Pakistan und die Spenden-Diskussion

Bei WDR5 wurde heute beklagt, dass die TALIBAN die westliche Zurückhaltung nutzen, um an und für sich ihren Einfluss auf die Bevölkerung zu stärken.

Angesichts des Ausmaßes der Flutkatastrophe verbreitet die UN die Information, dass ein Sofortprogramm von 350 Millionen Dollar benötigt wird, um das Schlimmste zu verhindern.

Die Frage ist, warum die westliche Welt, voran die EU und die USA, so wenig für Pakistan tun, auch mit Blick auf den gemeinsamen Kampf gegen die TALIBAN.

Angesichts der Unsummen in Milliardenhöhe, die für den Abwurf von Bomben, den Abschuss von Raketen, für Drohnen usw. und die Divisionen an Soldaten zur Verfügung stehen stellt sich die Frage der Angemessenheit der Erstzahlungen. Da berichtete WDR5 darüber, dass die USA 43 Millionen Dollar verfügbar machen wollen und die EU einen Betrag in ähnlicher Höhe.

Aus dem Interview mit einer Vertreterin einer Spendenorganisation ergab sich, dass die deutsche Bevölkerung derzeit nur sehr zögerlich spendet. Als eine Ursache wurde gemutmaßt, dass das mit der Berichterstattung der Medien zu tun haben könnte, bei der Pakistan nicht so positiv dargestellt wird.

Wie häufig, werden solche Hinweise erkennbar eher vorsichtig geäußert. Bemerkenswert ist, dass jetzt auch nur von TALIBAN gesprochen wird und nicht von radikal islamistischen TALIBAN!

Ist es die KRIEGSPROPAGANDA, die die Spenden ausbleiben lässt, weil  jeder “Turbanträger” als potentieller TALIBAN empfunden wird oder ist es das Wissen in der Bevölkerung, dass die auch völkerrechtlich umstrittenen Kriege im Nahen Osten viele Milliarden Dollar bisher verschlungen haben und es eigentlich angebracht wäre, wenn die USA und die NATO-Länder einmal etwas tiefer in die Tasche greifen würden?

Wenn es um die Bevölkerung im Nahen Osten geht, dass die Frauen und Mädchen von der Unterdrückung befreit werden sollen, dann wäre jetzt der Zeitpunkt für die kriegsführenden Alliierten der westlichen Welt an und für sich gekommen, um diese Politik unter Beweis zu stellen.

Aber davon ist wenig zu spüren; die westliche Welt verpasst eine Chance, die verbal häufig angekündigten lauteren Absichten einmal in die Tat umzusetzen. Wo bleibt die Krisensitzung der westlichen Länder, um die notwendigen Hilfsmaßnahmen abzustimmen und zu organisieren, auch angesichts der ca. 14 Millionen Betroffenen?

Die JOURNAILLE hat auch nichts Besseres zu tun, als über die Ausweitung des Einflusses der TALIBAN zu jammern. Alleine die Wortwahl TALIBAN ist wenig glaubwürdig und angebracht, da Kämpfer mit Sandalen an den Füßen keine Spenden-Millionen mit sich herumtragen, die sie der Regierung anbieten. Hier dürfte es sich wohl eher um “Gebietsfürsten” und sog. “Warlords” bzw. die Sprecher dieser Gruppierungen wie Azam Tariq (Sprecher Tehreek-e-Taliban Pakistan) handeln, die eigentlich bekannt sein sollten. Dann sollten diese Gruppierungen aber auch beim Namen genannt werden. Kampfbegriffe aus der Kriegspropaganda sind schon lange unglaubwürdig weil längst bekannt ist, dass der anwachsende Widerstand hauptsächlich aus der Bevölkerung selbst kommt, auch angesichts der vielen zivilen Opfer.

Fatal wäre es, wenn insbesondere die USA, die mit der pakistanischen Regierung bisher eng bei der Bekämpfung der Aufständischen zusammengearbeitet hatte, jetzt keinen Schulterschluss in der Not zeigen würde. Falls das nicht gelingt oder nicht stattfindet, wird sich die Aversion gegen die Ungläubigen noch verstärken, was dann letztlich auch zu einer noch massiveren Ablehnung der derzeitigen eigenen Regierung führen dürfte.

Ob das die übrige westliche Welt begreift und endlich wirksam, schnell und abgestimmt handelt, bleibt abzuwarten.

Krisenmanagement, auch “politisches Krisenmanagement”, sieht anders aus.



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