Nokia Lumina 900 – Fluch oder Segen

Nokia Lumina 900 – Fluch oder SegenNokia – bis vor einigen Jahren der Handyhersteller schlecht hin. Nicht umsonst war Nokia viele Jahre Weltmarktührer. Ich glaube früher hatte jeder zweite Handybesitzer ein Nokia.  Gute Verarbeitung und langlebige Akkus machten die Handys so beliebt. Mit der neuen Lumina-Serie will Nokia den Rückstand zu aktuellen Androidgeräten aufholen und setzt dabei auf das Windows Phone OS. Ich habe für Euch das Lumina 900 ausführlich getestet. Ob das Smartphone konkurrenzfähig ist und was ich persönlich davon halte könnt Ihr hier nachlesen.

Gehäuse & Verarbeitung:

Das Nokia Lumina 900 ist mit 68,5 mm x 127,8 mm x 11,5 mm (BxHxT) nicht gerade ein kleines Samrtphone. Auch das Gewicht ist mit 160g nicht gerade wenig. Zum Vergleich: Das Samsung Galaxy S2 kommt gerade mal auf 120g.  Trotz der Größe und dem Gewicht liegt das Telefon gut in der Hand. Das Gehäuse ist wie das Samsung Galaxy S3 aus Polycarbonat gefertigt. Allerdings ist das Gehäuse aus einem Stück gefräst. Das macht einen sehr wertigen Eindruck. Die Lautstärketasten sowie der Kamera- und der Ein/Aus-Knopf befinden sich links an der Seite des Gerätes. Der Druckpunkt der Tasten geht in Ordnung. Obenauf befindet sich der 3,5mm Klinkenstecker sowie der Anschluss für Mini-USB, der sowohl für die Datenübertragung als auch als Ladebuchse fungiert. Die microSim-Karte kann findet ebenfalls oben Platz. Diese kann nur, ähnlich wie beim iPhone 4, mit dem mitgeliefertem Schlüssel eingesetzt werden. Das Nokia Lumina 900 ist in den Farben weiß, schwarz und blau lieferbar. Im Lieferumfang befinden sich außerdem ein Kopfhörer, Netzteil und eine Kurzbeschreibung.

Nokia Lumina 900 – Fluch oder Segen

Das Display:

Obowohl die Displaygröße durchaus mit aktuellen Displays anderer Smartphones mithalten kann, wundert man sich über die Auflösung. Bei einer Größe von 4,3 Zoll (10,9cm) kommt das Nokia gerade mal auf eine Auflösung von 800×480 Pixeln. Das entspricht einer Pixeldichte von 217 ppi. Daher kommt es vor das, gerade wenn man z.B. Internetseiten zoomt, die Darstellung stark grobkörnig ist. Dafür hat das AMOLED-Display einen guten Kontrast und schöne kräftige Farben. So ist das Display auch draußen immer gut ablesbar.

Nokia Lumina 900 – Fluch oder Segen

Leistung & Betriebssystem:

Im Lumina 900 befindet sich ein Qualcomm-Prozessor der mit einem 1,4-GHz Single-Core arbeitet. Als Arbeitsspeicher kommen 512 MB RAM zum Einsatz.  Für ein Samrtphone in der Preisklasse hätte es da aber ruhig schon mal etwas mehr sein dürfen. Für Fotos, Musik und andere Dateien stehen 16 GB zur Verfügung. Dieser lässt sich aber nicht erweitern, da das Lumina 900 keinen Slot für microSD-Karten hat. Sind 16 GB voll, ist Schluß. Es gibt auch nur die 16 GB-Version zu kaufen. Mit 1830 mAh ist der Akku gut dimensioniert. Da sich im Lumina 900 nur ein Single-Core Prozessor befindet, hält sich der Stromvebrauch erfreulicher Weise in Grenzen. Bei mittelmäßger Nutzung kommt man so 2-3 Tage ohne Steckdose aus. Einen Nachteil hat der Akku aber – dieser ist im Smartphone fest verbaut und lässt sich nicht wechseln. Sollte der Akku mal defekt sein, muss das ganze Gerät eingeschickt werden.

Als Betriebssystem kommt Windows 7.5 zum Einsatz. Dieses läuft erstaunlich flüssig auf dem Lumina 900. Trotz Single-Core hat man nie das Gefühl das es an Leistung fehlt. Die Kacheln auf dem Startbildschirm sind das Erkennungszeichen für Windows Phones. Diese sind animiert und zeigen z.B. die einzelnen Kontakte mit Bildern.

