Jedes Mal gehen wir ein klein wenig mehr, Vater und ich. Ich bin mir sicher, das tut ihm gut.
Inzwischen spricht er manchmal sogar seine Sätze artikuliert und sieht – so scheint es mir zumindest – von Mal zu Mal besser aus. Laufen ist Spaziergänge sind offensichtlich mehr als nur gesund.
“Nun wollen wir uns setzen!”
Ja – Das wollen wir, denn das Wetter ist schön.
Aus der Ferne sehen ich den Freundschaftstempel, einen kleinen Rundbau im westlichen Teil des Parks, den “Eff Zwo”, der preußische König Friedrich II. zum Andenken an seine 1758 verstorbene Lieblingsschwester, Wilhelmine von Bayreuth, errichten ließ.
“Apotheose” fällt mir ein und ich frage mich heute:
“…ist es nicht komisch, dass wir so wenig von des Königs Schwester wissen?”
Gontard hatte den Tempel nach des Königs Zeichnung geschaffen. An den Säulen Medaillons berühmter Freundespaare – Herakles und Philoktetes; Euryalos und Nisos; Peirithoos und Theseus; Pylades und Orestes – und an der Hinterwand, von den Brüdern Ränz geschaffen, die Lieblingsschwester Friedrichs herself <kitsch> als Marmorstatue in antiker Tracht auf einem Rokokosessel, ein Bologneserhündchen im Schoß </kitsch>.
“Das Glück von dir geliebt zu werden, geht mir über Reiche und Kronen … und wenn ich längst vermodert bin, will ich keine andere Grabschrift als diese: Meine Schwester hat mich geliebt.”
So schrieb es einst F II.
Aber erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt.
“Wir können nun wieder weiter.”
Vater und Sohn hatschen los.