Quelle: Helmut Mühlbacher
Ihr Lieben,
heute Abend möchte ich Euch eine Geschichte von Britta Basler erzählen:
„Die Fähre der Zuversicht“
„Hier stehe ich nun … fest entschlossen … die Hände meiner Kinder in den meinen … die Koffer sind gepackt und die Entscheidung ist gefallen. Ich werde gehen und meine Insel verlassen.
Meine Beine sind etwas wackelig und ein wenig schwirrt mir der Kopf. Aber mein Gesicht spiegelt die Entscheidung, die ich getroffen habe. Meine Augen sind klar und mein Blick streift in die Ferne.
Noch nie war die Sehnsucht so groß. Noch nie habe ich so sehr darauf gewartet, dass sie wiederkommt … die Fähre … die alle Jahre wieder an meiner Insel vorbeigefahren ist.
www.wikipedia.org
Und sie ist oft gekommen. Aber ich bin nie eingestiegen.
Viele Jahre habe ich auf meiner Insel gelebt … und es war ein gutes Leben. Ich hatte mein Zuhause im tiefen Inneren harmonisch gemacht. Meine Insel brachte ich zum Blühen und ich fühlte mich sicher. Selten habe ich das Innere verlassen. Mir war es egal, was es außerhalb gab. Ich baute mir eine Festung und ließ die Wirklichkeit hinter mir.So lebte ich viele Jahre in meiner Welt. Und auch wenn dann und wann ein Sturm wütete und alles zerstörte … unermüdlich baute ich wieder auf, was kaputtging. Und merkte kaum, wie nach jedem Sturm meine Kraft schwächer wurde.
So ging es viele Jahre. Manchmal, wenn ich es dann doch leid war, nach einem schrecklichen Sturm alles wieder aufzubauen, verließ ich das Innere meiner Insel und suchte den Strand auf, um mich etwas auszuruhen.
Unbemerkt breitete sich eine tiefe Sehnsucht in mir aus … Sehnsucht nach etwas Neuem. Ich liebte meine Spaziergänge am Strand. Liebte, wie die Sonne mich wärmte und der Wind mir um die Nase wehte. So muss sich Freiheit anfühlen …
Quelle: Helmut Mühlbacher
Eines Tages, ich saß am Strand und blickte in die Ferne … da sah ich sie zum ersten Mal. Die Fähre. Sie näherte sich meiner Insel. Sie war groß … und bunt.Ich konnte viele Menschen auf ihr entdecken. Menschen jeder Hautfarbe … jung, alt, Männer und Frauen und auch viele Kinder. Ein lustiges Durcheinander herrschte dort und die Sprache, die sie sprachen, war lebendig … aber fremd.Als die Fähre ganz nah an meiner Insel vorbeifuhr, sah ich eine Frau, die mir zuwinkte. Sie war üppig und voller Leben. Bunt war ihr Kleid und sie lachte … Sie lachte mir zu und zeigte mir mit ihren Händen an, zu ihr zu kommen und einzusteigen …
Erschrocken wich ich zurück und versteckte mich. Angst ergriff mich … mir war das alles zu fremd … und so ging ich zurück in das Innere meiner Insel, um die Sturmschäden zu beheben, und verdrängte den Gedanken an die vielen bunten Menschen und an die lachende Frau …
So fuhr die Fähre weiter … ohne mich … Doch die Sehnsucht kam zurück. Immer öfter ertappte ich mich dabei, dass ich Unbehagen verspürte, im Inneren meiner Insel zu sitzen. Stattdessen wuchs eine Neugier in mir, die mich fortan jeden Tag an den Strand zog.
Quelle: Astrid Müller
Wieder genoss ich die Sonne und den Wind und war glücklich mit mir selbst … Die bunte Fähre mit den vielen fremdsprachigen Menschen sah ich nun immer öfter. Nach einer Zeit versteckte ich mich nicht mehr, sondern winkte zurück. Anfangs zaghaft, später voller Freude. Ich mochte es, diesem bunten Treiben aus der Ferne zuzuschauen … aber eingestiegen bin ich nicht.Zu sehr hing ich an meiner Insel. Hier hatte ich so viele Jahre verbracht und kannte nichts anderes. Was sollte ich auch auf einer Fähre mit Menschen, deren Sprache ich nicht spreche?! Meine Insel bot mir immer Schutz … und bunt machen konnte ich es hier doch auch … Aber … in der Tiefe meiner Seele musste ich mir eingestehen, dass ich dazu keine Kraft mehr hatte … und schon lange nicht mehr wollte!
Ich war es leid … so unendlich leid. Meine Insel war zerstört und ich wollte sie nicht mehr aufbauen. Es war vorbei. Mein Herz sagte mir „es reicht“. Meine Seele schrie „geh“. Und so ging ich.
