Pasta con le sarde

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{…Einladen ist das neue Ausgehen…}

Pasta con le sarde

Früher traf man sich abends mit Freunden zum Essen im Restaurant. Wer zeigen wollte wer er ist und was man hat, traf sich beim angesagten Szene-Franzosen, reservierte einen Tisch beim Japaner, der auch Kugelfisch auf der Karte hatte und bestellte gleich am Telefon bei der Reservierung beim Edelitaliener die teuerste Flasche Rotwein, damit diese auch wirklich an diesem Abend verfügbar war.
Heute geht man nicht mehr aus, heute lädt man ein. Und zwar zu sich nach Hause.
Einladen ist das neue Ausgehen….
Die Intentionen dafür sind ganz unterschiedlich. Die einen haben Familie und können wegen der Kinder das Haus quasi niiiiiie mehr verlassen, andere haben sich einen neuen Grill angeschafft und wollen dem Freundeskreis das neue Gerät im Wert eines Gebrauchtwagens stolz präsentieren und dann gibt es Menschen, die einfach gerne andere zu Hause bewirten, weil es schön ist seine Freunde an einem Tisch um sich herum zu haben. Der südländische Gedanke ist ganz hoch im Kurs.

Pasta con le sarde

Wie zum Beispiel Marc:
Marc ist ein Italienjunkie und liebt es diese Liebe auch nach Hause zu transportieren. Nicht nur, dass er jedes Jahr in sein Lieblingsland in den Urlaub fährt, seine Liebe geht weiter über das normale Urlaubs-Land-Liebe-Maß hinaus.
Angelo, ein Freund, nennt Marc einen italiengeilen Deutschen: ein Typ der von Mailand bis Palermo alles liebt. Angelo ist ein in Deutschland geborener Italiener und könnte schon aus der Haut fahren, wenn Marc ihm mit einem: „Ciaoooooo, come stai, Aaaangelooooo?“ (-> Hallo, wie geht es Angelo?) und angestrengt beigemischtem italienischen Dialekt begrüßt. Genervt kontert Angelo: „Ciao stronzo!“ (grob übersetzt: Hallo Kackhaufen!). Marc fühlt sich trotzdem geschmeichelt. Und selbst beim Bestellen in der Eisdiele glänzt er mit bestem Speisekarten-Italienisch, im Restaurant schmettert er ein „Due Espressi!“ quer durch den Saal, so dass auch der letzte im Raum begriffen haben sollte: Marc liebt Italien.

Pasta con le sarde

La dolce Vita-Import

Marc importiert Wagenladungen italienisches Waschmittel aus seinem Urlaub nach Hause, hat sein Wohnzimmer mit Vespa-Fotos gepflastert, schwärmt von dem Wetter, den Autobahnen, den lauten Müttern mit den dicken Kindern, liebt selbst Strandpromenaden die fast nur aus Beton bestehen und hat seinem 15 jährigen Sohn schon vorgeschlagen sich doch auch mal so eine coole (Zuhälter)Frisur wie die italienischen Teenager in den kleinen Dörfern zuzulegen. Grundsätzlich klappt Marc den Kragen seines Polohemdes nach oben und besitzt gefühlte 10 Paar braune Slipper, toupiert sein Brusthaar und dekoriert es ab und an mit einer goldenen Gliederkette. Italienische Schlager schmettert er lautstark und textsicher mit Rockstarsonnenbrille auf der Nase mit und ein seliges Lächeln huscht über sein Gesicht, wenn er einen Italiener fluchen hört. Dann kramt er sein kleines verknittertes Notizbuch aus seiner Gesäßtasche und notiert eifrig das Gehörte, um es bei nächster Gelegenheit bei Angelo anzubringen.

In Italien liest man rosa

Aus dem letzten Urlaub bekam sein ganzer Freundeskreis eine selbstgedruckte Foto-Postkarte geschickt. Marc, in knapper enger schwarzer Badehose, stehend im seichten Wasser eines überfüllten Strandes, unter dem Arm die rosafarbene Sportzeitung geklemmt (die er natürlich nie liest, sie aber immer auf dem Weg zum Strand kauft), am Ohr sein Handy und den Blick auf eine italienische Schönheit, die sich kurz vor ihm auf einer Luftmatratze im Wasser räkelt, gerichtet. Überschrift: La dolce Vita…
Wieder zurück werden alle die mit einer Postkarte beglückt wurden zum italienischen Abend eingeladen. Und so genervt viele von Marcs Freunden wegen seines Italien-Ticks sind, diesen Abend lässt sich keiner freiwillig entgehen. Mal von der Urlaubsfoto-Diashow, die meist im Hintergrund auf einer Leinwand läuft, abgesehen, sind diese Abende tatsächlich legendär, denn es kommt alles auf den Tisch was die Urlaubsregion so zu bieten hat.
Den letzten Urlaub verbrachte er übrigens in Sizilien, was zur Folge hatte, dass Zitronen so groß wie kleine Melonen, Fenchel, Distel-Artischocken und Mangold aus dem Auto geladen wurden, gefolgt von kistenweise Wein und wagenradgroßem Pecorino. Dann wird der große Esstisch im Wohnzimmer ausgezogen, Stühle von den Nachbarn geliehen und mit allem eingedeckt was der Geschirrschrank so hergibt.

