Oster-Rückblick

Dieses Jahr war Ostern wirklich schön. Nach einem grandiosen Gründonnerstags-Grillen und -Zusammensein mit Freunden – fromm und glamourös – verbrachten wir den Freitag mit der Diskussion über einen Umzug. Nachdem die Brut zunächst strikt dagegen war, teilte sie noch während der Besichtigung mit der Vermieterin die Räumlichkeiten unter sich auf. (Das Haus haben wir dennoch nicht genommen.) Den Nachmittag genossen wir im Schwimmbad. Die Zeit der Nachmittagsschläfchen beginnt! Bei den Kindern! Ich staunte nicht schlecht, dass sich gleich zwei von dreien auf die Sonnenliege legten, um ein Nickerchen zu halten. Bisher war diese Schwäche alleine den Eltern vorbehalten.

Am Samstag eroberten wir Deutschlands Autobahnen, auf in Richtung Knaben-Oma! Niemals ist die Autobahn so leer wie am Samstag zwischen den Osterfeiertagen, außer am 1. Januar natürlich, dafür standen wir am Montag auf der Rückfahrt (ohne Kinder) neunstündig herum.

Jedenfalls bin ich jetzt auf dem neuesten Stand des Familienklatsches:

Der eine Onkel hat S** mit seiner Therapeutin (was die Ehefrau schon lange vermutet hat), ist aber nun mit zwei anderen Frauen nach Afrika geflogen, entgegen aller Familientraditionen, die ein gemeinsames Mahl am Freitag vorsehen. Der andere Onkel kränkelt vor sich hin und bereitet mit der mehrfach betrogenen Ehefrau den 50. Hochzeitstag vor.

Meine Cousins scheinen allesamt unglückliche Beziehungen zu führen, nunja, es gibt Abstufungen. Der eine muss sein Haus verkaufen, das er mit seinen Kindern bewohnt, die nicht zur Mutter wollen, „weil die so viel trinkt“. Verkaufen muss er deshalb, weil die Mutter mit ihrem neuen Typen zusammenlebt und anscheinend Kohle braucht. Der andere Cousin lebt noch in der Beziehung, aber nunja, irgendwie rund läuft es nicht. Andererseits: Wo tut es das schon?

Die Knaben-Oma ist eigentlich wie immer, dieses Mal hat sie es tatsächlich geschafft, nur ein einziges Mal auf mein Übergewicht anzuspielen! Ich rächte mich mit einem Wink auf ihre Falten.

Eine Woche ohne Lieblingskinder liegt nun vor mir, eine Woche, die ich mit Babysitten, der Mobbing-Beratungsstelle, einer Kopier-Session im Lehrerzimmer und dem Ausmisten des Wohnzimmers verbringen werde. Meine Tränen ob der nicht mehr genutzten Erstlesebücher werde ich in einer kleinen Kristallkaraffe sammeln, in der auch schon die Baby-Strampler-, Bobbycar- und Kritzelkrakelbilder-Tränen schwimmen. Aber wenn wir jetzt vielleicht doch umziehen, möchte ich gerüstet sein. Also: Wer braucht noch Kinderbücher, CDs und alte Unterlagen eines Bio-Studiums?


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