Orthopädie-Magazin: Orthopädieschuhtechnik vor dem Aus?

Orthopädie-Magazin: Orthopädieschuhtechnik vor dem Aus?

© Rike / pixelio.de

Das Orthopädie-Magazin setzt sich aktuell mit dem neuen Barmer GEK-Vertrag und seinen Auswirkungen auf die Betriebe der Orthopädieschuhtechnik auseinander (Klick):

„Neuer Rahmenvertrag zwischen Barmer GEK und Orthopädieschuhtechnik

Ein neuer Rahmenvertrag hat die Barmer GEK den Orthopädieschuhmachern zugesandt. Der Rahmenvertrag der Barmer GEK verändert ab dem 02.11.2010  einiges in der orthopädischen Einlagenversorgung.

Was wird durch den Rahmenvertrag der Bamer GEK schwerpunktmäßig verändert? Die orthopädische Einlagenversorgung ist nun nicht mehr so einfach durchzuführen wie in der Vergangenheit. Die Bamer GEK fordert in dem neuen Rahmenvertrag, dass bei jedem Patienten, der orthopädische Einlagen bekommen soll, wesentlich mehr dokumentiert wird als bisher. Das bedeutet unter anderem, dass wesentlich mehr Begründungen erforderlich sind, um ein Rezept abrechnen zu können.

Begründungen: Einmal, so laut Rahmenvertrag, ist eine ärztliche Verordnung notwendig. Zudem muss vom Orthopädieschuhmacher eine Stellungnahme zur jeweiligen Versorgung gemacht werden. Erst dann kann das Rezept abgerechnet werden.

Das bedeutet in der Branche der Orthopädietechnik eine gravierende Veränderung! Aber damit nicht genug. Ein weiteres Formular muss, und zwar vom Patienten, ausgefüllt werden, die sogenannte “Erklärung zur hochwertigeren Versorgung”.

Dort wird jeder Einlagentyp aufgelistet, außer handwerklich gefertigte Einlagen, um dem Patienten so scheinbar mehr Möglichkeiten der Versorgung zu bieten und er im Allgemeinen mehr informiert werden muss. Anschließend muss der Patient ankreuzen, für welche Art der Versorgung er sich entscheidet.

Im Klartext: Möchte er eine Versorgung ohne Aufzahlung? Oder doch lieber mit Aufzahlung? Zudem muss der Patient ankreuzen, dass er keine Informationen über ein aufzahlungsfreies Versorgungsangebot wünscht, wenn dem so ist. Im letzten Feld muss er bestätigen, ob er für eine hochwertigere Versorgung mit Mehrkosten einverstanden ist, also eine Versorgung, die mehr als die gesetzliche Zuzahlung beinhalten würde.

Vorteile des Rahmenvertrages der Barmer GEK

Die Vorteile liegen ganz klar bei der Krankenkasse und dem Patienten. Die Krankenkasse hat so eine wesentlich bessere Möglichkeit, die Versorgungen der einzelnen Patienten zu kontrollieren. Zudem spart sich die Krankenkasse viel Arbeit, da viele Patienten nach einer orthopädischen Versorgung zur Krankenkasse gehen, um eine Zuzahlung für eine hochwertigere Versorgung zurückzubekommen. Diese Diskussionen spart sich die Barmer GEK in Zukunft!

Zum anderen wird der Patient über wesentlich mehr informiert. Er muss beraten werden, da der Patient diese Formulare sonst nicht unterschreibt. Somit werden schnelle Einlagenversorgungen ausgeschlossen, die Individualität steigt, mehr Qualität wird gewährleistet.

Was wird das für die Branche bedeuten?

Die einfache Möglichkeit orthopädische Einlagen abzurechnen ist nun vorbei. Abgesehen von der Aufbewahrungspflicht bedeutet diese Veränderung wesentlich mehr Arbeit für den einzelnen Betrieb. Die kleinen Betriebe werden mehr unter Druck gesetzt, da die Kassen immer mehr Qualität fordern.

Momentan hat nur die Barmer GEK den neuen Rahmenvertrag zugesandt. Es ist zu erwarten, dass auch die anderen Krankenkassen nachziehen, da dies für jede Krankenkasse Vorteile bringt! Das würde eine drastisch steigende Bürokratie bedeuten, was mit mehr Kosten gleichzusetzen ist, da die Preise bestehen bleiben.

Und es wird auch eine Einschätzung der Auswirkungen auf die Branche gegeben (Klick):

Orthopädieschuhtechnik vor dem Aus!

Die Krankenkasse forcieren immer mehr darauf, dass die Kassenleistung bei orthopädischen Hilfsmitteln immer mehr wegfallen werden. Wenn die Krankenkasse orthopädische Hilfsmittel noch weiter übernehmen, dann zu Ihren Vorstellungen.

Nach wie vor gibt es noch viele Menschen, die orthopädische Hilfsmittel benötigen, besonders orthopädische Einlagen. Wenn die Krankenkassen in Zukunft die orthopädischen Einlagen weniger oder gar nicht mehr übernehmen werden, dann bedeutet dies einen starken Rückgang der Patienten aufgrund von Mehrkosten.

Aufgrund dessen kam es in Berlin zu Protesten. Bestandteil der Demonstration war unter anderem auch die vermehrte Bürokratie zum gleichen Preis der Kassen.

Wenn in Zukunft die Krankenkasse die orthopädischen Einlagen streichen sollten, werden einige der über 3500 Unternehmen in der Orthopädieschuhtechnik nicht bestehen können.

Was kann man tun?

Innovation, Fortschritt und Management sind gefragt.

Was kann ich im Betriebsmanagement ändern, um Kosten zu sparen?
Wie kann ich meine Patienten mehr zufriedenstellen?
Welche Veranstaltungen kann ich organisieren, um mich zu präsentieren?
Sind anderen orthopädische Versorgungen zukunftsorientierter, auf die ich meinen Schwerpunkt lege?
“Die Prophylaxe” wird immer mehr in den Vordergrund gerückt werden. Ist man krank, bekäme man von der Krankenkasse nicht mehr die notwendige Versorgung bezahlt. Also erst gar nicht darauf warten, bis man Beschwerden hat und so teuere Versorgungen aus eigener Tasche bezahlen. Lieber eine kostengünstige prophylaktische Versorgung anbieten.

Jetzt ist die Zeit, etwas für Ihr Unternehmen zu tun! Sonst kann es zu spät sein!


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