Das Osterreiten ist ein alter sorbischer Brauch, der in der katholischen Oberlausitz (zwischen den Kreisstädten Kamenz und Bautzen) gepflegt wird. Am Ostersonntag reiten die katholischen Männer einer Gemeinde in Frack und Zylinder auf festlich geschmückten Pferden in die Nachbargemeinde, um dieser die frohe Botschaft zu verkünden, dass der Herr Jesus Christus auferstanden ist.Es gibt neun Osterprozessionen, in denen überwiegend Sorben mitreiten. Ausgangspunkt der feierlichen Osterreiterprozession ist die jeweilige Pfarrkirche, wo die Reiter vom Pfarrer gesegnet und ausgesandt werden. Sie übernehmen die Kirchenfahnen, das Kreuz sowie die Statue des Auferstandenen. Die Männer, festlich geschmückt mit schwarzen Hosen, Gehrock, Zylinder und Stiefeln reiten als kirchliche Prozession paarweise hintereinander. Bei der Ankunft am Zielort umrunden die Osterreiter die Kirche, vor allem aber den Friedhof, um den Verstorbenen die Botschaft von der Auferstehung zu verkünden. Nach einer Pause bei Familien des Dorfes werden die Osterreiter unter Glockengeläut zum Heimritt verabschiedet.Radibor ist die einzige Kirchgemeinde, die zwei Gastprozessionen begrüßen darf: Neben den Osterreitern aus Storcha sind es seit 1928 auch die Osterreiter aus Bautzen, die nach Radibor kommen. Nach einer längeren Pause in den letzten Jahren wurde diese Prozession im Jahr 1993 wieder belebt.
Wie immer gilt (vor allem bei schönem Wetter am Ostersonntag): Frühzeitiges Erscheinen sichert gute Sicht auf die Prozession! Mehr Infos zu Osterbräuchen der Sorben.
Schreibender vielreisender Backpacker und Reisemobilist