Unser Hund ist anders als die anderen! Zugegeben, das behaupten wohl die meisten Hundebesitzer, wenn sie von ihrem vierbeinigen Liebling sprechen – schließlich ist der eigene Hund immer etwas ganz Besonderes. Häufig gehen die Erzählungen der Besitzer mit stolz geschwellter Brust einher. Wie niedlich es war, als er Herrchen/Frauchen mit seiner kleinen, nassen Nase angestupst hat und wie lieb er zu jedem Menschen ist, ganz geich ob Oma oder Kind. Wie früh er schon stubenrein war und wie gut er doch auf alle möglichen Kommandos hört. Jedenfalls meistens.
Ja, unser Flori ist auch so ein besonderer Hund, wenn auch auf eine etwas andere Art als oben beschrieben: Er hat einen recht eigentümlichen Schlafplatz. Bei großer Hitze macht er es sich gerne am kühlsten Ort unserer Wohnung gemütlich – in der Badewanne. Erst ist ein Abstoßen der Pfoten von den Fliesen zu vernehmen, ein Ruck, ein Satz und schon plinkern die Krallen auf der Keramik der Badewanne, gefolgt von einem erleichterten Seufzen. Nichts Ungewöhnliches für uns, im Sommer hier schon Normalität und von Familie und Freunden noch immer ungläubig bestaunt: “Waaaaas macht er?”, gefolgt von schallendem Gelächter.
Prinzipiell stört es mich wenig, wenn der Hund in der Badewanne anstatt in einem seiner zwei Körbchen liegt. Es ist nur gewöhnungsbedürftig, wenn man morgens schlaftrunken ins Bad stolpert, den Duschvorhang zur Seite schiebt und von einem verpennten Hund mit zusammengekniffenen Knopfaugen nach dem Motto “Siehst du nicht, dass ich noch schlafe?” angesehen wird. An manchen Tagen ist es auch noch äußerst schwierig ihn aus der Badewanne zu bugsieren. Ihm doch egal, dass einer von uns duschen möchte. Nette Worte, eine freundliche Aufforderung, die Badewanne zu verlassen? Fehlanzeige. Das gleiche nochmal, nur energischer mit ein wenig Schimpferei? Keine Reaktion. Nach wiederholter Aufforderung bequemt er sich dann doch seeeehr behäbig aus der Wanne, nur um sich 20 Zentimeter weiter theatralisch unter einem schwerfälligen Seufzer zu Boden fallen zu lassen… um dort weiterzuschlafen. Tsss, Hunde!
Als ich ihn kürzlich wieder einmal aus der Badewanne geworfen habe, weil ich selbst ein Bad nehmen wollte, bemerkte ich wenige Zentimeter lange Kratzer, die sich auf dem Badewannenboden ausbreiteten. Nicht viele, aber immerhin eine gute Handvoll. Zunächst wunderte ich mich darüber, wie in aller Welt Kratzer in eine Keramikbadewanne kommen können, bis es mir wie Schuppen von den Augen fiel und der Schuldige mit seinen Krallen schnell ausgemacht war. Der Hund hatte es tatsächlich geschafft, der Badewanne einige Furchen beizubringen…
Noch sind die Kratzer zwar klein und wirklich unauffällig, aber solange wir dem Hund weiter sein Wannenspielchen erlauben, wird garantiert keine Besserung eintreten. Im Gegenteil, die Lage wird sich wohl eher noch verschlimmern. Spaßeshalber (und auch für den Fall der Fälle) habe ich mich im Internet nach Badewannen umgeschaut und bin dabei bei Emero.de hängengeblieben. Bisher bin ich davon ausgegangen, dass eine Badewanne lediglich zwei Funktionen erfüllen muss: Sie sollte rechteckig und selbstverständlich wasserdicht sein. Doch weit gefehlt! Allein bei der Auswahl der Form sind neben dem bekannten Rechteck ebenfalls drei- und sogar sechseckige Modelle sowie ovale als auch kreisrunde Badewannen erhältlich.
Leider würde für uns auch weiterhin nur ein Standardmodell ob der überschaubaren Größe unseres Badezimmers infrage kommen, aber eins weiß ich ganz genau: Wenn ich groß bin, werde ich mir eine Eckbadewanne kaufen. Nur für mich versteht sich, der Hund bekommt HausBadewannenverbot!