Sophie genießt ihr Studium in Paris. Das Leben ist leicht und der Zweite Weltkrieg weit weg. Noch. Doch plötzlich stirbt ihre Mutter und was vorher sicher schien, wird auf einmal ungewiss.
Was hat ihre Mutter Sophie verschwiegen? Welches Geheimnis liegt über der Familie? Sophie macht sich auf nach München. Auf die Suche nach ihrem eigenen Leben und mitten in die Wirren des bevorstehenden Krieges. Es wird eine Reise, begleitet von Liebe, Tod und Freundschaft. Eine Reise, die Sophies Leben verändert, vor allem als sie den jüdischen Maler David trifft und eine atemberaubende Flucht beginnt.
„Sturmwind über Auprèsmont" von Autorin Nora Berger hat mich leider nicht überzeugen können.
Erzählt wird hier in chronologischer Reihenfolge, jedoch aus unterschiedlichen Perspektiven. Hauptfiguren sind die drei Geschwister Sophie, Marguerite und Philippe, die einen sehr unterschiedlichen Lebenswandelt führen. Philippe, der Älteste, vergnügt sich hauptsächlich mit seinem Lebensgefährten und greift zur Bestreitung des Lebensunterhaltes auch gerne mal in die Firmenkasse. Marguerite versucht sich als Sängerin und Schauspielerin, hat aber ein Problem mit Tabletten und Alkohol. Sophie, die Jüngste, studiert in Paris um einmal Journalistin zu werden und ist die Einzige, die einen emotionalen Bezug zum Familienschloss Auprèsmont hat. Schauplätze der Geschichte sind Paris, die Picardie und München. Angesiedelt ist Handlung ab kurz vor Beginn des 1. Weltkrieges und spielt hauptsächlich im Jahr 1939.
Enttäuscht hat mich die Sprache, die die Autorin hier verwendet. Sie ist sehr bildhaft und es werden viele Ausdrücke und Beschreibungen verwendet, die es so zu dieser Zeit nicht gab.
Leider bin ich auch mit den Figuren nicht richtig warm geworden. Es gibt nur sehr wenige Sympathieträger und viele Protagonisten sind stereotyp und erfüllen Klischees. Zudem haben sich die Figuren nicht weiterentwickelt, sondern blieben bis zuletzt ziemlich oberflächlich. Die Handlung ist natürlich um historische Daten herum gebaut, wie zum Beispiel die Reichspogromnacht. Diese Episoden fand ich teilweise auch interessant zu lesen. Anderes fand ich jedoch zu unrealistisch oder auch zu langatmig erzählt. Gerade im Mittelteil des Buches hatte ich den Eindruck gar nicht richtig voran zu kommen. Gegen Ende hingegen, als klar war das nur noch wenige Seiten übrig sind, fragte ich mich wie denn die Geschichte noch zu einem Abschluss kommen soll. Die Frage war dann jedoch auch schnell beantwortet, denn es gibt kein richtiges Ende. Die Geschichte endet mit einem Cliffhanger und ich hatte fest damit gerechnet, dass die Autorin schon eine Fortsetzung veröffentlicht hat. Für mich ist das ganz klar der erste Teil einer Reihe (allerdings keine die ich gerne weiterlesen würde). Bisher ist jedoch noch kein Folgeband erschienen.
Insgesamt gesehen kann mich „Sturmwind über Auprèsmont" als historischer Roman nicht überzeugen. So zwischendurch kann man das Buch aber lesen.