Worum geht's?
Die vierköpfige Familie Kim lebt in ärmlichen Verhältnissen in einer Kellerwohnung. Durch Charme und gefälschte Dokumente ergaunert sich Sohn Ki-woo einen Job als Nachhilfelehrer für die Tochter der reichen Familie Park. Als der Plan aufgeht, überlegt sich Familie Kim, wie sie sich die Park-Villa noch mehr zunutze machen kann.
Wie ist der Film?
Nachdem das japanische Drama „Shoplifters" 2018 die Goldene Palme von Cannes gewann, ging die Auszeichnung 2019 an die Nachbarn in Südkorea, für „Parasite". Interessanterweise handeln beide Filme von einer Familie, die aus Geldnot heraus Straftaten begeht. „Parasite" allerdings erzählt vielschichtiger und unterhaltsamer.
Einem bestimmten Genre lässt sich „Parasite" nicht zuordnen. Regisseur Bong Joon-ho („ The Host", „ Snowpiercer ") spricht von einer Tragikomödie, aber auch Krimi-, Thriller- und Horrorelemente finden ihren Platz. Dadurch wirkt der Film einerseits originell und unvorhersehbar, andererseits unschlüssig in Ton und Tempo. Nicht von der Hand zu weisen sind dafür die hervorragend-ästhetische Kameraarbeit sowie die gelungene Besetzung. Im Ensemble herrschen viele Kontraste, allerdings - und das ist das Reizvolle - existiert keine Einteilung in Gut und Böse.
Bong Joon-ho packt wieder einmal viele unterschiedliche Stimmungen in einen Film. „Parasite" lässt mit den Figuren fiebern, lachen und trauern. Ruhige und intensive Phasen wechseln sich ab, während sich die Plot-Wirrungen Stück für Stück steigern. Eine verrückte und doch lebensnahe Geschichte über Kapitalismus, die Arm-Reich-Schere und den Klassenkampf, ohne Zeigefinger. „Parasite" ist im Grunde eine geerdete, bessere Variante von „Snowpiercer"; ein in sich nicht ganz stimmiges, aber kreatives und politisch relevantes Ausnahmewerk.
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