Vom Vegetarier zum Jäger: „Ich esse nur Tiere, die ich selbst getötet habe“

Vom Vegetarier zum Jäger: „Ich esse nur Tiere, die ich selbst getötet habe“Morgens um halb sechs passiert im thüringischen Roth nicht viel. Wenn man ehrlich ist, passiert hier ohnehin nur ganz selten irgendetwas Erwähnenswertes. Ein wenig Wirbel im Dorf gab’s als Fabian Grimm mit seiner Frau vor einem Jahr ins 200 Seelen-Nest zog. „Am Anfang versammelten sich die Leute auf dem Friedhof nebenan, um bei uns ins Wohnzimmer zu schauen, aber das hat sich gelegt,“ sagt er und lacht. Wenn er kurz vor Sonnenaufgang mit seinem alten Fiat in Richtung Wald fährt, ist er mit sich und der Welt alleine. Behutsam drückt er dir Tür seines Wagens zu, schultert sein Gewehr und ist – abgesehen von ein paar zwitschernden Vögeln – die einzige Geräuschquelle im erwachenden Forst. „Jedes mal, wenn ich hier durchschleiche sorge ich für Unruhe bei den Tieren, darüber bin ich mir im Klaren“ flüstert der 28jährige, fast entschuldigend. Wenige Meter später steigt er auf seinen Ansitz, mit einem klaren Ziel vor Augen: „Ich mache hier keinen bewaffneten Waldspaziergang – ich will etwas schießen.“ Er sagt das mit der Zielstrebigkeit eines passionierten Jägers und der Zerbrechlichkeit eines Menschen, der dauerhaft reflektiert, was er tut. Aus Fabian Grimm spricht die Ambivalenz eines Fleischliebhabers, der 7 Jahre lang Vegetarier war und eines Kreativmenschen, der gerade von Berlin ins thüringische Nirgendwo gezogen ist, um näher am Wald zu sein.

Vom Vegetarier zum Jäger: „Ich esse nur Tiere, die ich selbst getötet habe“

Ein Jäger mit Tiefe

Hinschauen beim Essen. Beim Einkaufen. Beim Leben. Dieses Motto zieht sich durch, wenn man mit Fabian Grimm spricht. Jahrelang lang verzichtete der 28jährige komplett auf Fleisch, aus ethischen Gründen, dann stolperte er über die Lehrbücher seiner Frau, die als Forstwissenschaftlerin gerade für den Jagdschein lernte. Der junge Mann sah in diesem Moment eine Reihe von Chancen: Die Möglichkeit dem vegetarischen Leben zu „entkommen“, ohne seine moralischen Skrupel beim Fleischkauf über Bord werfen zu müssen. Die Chance der Natur etwas näher zu rücken und mit seiner Frau einen neuen Lebensabschnitt zu beginnen – weit weg von der Großstadt.  „An diesem Punkt war für mich klar: Ich wollte das Fleisch, das ich erlege, auch essen.“ Heute isst er 2-3 mal pro Woche Fleisch. Reh, Wildschwein, Hirsch oder Fische, die er selbst geangelt hat.

Hier geht’s zu Fabians extrem lesenswertem Blog Haut Gout

„Wild kommt immer plötzlich“ – ein Film von David Seitz und David Knüdeler

Fabian Grimm hat uns im Mai einen Tag mitgenommen – auf die Jagd, an den Herd und ins Schlachthaus. Ein Portrait über einen Jäger mit einer bemerkenswerten Philosophie.


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