Eine Wiederbelebung gibt es heute.
Oder, passend zu Ostern, quasi eine Auferstehung, denn ich habe heute ein Rezept für einen perfekten, locker-langfaserigen Hefeteig, aus dem ich vor einiger Zeit auch schon mal herzhaft gefüllte “Flauschis” gebacken hatte.
Es geht um den genialen Tangzhong Teig, den Miss Boulette mal gepostet hatte.
Dieser Teig ist an Fluffigkeit und Saftigkeit wirklich kaum zu übertreffen und für mich eindeutig das beste Rezept für alles, was lockeren, saftigen Hefeteig braucht.
Ein Tangzhong ist sowas ähnliches wie ein Brühstück und überhaupt nicht so kompliziert, wie es sich anhört. 1 Teil Mehl wird mit 5 Teilen Wasser verrührt, erhitzt, bis es etwas eindickt und darf dann noch etwas ruhen.
Probiert es einfach aus – ich empfehle nur nicht, den Teig von Hand zu kneten, denn bei 20-30 Minuten benötigter Knetzeit könnte es etwas anstrengend werden. Mit der Küchenmaschine aber gar kein Problem und die lange Zeit sollte auch unbedingt eingehalten werden, denn die ist wichtig.
Also, lasst euch nicht abschrecken vom exotischen Namen und den etwas absurd anmutenden Mengenangaben (an die ihr euch aber ganz genau halten solltet!), der Teig ist eigentlich ganz einfach und schmeckt wunderbar.
Die hübschen Ostersonnen hab ich letztens zufällig in diesem Forum hier entdeckt und musste sie gleich ausprobieren, wer keine Zöpfe mehr sehen kann oder vielleicht auch nicht so geschickt beim Flechten ist, sollte diese Variante mal ausprobieren.
Man rollt drei gleich große Stränge, legt sie aufeinander und dreht die Enden schneckenähnlich auf, fertig.
Bestreut werden sie mit Hagelzucker – auf den stehe ich total, er erinnert mich immer an die heißgeliebten Zuckerringe aus meiner Kindheit…
Ich freue ich jetzt erst mal auf die Uhrumstellung (ja, das soll es geben, auch wenn die ersten Tage hart werden…), denn es ist dann endlich länger hell und ein paar freie Tage, für die ich mir und euch natürlich etwas mehr Sonne wünsche, falls das doch nicht klappen sollte, backt euch einfach welche!
Rezept für ca. 3-4 Ostersonnen, je nach Größe:
Tangzhong:
50 g Mehl
250 Wasser
Mehl und kaltes Wasser in einem kleinen Topf klümpchenfrei verrühren. Alles auf mittlerer Hitze unter ständigem Rühren erwärmen, bis die Paste etwas eindickt, ähnlich wie bei einer Crème Patissière. Noch warm in eine Schale umfüllen und zur Vermeidung einer Hautbildung die Oberfläche mit Klarsichtfolie abdecken. Im Kühlschrank 2-3 Tage haltbar.
Für den Teig:
540 g Mehl
86 g Zucker
8 g Salz
11 g Trockenhefe
86 g Ei (2 Eier verquirlen und Menge abmessen – Rest als egg wash verwenden)
59 g Sahne, lauwarm
54 g Milch, lauwarm
184 g Tangzhong (von oben abmessen)
49 g Butter, geschmolzen
Hagelzucker zum Bestreuen
Mehl, Zucker, Salz in eine breite Schüssel geben und gut vermengen. Eine Mulde formen und Hefe einstreuen. Alle flüssigen Zutaten bis auf Butter in die Mulde geben und mit dem Mehlgemisch vermengen. Mit der Küchenmaschine einige Minuten kneten, bis ein homogener Teig entsteht. Butter zufügen und insgesamt 20-30 min. kneten.
Teig mit Klarsichtfolie abdecken und an einem warmen, zugfreien Ort gehen lassen, bis doppeltes Volumen erreicht ist, das dauert ca. 40-60 Minuten, je nach Temperatur.
Man kann den Teig auch am Vorabend zubereiten und über Nacht im Kühlschrank gehen lassen, davon wird er noch besser. Dann aber rechtzeitig herausholen, dass er bis zur Verarbeitung Zimmertemperatur hat.
Teig nochmals durchkneten und in 9-12 gleichgroße Kugeln unterteilen (am besten abwiegen), diese noch mal ein paar Minuten entspannen lassen.
Dann die Kugeln zu gleichlangen Strängen rollen, davon jeweils 3 Stück mittig aufeinander legen, etwas festdrücken und die Enden gleichmäßig schneckenförmig etwas aufrollen.
Nochmals ca. 30 Minuten gehen lassen, in der Zwischenzeit den Ofen auf 180° vorheizen. Vorm Backen mit dem restlichen Egg wash bepinseln und mit Hagelzucker bestreuen. Ca. 25 – 30 Minuten backen, bei mir haben 25 Minuten völlig ausgereicht, sonst wird der Teig zu trocken.