Ohne Lüge durch die Fragelücke

Ohne Lüge durch die FragelückeHat er gelogen? Nein. Hat er die Wahrheit gesagt? Wieder nein. Bundespräsident Christian Wulff hatte nie „geschäftliche Beziehungen“ zu einem Schrotthändler aus Osnabrück. Nur zu dessen Frau. Als die Grünen in Niedersachsen kurz vor der Wahl des CDU-Arbeiterführers im Landtag nach Ersterem fragten, konnte Wulff mit Fug und Recht verneinen. Im Ferienhaus von Egon Geerkens hat er Florida-Urlaub gemacht. Mit Air Berlin ist er ohne Aufpreis Businessklasse geflogen. Aber geschäftliche Beziehungen? Nie.
Man muss auch gönnen können. Und so weist der erste Mann im Staat alle Anschuldigungen zurück, er habe 2010 als Ministerpräsident von Niedersachsen den Landtag über seinen Darlehensvertrag mit Frau Geerkens getäuscht, empört zurück. Die Anfrage der Abgeordneten sei "korrekt beantwortet" worden: Direkt durch die Frage-Lücke ging es ohne Lüge. Und auch ohne Wahrheit.
Das aber ist keineswegs das wirklich Erschütternde an der neuesten Wulff-Affäre, die der ehemalige niedersächsische Regierungschef jetzt durch ein gewitztes Augenzwinkern im Stil eines Winkeladvokaten auszubremsen hofft. Sondern die Geisteshaltung, die sich hinter dem cleveren Deal des Spitzenpolitikers mit der Unternehmergattin zeigt. 500.000 Euro hatte sich Familie Wulff geliehen, um ein Haus zu kaufen. Nicht bei einer Bank, denn die hätte von dem Politiker, der zu diesem Zeitpunkt auf ein Jahrzehnt im Amt mit einem Monatseinkommen von rund 13.000 Euro zurückblickte, einen Zinssatz von rund fünf Prozent verlangt. Nein, lieber gingen die Wulffs, die zusammen mit Bettina Wulffs Gehalt als Pressereferentin über ein Haushaltseinkommen von etwa 15.000 verfügten, zur befreundeten Unternehmer-Familie, die nur vier Prozent haben wollte.
Wulffs sparten dadurch während der Laufzeit des – direkt nach der Landtagsanfrage dann doch eilig durch einen Bankkredit abgelösten - Privatdarlehensvertrag etwa 10.000 Euro Zinsen. Zehntausend Euro, die Christian Wulff als Preis für den bei Bekanntwerden des privaten Kredit-Deals zweifellos drohenden Verlust der eigenen politischen Glaubwürdigkeit offenbar angemessen schienen. Das erinnert sehr an den Grünen Cem Özdemir, der seinerzeit für ein paar Krawatten und Anzüge mit Moritz Hunzinger ins Kuschelbett stieg. Oder an den Linken Gregor Gysi, der auf Staatskosten Urlaub machte. Oder an Rita Süssmuth, die sich vom Steuerzahler einen Dienstwagen für ihren Mann bezahlen ließ, obwohl ihr Gehalt es ihr durchaus gestattet hätte, selbst in die Tasche zu greifen. Oder Ulla Schmidt, die sich ihren Dienstwagen im Urlaub in Frankreich stehlen ließ. Nein, das ist kein Zufall. Das ist ein Muster. Ja, genauso klein denken sie, die ganz Großen.


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