Gab es früher Outlets?
Nein. Früher gab es Fabrikverkäufe.
Deren Standorte wurden einem im Bekanntenkreis weitergereicht, leider nicht immer mit deren Öffnungszeiten. Aber mit etwas Glück vergnügte man sich mit hunderten anderen Schnäppchenjäger in einer stickigen Wellblechhalle im diskreten Stil eines polnischen Discounters.
Ansonsten musste man auf den Winter- oder Sommerschlussverkauf warten, wenn man günstige Preise ergattern wollte.
Schnäppchenführer
Anfang der 90er Jahre stürmten sogenannte Schnäppchenführer die Bestsellerlisten für Sachbücher, in denen man minutiös Adresse, Anfahrtsskizze und Öffnungszeiten der jeweiligen Fabrikverkäufe aufgelistet fand. Kein Wochenende und kein Familienausflug konnte geplant werden, ohne vorher dieses Brevier nach geeigneten Zwischenstationen für den Billigeinkauf zu durchforsten.
Gleichzeitig entstand zu dieser Zeit gerade unter den jungen Leuten eine Art Markenhysterie. Modern, ästhetisch und damit tragbar waren oft nur Kleidungsstücke eines bestimmten Labels, welches seine Waren zu möglichst horrenden Preisen anbot. Umso besser, wenn man dann die hochgelobten Markenjeans günstig im Fabrikverkauf erstehen konnte.
Vom Fabrikverkauf zum Outlet-Center
Scheuten im ersten Moment die Hersteller den zusätzlichen Verkaufsaufwand, wurde ihnen mit der Zeit schnell klar, dass sie auf diese Weise im Handumdrehen Rückläufer, B-Ware und Produktionsüberschüsse aus ihren Lagerhallen an den Mann oder Frau bringen konnten. Aber die Kunden merkten bald, dass es auf die Dauer keinen Spaß macht, zwischen Herzogenaurach über Metzingen nach Bonn zu fahren, nur um Sportsachen, Anzüge und Gummibärchen zu kaufen.
Und so wurden auf der grünen Wiese die ersten Outlet-Center mit Autobahnanschluss aus dem Boden gestampft, in denen die Kundschaft gleich mehrere “Fabrikverkäufe” auf einen Schlag besuchen kann.
Outlets im Internet
Seit den ersten Internettagen gibt es natürlich auch im Netz Fabrikverkäufe, bzw. Outlets. Nachdem die ersten Shops aus der Pionierzeit des Onlinehandels wieder ihre virtuellen Pforten schließen mussten, bot ebay eine Plattform für diesen Job. Heutzutage bieten große und kleine Internetshops wie das Limango Outlet dem virtuellen Kunden und Schnäppchenjäger günstige Outletpreise ohne lange Anfahrtszeiten an.
Lohnt sich der Einkauf im Outlet?
Laut Definition offeriert ein Outlet nie das komplette Warenangebot eines Herstellers, sondern lediglich wie oben bereits erwähnt, Ware, die nicht mehr in den Handel kommen kann. Aber tatsächlich verkaufen die Shops in den großen Outletcentern ein erweitertes Sortiment.
Zu geschätzten 75% findet man im Outlet Textilien, also Bekleidung, Schuhe, Heimtextilien usw.. Wer eine seltene Konfektionsgröße trägt oder Kleidung für einen besonderen Anlass sucht, wird hier vielleicht eher fündig werden, als im normalen Handel.
Aber ein bisschen Glück braucht der Schnäppchenjäger immer!
Foto: Rotes Dessous auf einem Wochenmarkt in Caen ©Sabienes
Text: Outlets im Internet ©Sabienes
