In Nordrhein-Westfalen ist derzeit eine UKW-Hörfunkkette ausgeschrieben. Obwohl die Frequenzen äußerst leistungsschwach sind und teilweise nicht mal ganze Großstädte abdecken wird eine Rekordbewerberzahl erwartet, die sogar noch UKW-Lizenzvergaben in Berlin in den Hintergrund rücken könnten. Die Rede ist von bis zu 50 Antragstellern.
Unter dem Namen dein.fm stehe dabei ein Jugendradio der dortigen Verleger in den Startlöchern, wie die “Radiowoche” berichtet. Mit dem Programm wolle man vor allem die 14-29-Jährigen erreichen, die mit 1LIVE derzeit nur ein Angebot auf UKW zur Verfügung stehen haben.
Dazu haben die Verleger jetzt die deinfm GmbH & Co. KG gegründet, an der die Verlegergemeinschaft Pressefunk Nordrhein-Westfalen GmbH & Co. KG selbst 49 Prozent der Anteile hält. Weitere elf Prozent der Anteile hält der Verband Lokaler Rundfunk in Nordrhein-Westfalen e.V., der Zusammenschluss der Veranstaltergemeinschaften aus dem NRW-Lokalfunk-System. Auch bei dem Jugendradio sollen die Veranstaltergemeinschaften verantwortlich für die Programminhalte sein, ähnlich wie bei den NRW-Lokalradios.
Die restlichen 40 Prozent werden derzeit treuhänderisch gehalten und stehen für die Aufnahme weiterer Gesellschafter zur Verfügung. Denkbar wäre hier beispielsweise der WDR, RTL Radio oder aber auch andere Radiogesellschaften aus dem Bundesgebiet, wie die “Radiowoche” weiter berichtet.
Aufgrund der hohen Bewerberzahl könnte die UKW-Ausschreibung auch einen Schub für das digital-terrestrische Radio (DAB+) bedeuten. Es besteht die Hoffnung, dass einige der unterlegenen Antragsteller anschließend versuchen könnten auf diesem Weg in NRW Fuß zu fassen. Bislang war das Interesse an DAB+ in NRW sehr gering. An einem Pilotprojekt nehmen mit Domradio und Radio Impala nur zwei von insgesamt sechs lizenzierten Programmanbietern (für neun Programme) teil. Zwei Veranstalter (Absolut Rdaio und Regiocast) hatten ihre Bewerbung zurück gezogen, zwei weitere (Megaradio NRW und Kulturschocker) sind nicht auf Sendung gegangen.www.dein.fm