Die Norwegische Waldkatze ist eine Naturrasse mit einem wilden Aussehen und einem sanftmütigen Charakter. In Norwegen ist sie, wie es bei uns die Europäische Kurzhaarkatze ist, eine typische Hauskatze.
Ihr dichtes Fell schützt sie gut vor den norwegischen Witterungsverhältnissen. Dabei gilt sie als sehr verspielt und menschenbezogen. Dem Vierbeiner wird nachgesagt, dass er als gutmütiges und anhängliches Tier eine echte Familienkatze ist, die aber dennoch ihre Eigenständigkeit schätzt.
Das Aussehen
Norwegische Waldkatzen zählen zu den großen Katzenrassen.
Ausgewachsen erreichen sie zumeist bis zu 120 Zentimetern Körperlänge, bei einer Schulterhöhe von etwa 40 bis 45 Zentimetern. Katzen wiegen dabei zumeist bis zu 7 Kilogramm während Kater mit bis zu 9,5 Kilogramm etwas schwerer sind.
Der große und kräftige Körper wird von stämmigen Beinen mit großen Pfoten getragen.
Die Norwegische Waldkatze ist mit einem dichten und halblangen Fell bedeckt, während der lange und buschige Schwanz langes Fell trägt.
Insbesondere in der Winterzeit verfügt das Fell am Körper über mehrere dichte Lagen und viel wärmende Unterwolle. Mit diesem dichten Fell werden die Katzen vor Nässe und den sehr kalten Temperaturen Norwegens gut geschützt.
Damit sie sich auf Schnee gut fortbewegen können, befinden sich selbst zwischen den Zehen kleine Fellbüschel.
Zu den weiteren Besonderheiten dieser Naturrasse zählen die großen und spitz auslaufenden Ohren mit luchsartigen Pinseln an der Spitze.
Herkunft der Norwegischen Waldkatze
Wie die Rassebezeichnung bereits vermuten lässt, stammt die Norwegische Waldkatze aus Norwegen. In dem rauen Klima konnte sich diese Naturrasse frei zu einer robusten Katzenrasse entwickeln.
Schon die Wikinger kannten sie, von denen sie den Namen „Trollkatze" erhielt. Eine gezielte Züchtung dieser Rasse fand lange Zeit nicht statt. Erst ab dem Jahre 1930 wurde sie gezüchtet und sie trägt seit dem Jahre 1972 ihre heute noch bekannte Rassebezeichnung.
Dabei wird sie nicht nur in Skandinavien als typische Hauskatze geschätzt, sondern sie wurde ab etwa den 1980er Jahren auch in anderen Ländern Europas immer beliebter.
Charakter der Norwegischen Waldkatze
Trotz ihres wilden Aussehens und ihres robusten Körperbaus gelten Norweger als sanft und gutmütig. Sie bauen eine enge Beziehung zu ihren Menschen auf und fügen sich gut in das Familienleben ein.
Dabei kommen sie auch mit anderen Artgenossen in der Regel gut zurecht und zeigen sich gegenüber Kindern ruhig und geduldig.
Dennoch sind sie sehr eigenständige Tiere, die ihre Unabhängigkeit schätzen und demnach selbst entscheiden, wann sie spielen oder schmusen möchten. Dabei gelten sie als intelligent und sehr aktiv und benötigen viel Freiraum, um sich auszutoben.
Sie lieben ausgiebige Spiele. Beobachter sind häufig überrascht, wie gewandt, geschickt und agil diese großen Katzen sind.
Zu den weiteren Besonderheiten dieser „Trollkatzen" zählt, dass sie sich nicht nur sich gerne verstecken, sondern ebenso gerne Dinge, wie beispielsweise Kugelschreiber oder Socken, verschwinden lassen. Und auch geschlossene Türen sind für diese Katzen kein großes Hindernis.
Rassetypische Krankheiten
Im Allgemeinen gelten Norweger als sehr robust und nicht sonderlich krankheitsanfällig. Dennoch kommen auch bei dieser Rasse einige Krankheiten gehäuft vor.
Zu diesen zählt, wie auch bei anderen Rassen, die Krankheit HCM (Hypertrophe Kardiomyopathie). Dabei handelt es sich um eine Herzmuskelerkrankung, welche Züchter jedoch durch entsprechende Untersuchungen ausschließen können, um eine Vererbung zu unterbinden.
Auch bei der Glykogen Speichererkrankung ( GSD-IV) handelt es sich um eine vererbte Erkrankung, bei der Kitten nur eine sehr geringe Lebenserwartung haben. Diese Erbkrankheit lässt sich ebenso durch entsprechende Untersuchungen herausstellen, wodurch Trägertiere von einer Zucht ausgeschlossen werden können.
Artgerechte Haltung und Pflege
Eine Norwegische Waldkatze benötigt viel Platz und Freiraum, um sich zu entfalten. Als sehr aktives Tier schätzt sie den Freilauf in der Natur. Sie liebt es auf Bäume zu klettern und ist zugleich ein sehr guter Beobachter und Jäger.
Sie ist in der Regel keine reine Wohnungskatze. Bei Wohnungshaltung solltest du auf ausreichend hohe Klettergelegenheiten achten, wie zum Beispiel hohe Kletterbäume. Die Kletterbäume sollten zugleich besonders stabil sein, da Waldkatzen sehr feste und kräftige Krallen haben.
Als gesellige und aktive Tiere sind sie zudem nicht gut für die Alleinhaltung geeignet ( welche Katze ist das schon...), wodurch die Haltung mit einem Artgenossen empfohlen wird, um Verhaltensauffälligkeiten vorzubeugen.
Obwohl das halblange Fell der Katzen sehr dicht ist, ist es nicht besonders pflegeintensiv. Ein- bis zweimal in der Woche Kämmen und Bürsten reicht in der Regel aus. Lediglich während des Fellwechsels solltest du auf eine vermehrte Fellpflege achten, um deiner Katze die Fellpflege zu erleichtern.
Die Norwegische Waldkatze - Fazit
Mit einer Norwegischen Waldkatze erhältst du ein aktives und verspieltes Tier, welches auf der einen Seite viel Freiraum zum Austoben benötigt, auf der anderen Seite aber auch Familienanschluss braucht.
Das wilde Aussehen und der Aktivitätsdrang sollten somit nicht darüber hinweg täuschen, dass es sich um sehr intelligente und verschmuste Tiere handelt, die den Freigang genauso wie einen Platz auf dem Sofa schätzen.