Es ist die Zeit der Adventsapéros, der Teamanlässe und der Männer- oder Frauenausgänge. Es ist die Zeit, in der ein Glühwein da und ein Prosecco dort getrunken wird und das Auto zu Hause bleibt. Diese Zeit ist deshalb auch die Taxi-Zeit.
Jetzt fahren Taxis besonders oft feierfreudige Menschen in der Stadt umher. Im Normalzustand irgendwohin und in mehr oder weniger angetrunkenem Zustand wieder sicher nach Hause zurück. Schön, gibt es Taxis, und schön, gibt es beschwingte Menschen, die ihren Dienst in Anspruch nehmen und sich damit nicht zuletzt auch ein Stück Luxus leisten.
Doch Taxis fahren auch während der restlichen Zeit des Jahres in der Stadt herum. Dann nicht nur umtriebige Geschäftsleute oder reiselustige Touristen, nein, Taxis fahren viel öfter, als man denkt, ältere Menschen. Meistens fahren sie sie zum Einkaufen oder zum Coiffeur, manchmal zum Bahnhof oder zum Reisebus, doch sie fahren sie mindestens so oft auch in die Apotheke, zum Arzt oder ins Spital. Taxifahrer fahren dann auch nicht nur, sondern sie holen ihre Fahrgäste an der Haustür ab, helfen, stützen, tragen Taschen oder hantieren mit Gehstöcken und Rollatoren genauso gut wie sonst mit Regenschirmen und Gepäck. Dabei zeigen sich Taxifahrer von ihrer menschlichen, geduldigen und auch witzigen Seite.
Wie stünde es um die Mobilität unserer älteren Generation, wenn sonst so oft kritisierte und pauschal verurteilte Taxifahrer diese wichtige soziale Aufgabe nicht übernehmen würden? Gerade in Zeiten, in denen Betagte wegen Poststellen- und Bankfilialschliessungen oder Lädeli-Sterben in den Quartieren immer weitere Wege für die alltäglichen Besorgungen zurücklegen müssen, möchte ich für einmal ein Dankeschön von Herzen an alle Taxifahrer dieser Stadt aussprechen, die unserer älteren Generation mit ihren Diensten ein Stück Freiheit und Unabhängigkeit schenken!
immer mittwochs im Tagblatt der Stadt Zürich