Not macht den Schlüsseldienst erfinderisch

Plötzlich – überraschend – fühle ich mich an zwei Erlebnisse erinnert, die jeweils mit einem Schlüsseldienst in Verbindung stehen.

Einmal – wir wohnten damals noch in Sachsen-Anhalt – kam ein Dienst, öffnete in einer Minute die ehemals zugebumste Wohnungstür und offerierte hierfür eine Rechnung mit diversen Anfahrtswegen, Sonntags- und sonstigen Zuschlägen, dergestalt dass die Rechnung schließlich 276 Euro betrug, die sofort zur Zahlung fällig waren. Was im Übrigen einem Stundenlohn von 16.560 Euro entspricht. UNVERSCHÄMT, wie ich heute noch finde. Not macht tatsächlich erfinderisch.

Zwei Jahre später – gleiche Situation andernorts. Diesmal in Potsdam.

“Nie wieder mit mir solch Preiswucher”, dachte ich während des Öffnens und zu dem Monteur sagte ich hinterher:

“Ich halte 80 Euro für angemessen. Mehr bin ich nicht bereit, zu zahlen.”

Woraufhin der Mann protestieren wollte. “Aaaber…”

Doch er fand eine mental zum Angriff vorbereitete Festung vor:

“Das Aber können Sie gern einklagen. Nehmen Sie sich einen Anwalt und ziehen Sie vor Gericht!”

Was hierauf folgte, war Rache pur.

Zwei Tage später war unsere Wohnungstür mit einer klebrigen Pampe verschmiert, die uns zwang, das Schloss erneut auszutauschen, was aber letztendlich immer noch billiger kam, als dem “Dienst” die Fantasie zu befriedigen. (Ich wiederhole mich gern: 80 Euro halte ich für das Öffnen einer Tür, so es unkompliziert möglich ist, für angemessen.)

Normalerweise hätte ich nach der Schmiererei an unserer Tür dem Schlüsseldienstauto die Reifen zerstechen müssen, woraufhin der wiederum wahrscheinlich einen Ziegelstein – … na und so weiter, bis zur alljährlichen Hauptversammlung im Seminole Ritz.

Schließlich gab ich nach, verzichtete auf eine Reaktion. Holte mir statt dessen diverse Schlüsseldienst-Angebote ein, speicherte Notrufnummern und weiß nun, an wen ich mich wenden kann, sollte uns erneut solches Missgeschick passieren. Und – Wunder! – seither passierte nichts dergleichen.

* * *

Sitze ich also beim allmorgendlichen Brainstorming und frage mich für sie hörbar:

“Was kostet eigentlich der Tod? …”

Ist es nicht vielleicht wie mit einer zugbumsten Tür? Als Kunde weiß man nicht, worauf es ankommt und wird dafür gnadenlos abgezockt.

! – Ich sollte mir endlich Angebote einholen, vielleicht sogar eine Inschrift in Auftrag geben – !

“ … Wie gefällt Dir der Spruch “Starb. Ja. Und?”? Und hast Du Dir einmal Gedanken gemacht, was auf Deinem Stein … ?”

Weiter komme ich nicht. Sie holte das Wort “Pietät” aus dem Ärmel, knallte es mitten ins Gespräch und erstickt somit jeden weiterführende Gedanken.

Pietät öffnet dem Wucher Tür und Tor” maule ich und ziehe mich zurück.


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