In der letzten Zeit habe ich viel über unseren Konsum, Gewohnheiten und Luxus nachgedacht. Die Frage, die mich beschäftigt, ist was und wieviel braucht man wirklich? Wo ist meine persönliche Schmerzgrenze erreicht? Wann möchte ich mir den Luxus des "mehr besitzens" gönnen? Welche Gewohnheiten haben sich eingeschlichen und bringen mich immer wieder zum mehr Konsumieren?
Worte wie "Wardrobe-Detox" und "Shopping Ban" sind derzeit in aller Munde. Immer wieder lese ich auch von sogenannten Capsule Wardrobes (mehr Infos dazu bekommt ihr z. B. hier * klick*), bestehend aus 37 Teilen inkl. Schuhen. Das klingt für mich zunächst nach wahnsinnig wenigen Teilen. Dann habe ich das mal ins Verhältnis einer 5-Tage Arbeitswoche gesetzt. Wenn ich da einmal vom maximalen Bedarf ausgehe, brauche ich
- 5 Oberteile
- 5 Unterteile
- 5 Paar Schuhe
- 5 Schals
- 5 Accessoire-Sets
- 2 Jacken
Das sind insgesamt 27 Teile. Wenn ich das dann realistisch betrachte, ziehe ich zwar jeden Tag ein anderes Oberteil an, aber wahrscheinlich jeden zweiten Tage das gleiche Unterteil (Hose, Rock, Kleid etc.). Außerdem wechsel ich immer nur zwischen drei Schmucksets (2 in Roségold, 1 in Silber). Realistisch betrachtet trage ich auch nur 2-3 Schals / Tücher und zwei Paar Schuhe. Das bedeutet dann:
- 5 Oberteile
- 2 Unterteile
- 2 Paar Schuhe
- 3 Schaals
- 3 Accessoire-Sets
- 2 Jacken
- 12 Oberteile
- 5 Unterteile
- 5 Paar Schuhe
- 7 Schaals
- 3 Accessoire-Sets
- 2 Jacken
Wenn ich wirklich ehrlich bin, ist es nicht die Gesellschaft, die mich von einer Uniform abhält. Ich bin es selbst. Immer die gleiche Kleidung zu tragen, langweilt mich. Das ist paradox. Denn es würde so vieles vereinfachen:
- Ich müsste mir nicht sonntags Outfits für die Woche planen,
- ich müsste nicht ständig versuchen Berge im zu kleinen Kleiderschrank zu verstauen,
- ich müsste nicht ständig bügeln, weil meine Sachen im Schrank Platz hätten und nicht knittern würden,
- ich hätte einen überschaubaren Berg an Wäsche zu waschen,
- ich müsste keine Zeit mit ausmisten und aussortieren verschwenden und
- mich nicht auf der Suche nach dem neuesten Teil über Verkehr, volle Parkhäuser und Geschäfte und unfreundliche Verkäuferinnen ärgern.
- Ich würde mich nicht von meinem ganzen Kram erdrückt fühlen.
Stattdessen hätte ich mehr Zeit zu relaxen, zum Lesen, für Freunde & Familie, für Sport, Fotografie und sonstige Hobbys wie Bloggen und natürlich auch mehr Geld im Portmonee.
Warum also tue ich mir das an? Warum tun wir uns das an?
Ich habe einen ersten Schritt zur Veränderung gemacht. Kürzlich war ich im Outlet. Wie eigentlich immer wenn Glamour Shopping Week ist. Diesmal allerdings habe ich vorher meinen Schrank aufgeräumt. Die Lage gecheckt. Was habe ich an Winter- und Herbstteilen. Was kann ich wirklich gebrauchen. Das wir in dieser konsumdominierten Welt nichts wirklich brauchen ist klar. Ich habe mir im Kopf eine Liste gemacht, was sich gut kombinieren lassen würde. In der Umkleidekabine habe ich dann brav, die super aussehenden und passenden Röcke dagelassen. Ich habe genug Röcke und wisst Ihr was, es fühlt sich richtig gut an. Auch im Nachhinein. Ich habe es nicht bereut, einige Teile im Laden gelassen zu haben. Mit den neuen Teilen meiner zuvor erstellten Liste habe ich jetzt eine Vielzahl an neuen Kombinationen.
Wie steht Ihr zu diesem Thema?