Pasta con le sarde

Lebensfreude und Leidenschaft, darauf muss angestoßen werden

Marc verbringt zwei Tage in der Küche, schnippelt, brutzelt, knetet Pastateig, frittiert Reisbällchen (Arancini), nimmt Sardinen aus, backt knusprige Cannoli die mit Ricotta gefüllt werden und schmettert dabei glücklich italienische Schlager. Hier geht es nicht um zeigen was man hat, sondern um die Vermittlung von Leidenschaft, teilen mit guten Freunden, Lebensfreude verspüren. Eben genau das weshalb Marc Italien so liebt. Und er schafft es tatsächlich genau dieses Gefühl an diesem Abend zu verbreiten.
Und was wäre ein echter italienischer, bzw. sizilianischer Abend ohne das abschließende Standart-Getränk „Averna Amaro“? Egal ob pur genossen, auf Eis, mit oder ohne Zitrone. Marc hat natürlich auch diesen aus Sizilien flaschenweise importiert, laut ihm schmeckt er dann noch eine Spur besser, wobei man diesen wirklich genauso gut hier kaufen kann.
Die Spuren des Abends lassen sich leider teilweise nicht wegzaubern und so hat der ein oder andere am nächsten Tag „Italien“ ganz schön im Kopf und in den Knochen hängen.
Ein leicht gequälter Anruf bei Angelo, wie schlecht es ihm heute doch geht, beschert Marc den Satz: „Nessun cazzo è duro come la vita..“ (*räusper -> Kein Schwanz ist so hart wie das Leben…)

In diesem Sinne stoße ich mit Euch nach einem üppigen Teller mit Pasta con le sarde mit einem Averna Amaro auf das Leben an.
Genießt es in vollen Zügen, seid leidenschaftlich und liebt das was ihr tut!

Eure

Tanja

aus dem House No.15

Hier ist noch das Rezept für die Pasta:

Pasta con le sarde   Pasta con le sarde Print Author: www.houseno15.de Serves: 4 Ingredients
  • 3 Sardellen in Salz oder 6 Sardellenfilets in Öl
  • 100 g Semmelbrösel
  • 80 ml natives Olivenöl extra
  • 1 mittelgroße Zwiebel, gehackt
  • 50 ml Weißwein
  • 1 ½ EL Tomatenmark
  • 2 EL Tomatenmark
  • 8 frische Sardinenfilets
  • 30 g Sultaninen
  • 30 g Pinienkerne
  • 3 wilde Fenchelzweige, fein gehackt, oder 1 TL Fenchelsament
  • Meersalz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • 400 g Pasta
Instructions
  1. Sardellen abspülen und trocken tupfen. Mit einem Finger an der Mittelgräte vorsichtig entlangfahren, um sie zu lösen, und die Gräte dann einfach herausziehen. Sardellen in Öl, falls verwendet, abtropfen lassen.
  2. Die Semmelbrösel in einer Pfanne ohne Zugabe von Fett bei mittlerer Hitze rösten, bis sie zwar kräftig gebräunt sind (Achtung nicht anbrennen lassen!)
  3. In einem Topf 60 Milliliter Olivenöl erhitzen und die Zwiebel unter häufigem Rühren ohne Farbe weich schwitzen.
  4. Die Sardellen hinzufügen und rühren, bis sie zerfallen.
  5. Wein dazugießen und aufkochen lassen, damit etwas Alkohol verdampft.
  6. Das Tomatenmark und so viel Wasser einrühren, dass die Mischung eine saucenartige Konsistenz bekommt. Sardinenfilets, Sultaninen, Pinienkerne, Safran und wilden Fenchel oder Fenchelsamen hinzufügen.
  7. Vorsichtig durchmischen, mit Salz und Pfeffer abschmecken und 10 Minuten köcheln lassen.
  8. Reichlich Wasser in einem großen Topf zum Kochen bringen, salzen und die Pasta al dente garen (dafür von der auf der Packung angegebenen Garzeit etwa 1 Minute abziehen). Abseihen, dabei einen Teil des Kochwassers auffangen.
  9. Die Pasta zur Sardinensauce geben und durchmischen, dabei nach Bedarf ein wenig von dem Kochwasser hinzufügen, um die Sauce etwas aufzulockern.
  10. Mit dem restlichen Olivenöl beträufeln und mit den gerösteten Semmelbröseln bestreuen.
3.2.2708

Dieser Beitrag entstand mit freundlicher Unterstützung von Averna Amaro. Vielen Dank für die schöne und stimmungsvolle Zusammenarbeit!


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