Heute habe ich da etwas für euch, was für mich jeden Samstag der Grund war, aus dem Bett zu steigen. Damals halt. Früher als Kind. Da wollte man doch Samstags immer länger schlafen, weil die Schule unter der Woche so viel von einem abverlangt hat. Trotzdem fiel einem das Aufstehen bei diesen Erwartungen nicht ganz so schwer. Was so ein Reingerl alles an Erinnerungen bei mir wach rufen kann. Ich kann mich genau daran erinnern wie das früher abgelaufen ist. Samstag waren alle daheim. Mama, Papa und ich (da gab es meine Schwester noch nicht). Unter der Woche ist es mir immer besonders schwer gefallen früh aufzustehen, da hat man sich eigentlich schon aufs ausschlafen am Wochenende, vor allem Samstag, gefreut. Aber am Vorabend hat dann Papa schon die morgendliche Bestellung für das Frühstück entgegen genommen. Denn sein Part war es immer, am Morgen zum Bäcker zu fahren, und Gebäck zu holen.
Da es bei uns am Land eher von Vorteil ist, wenn man etwas zeitiger beim Bäcker ist, damit man noch die Teile bekommt, die man wirklich haben möchte, kam es schon vor, das er um 6:00 unterwegs war und somit um spätestens um 6:30 schon wieder zurück. Daher wusste ich, dass mich ab 6:30 mein wöchentliches Reingerl im Esszimmer erwartet. Und wenn man es doch so gerne isst, dann steht man einfach lieber früher auf, als im Bett ungeduldig hin und her zu wälzen.
Wach war ich meistens sowieso um diese Uhrzeit. Mir fällt es leider nicht so leicht meinen Schlafrythmus umzustellen. Vor allem jetzt nicht mehr. Ich darf mit meinen 24 Jahren zwar noch nicht über das Alter meckern, aber was das betrifft, bin ich weit über 40. Auf Grund meiner Arbeit und da ich lieber Vormittags lerne und Nachmittags etwas Ruhe genieße, stehe ich sowieso immer früh auf. Da macht es dann auch am Wochenende keinen Unterschied mehr.
Da wir aber jetzt selten alle vier am Samstag morgen zeit für ein gemeinsames Frühstück haben, hat sich daher auch der Brauch mit dem Reingerl aufgehört. Nun da ich aber selber backen kann, musste ich mir einfach ein klein wenig meiner Kindheitserinnerung in Form dieses Österreichischen Klassikers zurückholen. Damit sind wirklich schöne Erinnerungen verbunden.
Habt ihr auch solche Erinnerungen, die ihr mit eurer Kindheit verbindet? Ich finde so etwas immer schön zu hören.
Nun gut, ich wünsche euch noch einen wundervollen Sonntag und genießt die Zeit (mit oder ohne eure Liebsten). Wir sehen uns dann am Mittwoch auch schon wieder. Bis dahin: Tschau!
Nuss-Reingerl Drucken Zubereitungszeit 2 Stunden Backzeit 30 mins Gesamtzeit 2 Stunden 30 mins Author: Law of Baking Ergibt: 16 Zutaten Germteig:
- 250 ml Milch, lauwarm
- 1 TL Zucker
- 1 Würfel frischer Germ (oder: 2 Packungen Trockengerm)
- 500 g Mehl
- 70 g Zucker
- 1 Ei
- 1 Eigelb
- 65 g Butter, weich
- 1 Prise Salz
- 70 g Butter, weich
- 3 EL Zucker
- 1 EL brauner Zucker
- 1 TL Zimt
- 70 g gehackte Nüsse
- Für den Germteig: Die Milch mit dem TL Zucker und dem frischen Germ verrühren, für 10 min. stehen lassen oder bis sich das Dampfl verdoppelt hat.
- In der Zwischenzeit in einer Rührschüssel oder in der Schüssel der Küchenmaschine das Mehl und den Zucker miteinander mischen und in der Mitte eine Vertiefung formen.
- In diese Vertiefung kommen nun die Milch-Germ-Mischung, das Ei und das Eigelb und die weiche Butter.
- Nun anfangen alles miteinander zu verkneten. Zuerst auf niedriger Stufe für etwa 4 Minuten und danach noch etwas schneller für weitere 4 Minuten, bis ein geschmeidiger und elastischer Teig entsteht.
- Der Teig sollte weich sein, aber nicht mehr kleben.
- Kurz auf der leicht bemehlten Arbeitsfläche durchkneten, zu einem Ball formen und in eine gefettete Schüssel legen. Mit einem sauberen Geschirrtuch oder Frischhaltefolie abdecken, an einen warmen und luftzugfreien Ort stellen und für 1 Stunde gehen lassen - oder bis sich der Teig verdoppelt hat.
- Für die Füllung: Zucker, braunen Zucker und Zimt mischen. 2 Muffinformen einfetten. Ihr braucht in etwa 16-18 der Formen auf dem Blech.
- Den aufgegangenen Teig auf etwas Mehl zu einem Rechteck mit etwa 30x40 cm ausrollen. Dieses mit der weichen Butter bestreichen, mit dem Zucker-Gemisch bestreuen und zum Schluss noch die gehackten Nüsse darauf verteilen.
- Von der längeren Seite her aufrollen und etwa fingerdicke Scheiben abschneiden. Diese Scheiben auf die vorbereiteten Formen verteilen und wieder zugedeckt für 30 min. gehen lassen.
- Währendessen den Backofen auf 180°C Ober- und Unterhitze (165°C Umluft) vorheizen und den Rost in der Mitte platzieren.
- Die Formen nacheinander (bei Ober- und Unterhitze) oder gleichzeitig (bei Umluft) für etwa 30 min. backen. Sie sollten schön goldbraun sein.
- Kurz in der Form und danach komplett auf einem Kuchengitter abkühlen lassen.
- Wer möchte kann noch eine Glasur aus Puderzucker und Milch herstellen.
Der Beitrag Nuss Reingerl – Österreichische Kindheitserinnerungen erschien zuerst auf Law of Baking.