Der September stand in diesem Jahr ganz im Zeichen der Herbstflucht. Während uns aus Deutschland die Meldungen vom ersten Neuschnee in den Mittelgebirgen erreichten, genossen wir die letzten schönen Tage des italienischen Spätsommers im Chianti. Das Online-Portal To-Toskana hatte uns eingeladen eine Villa zu testen. Oft war ich in den vergangenen Jahren an den malerisch gelegenen Traumhäusern vorbeigefahren und hatte mir immer gewünscht, einmal selbst darin zu urlauben. Dieses Jahr wurde der Traum wahr und es war noch besser, als ich es mir vorgestellt hatte.
Bellosquardo: Ein wirklich schöner Fleck
Die Villa Bellosquardo liegt 15 Kilometer nördlich von Siena, ein gutes Stück abseits der Straße – ganz oben auf einem sanften Hügel mit einem Ausblick, der sich über Dutzende Kilometer erstreckt. Dazu: ein eigener Pool und ein Interieur, das bis ins letzte Detail ausgestaltet ist. Das heimliche Highlight der Villa ist allerdings ihr Garten – ein El Dorado für Genießer. Links unten ein Granatapfelbaum, riesige Rosmarinbüsche und ein Feigenbaum mit Früchten, die gerade ihren Reifezenit erreicht hatten. Ich habe in meinem Leben noch keine so süßen und aromatischen Feigen gegessen. Entsprechend schlugen wir uns den Bauch voll mit dem frischen Obst vom eigenen Gelände.
7 Tage Toskana in einer Sauce
Die letzten fünf Feigen waren allerdings für eine Sauce reserviert, die sich während der Tage im Chianti in meinem Kopf zusammen gebraut hatte – das Destillat der kulinarischen Erlebnisse dieser Woche gewissermaßen. Sie setzte sich zusammen aus dem Besuch der Wildschwein-Metzgerei in Greve, aus dem tollen Burrata aus des lokalen Supermarkts, aus Feigen vom Grundstück und – natürlich – viel Rotwein. All diese Zutaten wollte ich in einem Gericht kombinieren. Hier seht ihr das Ergebnis: Eine Pasta mit einer Feigen-Rotwein-Marmelade, Wildschweinsalami-Flocken und schmelzendem Burrata. Die Pistazien, die zu jedem rotweinigen Abend dazugehörten, fanden ebenfalls ihren Platz.
Zutaten für 2 Personen
- 10 frische Feigen
- 2 Schalotten
- 1 Zehe Knoblauch
- 500 ml Rotwein
- 200 Gramm Burrata
- 100 Gramm Wildschweinsalami
- 50 Gramm Butter
- 30 Gramm Zucker
- 250 Gramm Nudeln
Zubereitung
Nudelwasser aufsetzen. Schalotten und Knoblauchzehe schälen und fein hacken. Feigen mit Haut halbieren und bei Seite stellen. Die Hälfte der Butter in einer Pfanne erhitzen und Knoblauch und Schalotten darin glasig dünsten. Die Wildschweinsalami in hauchdünne Streifen schneiden und grob hacken. Zu den Schalotten geben und ebenfalls mit anschwitzen. Den Zucker einstreuen und karamellisieren. Sobald er beginnt zu schmelzen und braun zu werden, mit Rotwein ablöschen und bis auf einen kleinen Rest einkochen, den Vorgang zweimal wiederholen, dann den restlichen Wein dazu geben.
Die Feigen zur Sauce geben und 15 Minuten bei mittlerer Hitze köcheln lassen, bis sie eindickt. Währenddessen die Nudeln ins Wasser geben und al dente kochen. Den Rest Butter zur Sauce geben und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Die Nudeln auf einem Teller anrichten und die Sauce darüber geben. Den Burrata darüber zupfen, sodass er leicht anschmilzt. Mit einigen Pistazien und ein paar Flocken der Wildschweinsalami garnieren.