Von Günter Verdin
Im Atrium des ORF-Zentrums auf dem Wiener Kueniglberg versammelten sich am Freitagabend Fernseh-Prominenz wie Dietmar Chmelar und viele Journalisten bei Häppchen und Drinks , um das Finale von "Dancing Stars 2012" via Riesenbildschirm zu geniessen. Die Stimmung war vergleichbar gross wie im Ballroom, wo sich auch die vom Publikum abgewählten Teilnehmer in einem "Ausgeschiedenen-Medley" praesentieren durften. An den Reaktionen im Atrium ließ sich auch in Hochrechnung ermessen, wem bei den "Dancing Stars 2012" im ganzen Land die meisten Sympathien zugeflogen sind: der schlagfertigen , dabei sehr selbstironischen Dolly Buster (tumultartiger Jubel ) und der Schauspielerin Brigitte Kren, mit der sich wegen ihrer angeblichen "Romanze" mit Tanzcoach Willi Gabalier vor allem die reifere Damenwelt träumend identifizieren konnte (grosser Applaus). Die groesste Begeisterung löste aber der fesche Fussballer Frenkie Schinkels aus, der, als geborener Nicht-Tänzer , von Vorrunde zu Vorrunde mehr Bewegungs-Elan gezeigt hatte . Nicht wenige hätten dem bodenständigen Sympathieträger den Sieg gegönnt, aber das Fernseh-Publikum entschied sich zu Recht für die technisch beste und ausdrucksstarke Tänzerin , also Petra Frey, die mit einem wunderbar eleganten Slowfox zu "Sugar Town" und dem temperamentvollen Jive zu "V.I.P" noch einmal punkten konnte. Die Schlagersaengerin rührte schließlich zusammen mit ihrem Tanzpartner, dem ungemein quirligen und tanzeloquenten Vadim Garbuzow im Showtanz zu Motiven aus dem Film "Avatar" Jury und Publikum ( und sich selbst ) zu Tränen . Der Tanz hat also über die Show gesiegt, und die kam unter der Regie von Kurt Pongratz ebenfalls zu ihrem Recht. Die ORF- "Dancing Stars" , als Show-Idee von der BBC übernommen, sind nicht nur ein Zuschauer-Hit, sondern auch wertvolle Werbung für den Tanzsport. Obwohl Frenkie Schinkels auf Nachfrage der wie immer bezaubernd pfiffigen Moderatorin Mirjam Weichselbraun ( siehe Interview) gestand:"Man tanzt eine Choreografie. Wirklich tanzen lernt man nicht dabei." ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz gratulierte nach der Veranstaltung seinem Team, hatte aber auch eine sehr kritische Anmerkung:"Das hätte man verhindern müssen, dass der Schinkels seinen Waschbrettbauch herzeigt. Was glaubt Ihr, was sich die österreichischen Männer heute noch von ihren Frauen anhören müssen ?" Sprach' s, ging und zog den Bauch ein.