Windows Phone und die Apps:

Android hat seinen Play Store, iOS seinen App Store. Beim Nokia Lumina 900 bzw. generell bei Windows Phones, werden die Apps über den Marketplace geladen. Leider war ich mit dem was mir dort angeboten wurde überhaupt nicht zufrieden. Viele Apps wie z.b. Instagram, Viber, Path oder Dropbox findet man dort gar nicht. Auch die Facebook App lässt stark zu wünschen übrig. In vielen Apps hat man sehr lange Ladezeiten. Im Falle von Facebook vergingen gut 15 Sekunden bis ich auf meine Pinnwand schreiben konnte. Im Vergleich: Beim Galaxy S2 waren es knapp 7 Sekunden. Das hat aber nix mit der Leistung des Smartphones zu tun, sondern einfach an der schlechten Umsetzung der App. Bei Whatsapp ist es nicht anders. Wer Android gewohnt ist, wird schnell merken wie umständlich die App ist. Auch das Starten von einigen Apps dauert eine gefühlte Ewigkeit. Smartphones mit deutlich weniger Power schaffen dies schneller. Der Internet Explorer ist trotz WLAN (unterstützt werden der b/g/n – Standard) unglaublich langsam. Bis meine Blogseite geladen war, vergingen gut 20 Sekunden. Auch das geht auf Androidgeräten eindeutig schneller. Gerade die wenige Auswahl an gängigen Apps und die schlechte Umsetzung bringen mich zu dem Entschluss das, zumindest für mich, ein Windows Phone keine Alternative zu Android ist.

Nokia Lumina 900 – Fluch oder Segen

Zune:

Wer sein Lumina 900 auf dem neuesten Stand halten will, kommt um Zune nicht rum. Anders als bei Android passiert alles über diese Software. Ein Beispiel: Ich knipse ein Bild mit einem Androidgerät. Das Foto wird entweder direkt per WLAN in meine Dropbox geladen oder ich verbinde das Smartphone per USB mit meinem Rechner und habe dann ohne weitere Software Zugriff auf meine Bilder, Musik und ähnlichen Daten. Diese kann ich dann einfach auf meinen Rechner verschieben. Das wars! Nun das Nokia: Da es keine offzielle Dropbox App gibt fällt das mit dem hochladen in die Dropbox schon mal flach. Lumina 900 per Kabel an den Rechner – nix passiert. Erst beim starten von Zune wird das Gerät syncronisiert und die Bilder können auf den Rechner übetragen werden. Musik kommt ebenfalls nur über Zune auf das Smartphone.

Die Kamera:

Wie von Nokia gewohnt kommt die Kamera wieder von Carl Zeiss. Mit 8 Megapixeln kann die Kamera locker mit anderen Smartphone-Cams mithalten. Ein Dual-LED-Blitzlicht soll auch bei schlechtem Licht für gute Bilder sorgen. Ist es aber zu dunkel, werden Bilder stark grobkörnig. Das Bild unten zeigt aber das die Kamera für die alltägliche Nutzung durchaus überzeugen kann.
Nokia Lumina 900 – Fluch oder SegenVideos werden in 1280×720 Pixeln gefilmt. Die Frontkamera hat eine Auflösung von 1280×720 Pixeln. Für Videotelefonie reicht das dicke aus.

Verbindung & Konnektivität:

Das Nokia Lumina 900 beherrscht alle gängigen Verbindungsmöglichkeiten. Neben WLAN (b/g/n- Standard) und Bluetooth kommt auch DLNA zum Einsatz. So lässt sich das Lumina 900 auch mit DLNA-fähigen Geräten. z.B. einem TV, verbinden. HSPA+ soll für schnelle Verbindungen außerhalb vom WLAN sorgen.

Windows 8:

Windows 8 steht in den Startlöchern (ich berichtete). Microsoft bestätigte aber das es kein Update von Windows 7.5 auf Windows 8 geben wird. Stattdessen gibt es für das Lumia 900 die Version 7.8, über die so gut wie nichts bekannt ist.

Mein Fazit:

Optisch macht das Nokia Lumina einen sehr guten Eindruck. Trotz Polycarbonat-Gehäuse macht das Smartphone einen sehr wertigen Eindruck. Das Display stellt trotz geringer Auflösung alles schön klar dar. Farben und Kontrast sind sehr gut. Die Kamera macht durchaus akzeptable Fotos, solange es nicht zu dunkel ist. Der fest verbaute Akku sowie die fehlende Möglichkeit den Speicher per microSD aufzurüsten fallen negativ auf. Windows 7.5 läuft durchaus flüssig auf dem Nokia Lumina 900. Die schlechte Umsetzung einiger Apps, bzw. deren komplettes Fehlen sind ebenfalls ein Manko. Auch die langen Ladezeiten verschiedener Apps und Internetseiten können schnell nervig werden. Wer aber nicht auf Android oder iOS steht und ein gut verarbeitetes Gerät haben möchte, findet mit dem Nokia Lumina 900 ein durchaus solides Gerät.

Das Nokia Lumina 900 kann man für etwas über 400 Euro z.B. hier kaufen. Weitere Handys und Smartphones findet Ihr hier.

Außerdem möchte ich mich bei getgoods.de bedanken, die mir das Gerät freundlicherweise zur Verfügung gestellt haben.

Nokia Lumina 900 – Fluch oder Segen


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