Oh Bingelein kommet

Das Fest der Liebe liegt nun einige Wochen zurück und Google antwortet Twitter mit dem Ausspruch “alles nur enttäuschte Liebe“. Worum geht’s?

Google hat hier in Deutschland vor einiger Zeit die Suche etwas personalisiert und in Amerika nun einen weiteren Schritt gewagt. Twitter hat deswegen Angst an Bedeutung zu verlieren. Die Strategie von Google scheint dem Ausbau des neuen sozialen Netzwerks Google+ gewidmet zu sein, welches sicherlich eine Existenzberechtigung hat und vielleicht, wer weiß, ein Facebook Killer wird.

Ich möchte heute das Thema aufgreifen, dass die genannte personalisierte Suche nun eine riesige Chance für Googles Mitbewerber darstellt. Die Marktmacht von Google in Deutschland ist unvergleichbar zu allen anderen Märkten: fast nur in Deutschland wird ausschließlich Google freiwillig als Suchmaschine genutzt, wobei es durchaus ernst zu nehmende Mitbewerber gibt. Was ich immer an Google geschätzt habe, war genau der Algorithmus, das technische Erfassen von Relevanz. Der Schritt von Google, in die Richtung des persönlichen Katalogisierens zu gehen, halte ich optional für sinnvoll und richtig. Entscheidend ist meines Erachtens nun aber, dass ich Gefahr laufe nur noch im eigenen Saft zu schmoren. Dieser Bedrohung entfliehen zu wollen schafft einen neuen Markt: „Die gute alte algorithmusbasierte Suche im Internet“ – die Vinylscheibe unter CDs, oder die CD unter den MP3s.

Beispielsweise bin ich Sportler und habe viele Freunde aus dem Sportbereich, bei Facebook sowie auch bei Google plus und Twitter. Ich folge Menschen, die über das Thema reden.  Meine Accounts von den drei genannten Netzwerken sind miteinander verknüpft und ich bin bei Google eingeloggt und suche etwas in der Suchmaschine. Laufe ich jetzt nicht Gefahr, genau die gleichen Informationen zu haben und sortiere ich nicht nur die Informationen, die sowieso schon hatte?

Diese personalisierten Informationen besitzen sicherlich eine höhere Relevanz, das steht für mich nicht zur Diskussion. Allerdings stellt sich für mich die Frage, ob es auf Dauer psychologisch gut ist, Menschen in so eine „Insel der Glücksseligkeit“ zu entlassen. Bekommt der Sportler dann überhaupt noch Informationen aus der „Realwelt“? Fördert dies nicht die Entwicklung von Parallelgesellschaften, egal in welcher Ausprägung?

Die Auswirkungen auf eine „klassische“ Suchmaschinenoptimierung sind sicherlich tief greifender als ich in diesem Text darstellen kann. Es bedeutet im Prinzip, dass Content grundsätzlich Socialtainment sein muss. Wenn eine Sportseite langweilig ist und im Freundeskreis des Sportlers keine Relevanz besitzt, wird diese trotz einer optimalen Positionierung durch Suchmaschinenoptimierung schwierig in die Realität des genannten Sportlers rücken. Er stellt sich für mich die Frage: benötige ich dann überhaupt noch Google?

Was für mich zur Zeit aussieht wie ein Eigentor, kann natürlich auch ganz anders ausgehen, aber vielleicht wird es den deutschen Markt etwas verändern. Gebe ich der Suchmaschine Bing bald eine Chance?

EDIT:

Unser Programmierer Jan erinnerte sich noch an einen weiteren dazu passenden Artikel auf SPON: “Die Welt ist ganz meiner Meinung


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