Ordnung ist das halbe Leben.

Ordnung ist das halbe Leben.

Unordnung ist meiner Ansicht nach nicht nur eine Frage der Erziehung, sondern des Charakters.

Ich erinnere mich noch sehr genau daran, dass ich als kleines Mädchen meine Anziehsachen brav zusammengelegt habe und abends auf meinen Stuhl getan.
Denn ich wollte früh lieber ein paar Minuten länger schlafen können und nicht die knappe Zeit damit verbringen, Klamotten zu suchen.

Leider war das mit zwei Brüdern nicht sehr einfach.

Der große meiner Brüder ging einen steilen Weg auf die Pubertät zu, der kleine interessierte sich mehr für sein warmes Milchfläschchen. Der Platzmangel vor Umbau des Hauses tat auch sein Übriges. Denn wer mit anderen auf engstem Raum zusammenlebt, der muss sich den Gegebenheiten ganz anders anpassen.
Diese Eigenschaft habe ich offensichtlich bis heute beibehalten.

An meine Tochter habe ich jedoch weder diese Besonderheit weiter vererbt noch das Ordnungs-Gen.
Ich hoffe auf ein großes Wunder, aber ich befürchte, das Leben wird mich lauthals auslachen. Vor allem dann, wenn sie irgendwann in die Pubertät kommt.

Was kostet die Welt

Ja, die Pubertät. Da ist alles anders und im Ausnahmezustand. Dementsprechend sehen oft auch die Zimmer der Heranwachsenden aus. Meine Eltern verstanden das damals nicht.
Ich hatte schlichtweg keine Zeit, aufzuräumen. Es gab echt Wichtigeres. Mit Freunden abhängen. Ins Kino gehen. Der erste Liebeskummer. So Sachen halt.
Zuhause war ich in der Zeit selten und mein Zimmer war eine Art riesige Aufbewahrungsbox. Es hielt sich aber in Grenzen.
Schlimmer war es, als ich mein Zimmer noch teilen musste. Zuerst mit der großen Variante von Bruder. Der klaute sich schon mal meinen Zirkel und mein Lineal für die Schule, weil er seine Sachen schlichtweg nicht fand. Den Eintrag ins Hausaufgabenheft bekam dann ich.

Jungs sind schon komisch.

Socken hier, Pullover da - in Häufchen vor dem Bett, egal was die Mama sagt. Es gab Zank und Tränen, denn ich wollte wirklich meine Ruhe. Doch ein eigenes Zimmer bekam ich trotzdem nicht.
Die geniale Lösung des Problems sah anders aus: Großer Bruder raus, der Kleine rein.
Da blieb es nicht bei Söckchenhaufen.
Es war viel schlimmer. Er krallte sich alles aus meinem Regal, was er fassen konnte, bekritzelte meine Hausaufgaben und zerstreute sein gesamtes Spielzeug auf dem Fußboden. Es war nur eine Frage der Zeit, bis ich keinen Weg mehr zu meinem Bereich im Zimmer fand, ohne auf irgendetwas zu treten.

Manche Menschen besitzen das Talent, da wo sie auch nur stehen, Chaos zu hinterlassen. Kommoden dienen als komplette Ablagefläche. Wenn die voll ist, wird die Schrankwand als Lagerstelle zweckentfremdet.
Im Flur türmt sich die neueste Steine-Sammlung auf meinem Schreibtisch - die lagen doch vorhin noch nicht da? Schraubenzieher auf dem Tisch und Spielzeug auf dem Fußboden. Hier braucht es einen General

Es ist nicht immer einfach, ruhig zu bleiben. Natürlich strahlt das Glück der Liebe in mein Herz und lässt mich verständnisvoll über das Chaos blicken. Augenscheinlich zumindest.
In Wahrheit fühle ich mich zurückversetzt in das Jahr 1987 und später.
Was mache ich nur falsch
Gelassen sehen? Aber selbstverständlich bin ich die relaxteste Mutter und Hausfrau...äh... Frau, die es gibt.

Mütter und Söhne

Wer sich wie ich Gedanken um die tägliche Unordnung in seinem Leben macht, der schielt auch hin und wieder nach den Ursachen. Weshalb bin nur ich diejenige, die das Auto aussaugt oder die Fenster putzt?

Sind tatsächlich alle Männer unfähig, einen Haushalt zu organisieren? Haben die Mütter bei ihren Söhnen in der Erziehung etwas falsch gemacht?
Eine Freundin vertraute mir vor einiger Zeit einmal an, dass sie sich manchmal fühlt wie ein Aschenbrödel. Eine andere sagt, sie fährt das Putzfrauenauto und ihr Freund das tolle. Anspielungen, die mich nachdenklich machen.
Ich bin auf einer ganz heißen Spur! Männer sind tatsächlich oft so, wie die Mama es ihnen beigebracht hat. Was für eine gruselige Vorstellung!
Denn ich wette, die meisten mussten keinen Lappen im Haushalt schwingen.

