aus El Salvador, trieb 13 Monate lang 8.800 Kilometer weit über den Pazifik, er überlebte durch Fischfang, Schildkrötenblut und Regenwasser.
Er war vor der Küste Mexikos in einen Sturm geraten, als der Motor ausfiel trieb er gemeinsam mit dem mexikanischen Kumpanen Ezequiel Cordoba (24) in die hohe See. Cordoba starb später. Alvarenga wurde bei der Rückkehr wie ein Volksheld in seiner Heimat El Salvador empfangen.
Doch er hat ein schwieriges Jahr hinter sich. Mit dem Anwalt Benedicto Perlera, den er von Jugend her kannte, besuchte er zunächst die Familie des verstorbenen Mexikaners. Doch er zerstritt sich mit den Advokaten, berichtet jetzt der Sender NBC. Der vertritt nun die Cordoba-Familie und verklagte Alvarenga auf eine Million Dollar: Die Angehörigen des verstorbenen Mexikaners verlangen einen Anteil möglicher Profite aus Film- und Buchrechten. Alvarenga selbst sei laut seinem in den USA lebenden Schwager Jorge Bonilla völlig mittellos, die Verwandtschaft unterstütze ihn nach Kräften.
Er lebt wieder in dem kleinen Fischerdorf Garita Palmera. Körperlich und psychisch sei er weitgehend wieder über den Berg nach der Pazifik-Odyssee: Zuletzt wollte Alvarenga sogar wieder Fischen gehen.