Hier stehe ich nun … fest entschlossen … die Hände meiner Kinder in den meinen … die Koffer sind gepackt und die Entscheidung ist gefallen. Ich werde gehen und meine Insel verlassen. Meine Beine sind etwas wackelig und ein wenig schwirrt mir der Kopf. Aber mein Gesicht spiegelt die Entscheidung, die ich getroffen habe. Meine Augen sind klar und mein Blick streift in die Ferne.
Noch nie war die Sehnsucht so groß. Noch nie habe ich so sehr darauf gewartet, dass sie wiederkommt … die Fähre … die alle Jahre wieder an meiner Insel vorbeigefahren ist. Und sie ist oft gekommen. Aber ich bin nie eingestiegen. Doch heute ist alles anders …
Dann … endlich … erblicke ich sie … als kleinen Punkt in der Ferne … der nun immer größer wird … Nach einer scheinbar endlosen Zeit kann ich die bunten Menschen auf ihr wiedererkennen. Ein lustiges Treiben herrscht dort und ich spüre die Aufregung in mir, weil ich weiß … heute werde ich sie herbeiwinken …
Quelle: Helmut Mühlbacher
Entschlossen strecke ich beide Hände in die Höhe … und sofort kommt sie näher … als wenn sie nur auf ein Zeichen von mir gewartet hätte in all den Jahren … Komisch … als ich sie betrete, ist es, als täte ich das Normalste der Welt … ich spüre keine Angst … nur Neugier … und eine übermächtige Freude …Die vielen bunt gekleideten Menschen nehmen uns auf, als wenn sie nie etwas anderes hätten tun wollen. Meine Kinder entschwinden lachend meinem Blick … sie sprechen die Sprache dieser wundersamen Menschen und Glück macht sich in mir breit … sie werden zurechtkommen.
Als die Fähre ablegt, suche ich mir einen Platz, um mich etwas auszuruhen, und mein Blick schweift über das große Meer. Jemand reicht mir eine heiße Tasse Tee … und ich erkenne sie wieder …Ein Lächeln huscht über mein Gesicht, es ist die Frau von damals …
Still sitzen wir eine Zeit nebeneinander und schauen einfach dem bunten Treiben der Menschen zu. Da schaut mir diese üppige Frau in ihrem bunten Kleid tief in die Augen … und spricht mit mir … etwas hilflos sehe ich sie an … aber sie lächelt und spricht einfach weiter … Und nach einer Zeit ist mir, als könne ich sie verstehen … und ich erkenne die Bedeutung ihrer Worte:Dies ist die Fähre der Zuversicht.Wohin sie uns bringt, können wir selbst entscheiden … wichtig ist, dass wir in Bewegung bleiben und neugierig auf alles Neue sind. So können wir unser Leben bunt machen und das Glück und die Liebe in uns selbst finden. So wird es uns auch möglich sein, fremde Sprachen zu sprechen. In uns liegt die Wahrheit, wir müssen es nur zulassen, dass wir sie hören können … denn erst dann lernen wir sie zu verstehen …
www.egold-konzept.de
Ihr Lieben,eine der schlimmsten Krankheiten des 21.Jahrhunderts ist die LANGEWEILE.
Die Langeweile zerstört Ehen. Sie zerstört Freundschaften, sie zerstört wertvolle Beziehungen, sie zerstört die Beziehung zwischen Eltern und Kindern, sie zerstört aber auch den einzelnen Menschen.Ein ganz wichtiges Wort unserer Sprache ist das Wort „neugierig“.Das Wort „neugierig“ drückt eine ganz wichtige Sehnsucht in uns aus, die Sehnsucht nach etwas Neuem. Ein Leben gelingt umso besser, wenn wir ab und zu aus dem Trott unseres Lebens ausbrechen und etwas Neues erleben.Heute schon zu wissen, was wir morgen und übermorgen tun werden, langweilt uns.
Heute schon zu wissen, was wir heute und morgen erleben werden, ödet uns an.
Heute schon zu wissen, wie die nächste Woche verlaufen wird, macht uns schwermütig.
Einer der Gründe, warum die meisten Menschen gerne Besuch bekommen, ist, dass wir uns davon Abwechslung in unserem Alltag versprechen.
Deshalb sollten wir uns ab und zu die Zeit nehmen und innehalten und uns fragen, was kann ich diese Woche tun, was ich sonst noch nie gemacht habe. Um die Langeweile aus dem eigenen Leben zu vertreiben, müssen wir nicht gleich auf eine Weltreise gehen, es reicht, wenn wir in unseren Alltag immer wieder etwas Unerwartetes einstreuen, wenn wir etwas Unerwartetes tun, ein neues Hobby beginnen, einen Ausflug machen, mal etwas anderes essen… Die Liste lässt sich beliebig fortsetzen.
Quelle: Helmut Mühlbacher
Ihr Lieben,ich wünsche Euch recht viel Abwechslung in Euer Leben, viele helle Glückspunkte, ganz viele Freude und Zuversicht und ich grüße Euch herzlich aus BremenEuer fröhlicher Werner
Quelle: Helmut Mühlbacher