Die berühmtesten „Such-mich-Verstecke"

Vielleicht kennt ihr das Phänomen. Dass was gesucht wird, kurz bevor es zur Haustür hinausgeht, ist meist an verschiedenen, aber doch bekannten Stellen wieder zu finden.

Wo sind die Wohnungsschlüssel?

Meine Schlüssel liegen des Öfteren im Kühlschrank. Das hat zwei Gründe.
Einmal den: Bevor wir wegfahren, räume ich oft noch schnell Sachen auf. Ich mag es nicht, in eine unaufgeräumte Wohnung heim zu kommen. Unter anderem stelle ich dann auch Dinge vom Tisch in den Kühlschrank.
Die zweite Ursache ist, dass ich manchmal kurz vorher noch etwas trinke. Beide Male bleibt dann der Schlüssel, den ich zum Abschließen schon in der Hand hatte, im Kühlschrank liegen. Wenn er also nicht da hängt, wo er hängen soll, laufen wir automatisch zum Kühlschrank.

Wo ist mein Autoschlüssel?

In Schichten arbeiten, Terminen nachkommen, von Berufswegen mit dem Auto unterwegs sein, das Kind zum Kindergarten schaffen, Papier wegbringen .... das ist so die Kurzform unseres Eltern-Daseins. Mit zwei Autos ist es nicht immer unkompliziert, auch wenn man es denken mag. Je nachdem, wie weit ich fahre, wie schnell ich da sein muss und was ich vorhabe, wechsle ich von meinem in das Auto meines Mannes. Das beginnt eigentlich schon damit, ein Kinderfahrrad mit Stützrädern in einen winzigen Kofferraum einer alten Blechkarre zu stopfen. Klappt nicht. Großes Auto muss her. Fliegender Wechsel sozusagen. Da verschwinden die Autoschlüssel schon mal im Alltagsnirwana. Oder noch viel simpler in Hosentaschen. Neue Hose = totales Chaos.
Da wir alle sehr temperamentvoll sind und leicht an die Decke gehen, reicht so eine Stresssituation kurz vor dem Wegfahren, um durch diese blöde Suche nach dem Autoschlüssel schlechte Laune zu bekommen. Wenn es also heißt, Autoschlüssel suchen, dann schauen wir zuerst in Hosen- und Jackentaschen nach.

Wo ist meine Mütze?

Ganz ehrlich. Sie hat wirklich ein großes Mützenproblem. Töchterchen bekam schon einen ganz süßen, bunten Beutel an die Garderobe gehängt mit sehr vielen Mützen und Käppis. (Heißt übrigens nicht so, es heißt „Basecap, Mama"!)
Ich bin praktisch veranlagt und versuche einfach zu ordnen, was irgendwie zu ordnen geht. Doch aus irgendeinem Grund ist genau die Kopfbedeckung, die wir an dem Tag brauchen, nicht in diesem verflixten Beutel. Und ganz sicher auch keine 20 Meter drum herum.
Beliebte Verstecke bzw. Ablageflächen für Mützen sind auf jeden Fall die zwei Autos, der Kindersitz oder der Kofferraum, ihr Rucksack, das Ablagefach im Kindergarten oder die Gartenlaube.
Da wird es wirklich schon dramatisch. Könnt ihr euch vorstellen, wie lange wir brauchen, um aus dem Haus zu kommen, wenn a) die Mütze vielleicht im Auto liegt b) der Autoschlüssel vielleicht in einer Hosentasche steckt und c) wir zum Schluss den Wohnungsschlüssel suchen?

Wo sind Haarspangen und Zopfgummis?

Wer Mädchen zuhause hat, kennt es vielleicht. Wir haben einen wirklich riesigen Verschleiß an besagten Artikeln. Egal, wie viele ich davon nachkaufe, nach spätestens zwei Wochen stehen wir früh da und finden weder Haarspangen noch Zopfgummis. Die sind meistens leider auch unauffindbar.
Als Versteck dient dennoch das Kinderzimmer. Die Haare von Puppen sind generell verschönert. Und nicht nur mit Haarspangen. Aber dazu später mehr.

Verzweifelt also nicht, wenn der Haushalt nicht so geleckt aussieht, wie ihr es gerne hättet.

Es gibt eben auch Familien, wo nicht alles an seinem Platz steht. Vom Boden essen kann man nicht, aber wozu gibt es Tische?
Und das Leben zu genießen, kann manchmal auch entspannender als Putzen sein!
Ich wünsche euch einen wunderschönen stressfreien Donnerstag,

Ordnung ist das halbe Leben.

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