Oh, du wunderbare Sünde

Oh, du wunderbare Sünde
Ein Traum aus Germteig - oh entschuldigt: Hefeteig (für meine Leser der anderen deutschen Lande), gefüllt mit Erdbeer-Marmelade meiner Tante. Was kann es eigentlich schöneres geben als diesen Klassiker, den jede Oma in ihrem Repertoire hat. Hmm, das erinnert mich doch an etwas. Genau, Sonntag hatten wir auch schon einen Oma-Klassiker, der etwas aufgehübscht wurde. Hier ist dies nun auch wieder der Fall. Denn wenn ich meine Oma um ein Rezept zu ihren Buchteln frage, dann kommt meistens so etwas:
Oh, du wunderbare Sünde
"Ach weißt du, ich nehm' einfach a paar Schauferl Mehl, mach eine Mulde rein, dort das Glaserl lauwarme Milch hinein (Sie hat da ein bestimmtes Trinkglas, mit dem sie alle Flüssigkeiten misst und Opa auch ab und an seinen Most daraus trinkt), dann den Würfel Germ reinbröseln, bisserl Mehl dazu und stehen lassen..." Also mit diesen Angaben kann ich nicht wirklich viel anfangen, denn ihre Mehlschaufel hat kein einheitliches Maß, dass ich kenne (also kein Cup-Maß). Und dieses ominöse Glas, ist mir auch nicht ganz geheuer, wenn ihr versteht was ich meine (*hust* MOST *hust*).
Oh, du wunderbare SündeOh, du wunderbare Sünde
Nach langen und sehr gern absolvierten Lese- und Nachforschstunden habe ich das perfekte Rezept gefunden, was relativ einfach und mit "normalen" Zutaten (also kein Butterschmalz und sonstige Abstrusitäten) zusammen zu rühren ist. Am Anfang war ich eher in der Stimmung: Germteig gibt's erst wieder nach der Prüfung, wenn ich genügend Zeit dafür habe. Aber nachdem ich doch einen so großen Guster auf so etwas hatte, musste die Zeit einfach herhalten. Und ich sag' euch eines, dass ich um 7:00 begonnen habe und gegen 9:30 waren sie aus dem Ofen. Also wirklich eine schnelle Angelegenheit. 
Oh, du wunderbare Sünde
Und das übertolle - ich weiß gerade nicht, ob es dieses Wort überhaupt laut Dr. Duden gibt - ist die Füllung. Bekanntlich füllt Oma ihre entweder mit einer Mohn- oder Nussfülle, aber da ich zum Geburtstag von meiner Tante so viel selbstgemachte Marmelade bekommen habe, wollte ich diese dafür in Gebrauch nehmen. Erdbeere schien mir am Besten dafür, obwohl auch so Schätze dabei sind wie: Birne-Traube oder Pflaumen. 
Nun aber genug der Worte, ran an die Arbeit und nachbacken. Wir sehen uns am Freitag wieder.  Oh, du wunderbare Sünde
ERDBEER-BUCHTELN

Zutaten

  • 200 ml Milch, lauwarm (47°C)
  • 2 Packungen Trockengerm oder 1 Würfel frischer Germ
  • 1 TL Zucker
  • 500 g Mehl
  • 75 g Zucker
  • 1 Packung Vanillezucker
  • 75 g Butter, gewürfelt
  • 1 Ei
  • 2 Eigelb
  • 1 Prise Salz
  • 50 g Butter, geschmolzen
  • 15 TL Erdbeer-Marmelade (in etwa 100 g)

Zubereitung

  1. Den Germ in der lauwarmen Milch mit dem TL Zucker auflösen und für 10 min. stehen lassen. Wenn der Germ in dieser Zeit nicht aufgeht, dann am besten wegwerfen und wiederholen. Entweder war dann der Germ schon schlecht oder die Milch zu heiß/kalt.
  2. In einer großen Schüssel oder in der Rührschüssel der Küchenmaschine das Mehl, den Zucker und den Vanillezucker mischen.
  3. Die aufgegangene Germ-Mischung dazugeben und auch die restlichen Zutaten (Butter, Ei, Eigelb und Salz).
  4. Alles auf niedriger Stufe ca. 10 min. verkneten. Dann noch kurz auf höherer Stufe, bis sich ein geschmeidiger und elastischer Teig ergibt. Natürlich kann man ihn auch per Hand kneten.
  5. Den Teig in eine große gefettete Schüssel geben, mit Frischhaltefolie oder einem sauberen Geschirrtuch abdecken und an einen warmen Ort stellen. Dort bleibt der dann ca. 1 Stunde oder bis sich der Teig fast verdreifacht hat.
  6. Nach dieser Stunde eine Back-/Auflaufform mit etwa 20x30 cm einfetten und bereitstellen.
  7. Den Teig auf der bemehlten Arbeitsfläche zu einem ca. 20x30 cm großen Rechteck ausrollen und in 15 Stücke teilen.
  8. In die Mitte jedes dieser Stücke einen TL Erdbeer-Marmelade setzen, rundum verschließen und mit dem Verschluss nach unten in die Form setzen.
  9. Die 15 Teigbällchen jetzt noch einmal abdecken und weitere 30 min. an einem warmen Ort gehen lassen oder bis sich das Volumen verdoppelt hat.
  10. In der Zwischenzeit den Backofen auf 180°C Ober- und Unterhitze (Umluft nicht empfohlen, da sie sonst ungleich hochbacken) vorheizen und den Rost UNTEN platzieren.
  11. Nachdem die Teigbällchen sich verdoppelt haben, die restliche Butter schmelzen, die Bällchen damit bepinseln und den Rest darüber gießen.
  12. Nun noch für etwa 25-30 min. in den Ofen oder bis sie goldbraun sind.
  13. Am besten warm genießen. Mit Puderzucker bestreuen oder mit Vanillesoße ertränken.
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Euer Kevin von Oh, du wunderbare Sünde

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