Wer hat sie nicht schon einmal gehört: Die Begriffe Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren. Wir hören oft, dass diese lebenswichtig sind. Doch weißt Du eigentlich genau, was Omega-6-Fettsäuren sind und weshalb Du sie in Deiner Schwangerschaft so dringend brauchst? Alles über Omega-6-Fettsäuren in der Schwangerschaft erfährst Du in diesem Artikel.
Was sind Omega-6-Fettsäuren?
Omega-6 bezeichnet wie Omega-3 eine gewisse Molekülstellung in der Chemie. Bei Omega-6-Fettsäuren handelt es sich um mehrfach ungesättigte Fettsäuren, die der Körper nicht selbst bilden kann. Bei Omega-6-Fettsäuren liegt das letzte fehlende Wasserstoffmolekül genau 6 Kohlenstoffatome vom letzten Kohlenstoffatom entfernt. Das klingt verwirrend und ist für Dich auch nicht unbedingt wichtig. Ich möchte es an dieser Stelle der Vollständigkeit halber erwähnt haben.
Es gibt verschiedene Omega-6-Fettsäuren. Wichtige Vertreter sind:
- Linolsäure
- Gamma-Linolensäure (GLA)
- Calendulasäure
- Eicosadiensäure
- Dihomogammalinolensäure
- Arachidonsäure
- Docosadiensäure
- Docosatetraensäure
- Docosapentaensäure
Welche Wirkung haben Omega-6-Fettsäuren?
Auf den ersten Blick könnte man erschrecken, wenn man die Wirkungsmechanismen von Omega-6-Fettsäuren hört. Die wichtigsten Mechanismen sind:
- Verengung der Blutgefäße
- Förderung von Entzündungsprozessen
- Zellwucherungen
- Gerinnselbildung
Diese Wirkungen sind jedoch für den Körper sehr nützlich. So helfen Sie aktiv bei der Zell- und Gewebsneubildung und damit bei Wachstum und Entwicklung. Außerdem fördern sie den Heilungsprozess bei Infektionen oder Wunden, indem sie die Entzündungsreaktion des Körpers ankurbeln und helfen, Wunden schneller zu verschließen.
Wie wichtig sind Omega-6-Fettsäuren in der Schwangerschaft?
In Kombination mit der Omega-3-Fettsäure Docosahexaensäure (DHA) ist die Omega-6-Fettsäure Arachidonsäure in der Schwangerschaft essentiell für die Entwicklung des Nervensystems Deines Babies.
Im letzten Schwangerschaftsdrittel und auch kurz nach der Geburt benötigt das Gehirn Deines Babies erhöhte Mengen dieser essentiellen Fettsäuren für seine gesunde Entwicklung. Gerade Neugeborene reagieren sehr empfindlich auf schwankende Omega-3- und Omega-6-Fettsäure-Konzentrationen in der Muttermilch, da diese in hohem Maße bei verschiedenen Stoffwechselprozessen verbraucht werden.
Ein Mangel an langkettigen ungesättigten Fettsäuren in der Schwangerschaft und Stillzeit wird in der Wissenschaft mit einer Intelligenzminderung sowie einem schlechteren Sehvermögen des Kindes in Verbindung gebracht.
Welche Lebensmittel enthalten ausreichende Mengen an Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren?
Die Hauptquelle für Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren ist Fisch. Lebertran und Innereien decken den erhöhten Bedarf an essentiellen Fettsäuren ebenfalls. Jedoch sollte die Versorgung mit essentiellen Fettsäuren aufgrund des hohen Vitamin A-Gehalts in Innereien durch andere Lebensmittel oder Nahrungsergänzungsmittel erfolgen.
2-3 Fischmahlzeiten pro Woche decken den Bedarf ausreichend. Bist Du keine Fischliebhaberin oder Vegetarierin bzw. Veganerin, so solltest Du auf entsprechende Nahrungsergänzungsmittel zurückgreifen.