Nova Huta


Nova HutaIch war vor Jahren schon mal in Krakau, beruflich. In Erinnerung geblieben war mir der alte Marktplatz mit unzähligen Pferdekutschen und ein komplett in Pink gehaltenes Restaurant. Nicht zu vergessen die Begeisterung meiner Kollegen, die damals für längere Zeit in diese Stadt gingen, um ein Outsourcing-Projekt zu begleiten. In der Studentenstadt sind viele junge Menschen, motiviert, engagiert. Mit zweien von ihnen durfte ich in dieser Woche eine „Crazy Tour“ erleben. Das Unternehmen Crazy Guides zeigt die Seiten von Krakau, die zur Historie der vergangenen 100 Jahre gehören, Sozialismus, 2. Weltkrieg – man kann aber auch einfach einen persönlichen Partybegleiter zum Clubbing mieten.

Nova HutaIm Trabi fuhr uns Kataryna, 22,  -die 26 PS des grünen Qualitätsprodukts der DDR voll ausnutzend (für das es übrigens kein passendes Benzingemisch mehr gibt, Mixen die Mädels an der Tankstelle selbst, weil auch die Tankanzeige nie stimmt besser einmal zu oft…) – in die Eisenhütten-Vorstadt Nova Huta. Was für ein Kontrast, die Herren Kommunisten haben sich 1949 an der Größe und Weite von Paris orientiert, imposante Plätze, Prachtbauten, breite Straßen. Die Architekten hatten den klaren Auftrag, sich vom historisch gewachsenen Krakau abzusetzen. In einer Arbeiterwohnng mit Orginaleinrichtung zeigt ein Propagandafilm, wie die Menschen für ein Leben in Nova Huta begeistert werden sollten, eine erfüllte Arbeit, zunächst im Aufbau, später in den Eisenhütten sollte vor allem junge Menschen anlocken. Hat zunächst geklappt, die Werke füllten sich wie die Wohnungen.

Von Anfang an wurden die Öfen der Werke voll beheizt, auf historischen Fotos sieht man, wie viel Dreck durch die hohen Kamine in den Himmel geblasen wurden, zurückgeblieben ist nicht nur die Umweltverschmutzung, der Dreck hat die einst sandsteinfarbenen Fassaden graubraun eingefärbt. Selbst helles Sonnenlicht bringt die Häuser nicht zum Strahlen. Kein Wunder, dass in diesem Umfeld Widerspruch und Aufstand gegen das sozialistische Regime offene Türen fand.

Nova HutaHeute ist es ein aussterbender Stadtteil, langsam siedeln sich junge Familien an, denn es ist eine günstige Wohngegend. Nur veraltete Restaurants und Kantinen, sogenannte Milchbars, aus sozialistischer Zeit sind geblieben. In der Zeit stehengeblieben, vom Mobiliar über die Bedienung, Essen und Trinken hat sich angepasst, nicht die Preise, die sind immer noch für Arbeiter. Bislang gibt es keine Bars oder Clubs – aber unsere Guides sind sicher: so in 10 Jahren wird Nova Huta „in“ werden …


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