Nokia: Ein Tag mit Marko Ahtisaari


Vor einiger Zeit hatte ich über Nokias “Touch and Type Konzept” und über Marko Ahtisaari den neuen Design-Direktor von Nokia berichtet. Am Dienstag hatte ich Gelegenheit, diesen interessanten Menschen persönlich kennenzulernen.

Marko Ahtisaari Vicepresident Design bei Nokia

Marko Ahtisaari Vicepresident Design bei Nokia

Der Finne Marko Ahtisaari hat Philosophie und Wirtschaftswissenschaften studiert und wurde von einem “Headhunter” für Nokia entdeckt, blieb dort aber nur eine gewisse Zeit bevor er sich mit eigenen Projekten wieder selbstständig machte. Da war zum Beispiel blyk.com , ein Mobilfunktarif, wo junge Kunden kostenlose SMS und Telefonierminuten geboten wird, wenn sie sich für Werbung interessieren – lange bevor Gettings oder Netzclub in Deutschland an den Start gingen. Blyk hat sich inzwischen nach Asien ausgedehnt, ist im Nachbarland Holland (siehe www.blyk.nl) aktiv, gefunkt wird dort mit Vodafone und vielleicht kommt Blyk irgendwann auch noch nach Deutschland, allerdings ist www.blyk.de seit 2 Jahren etwas verwaist.

Zurück zu Marko Ahtisaari, der sich dem Startup Dopplr.com zuwandte, einem Reiseportal wo die Community sich über schöne Ecken und Plätze austauschen kann. Diese Portal wurde eines Tages von Nokia gekauft und so landete Ahtisaari wieder bei Nokia.

Heute ist er Design-Vorstand des nachwievor größten Handyherstellers der Welt und verfolgt dabei einen integrierten Ansatz, d.h. er beschäftigt sich nicht nur mit dem Aussehen der Geräte, sondern auch deren Menü und Bedienerführung und der zugrundeliegenden Technik, er weiß, beispielsweise, daß es auf gute Empfänger in schlecht ausgebauten Netzen (wie den USA, aber auch in Mitteleuropa) ankommt.
Zwar gilt weiter hin das einfach zu bedienende nordische Design, aber seine Entwickler-Teams sind durchaus auch in anderen Kulturkreisen und Erdteilen unterwegs, um zu schauen, wie dort Handys verwendet werden, was dann in verschiedene Modelle und Varianten einfließt.

Athisaari spricht langsam, leise und bedächtig. Seit er im Unternehmen ist, hat er einiges neu aufgestellt, aber er erwähnt das eher beiläufig auch den neuen Nokia CEO trifft er regelmäßig. Über Geheimnisse, künftige Geräte oder langfristige Strategien spricht er nicht, “ich sage nur das, was Sie weiter erzählen können”. Die Atmosphäre ist so entspannt, daß auch über Musik (Marko macht und komponiert seit Jahren aktiv Ambient Music) über Kunst und Kultur gesprochen werden kann, und gerade eben nicht über irgendwelche theoretischen Geschäftszahlen, EBITDA und so weiter.

Nokia 8210 (Foto www.tekotimm.de)

Nokia 8210 (Foto http://www.tekotimm.de)

Ahtisaari hat nicht nur neue Modelle dabei, sondern auch einige Klassiker: Wer erinnert sich noch an das atemberaubend kleine Nokia 8210 – das Nokia 6310(i), das nicht nur bei Business-Kunden ein wertvoller Begleiter ist?

Hening Gajek erprobt das Nokia E7

Hening Gajek erprobt das Nokia E7

Ich halte ein Nokia E7 in den Händen. Klar, die Verwandtschaft zum aktuellen N8 ist eindeutig, aber es gibt endlich eine vernünftige Tastatur! Die beim N97 konnte bekanntlich nicht alle Nutzer überzeugen, beim E7 wird das sicher besser werden. Vor dem allerersten Einschalten muss erst ein Setup-Prozess durchlaufen werden, ok, dafür nimmt man sich ein wenig Zeit, um sein neues Gerät kennen zu lernen, bis zum Jahreswechsel (wenn das E7) in die Läden rollen wird, ist es nicht mehr so arg lange.

Designer Zeichnung vom Nokia C7

Designer Zeichnung vom Nokia C7

Ahtisaari hat ein paar Zeichungen mitgebracht, etwa vom neuen C7, einem silber glänzenden schicken Social Media Smartphone, welches unter dem neuen Symbian 3 läuft.

Design Skizze vom Nokia N8

Design Skizze vom Nokia N8

Oder vom Nokia N8, das inzwischen im Handel ist und mit dem die Bilder dieses Beitrags geschossen wurden. Er erläutert die Zusammenhänge zwischen Symbian 3 der Weiterentwicklung von Symbian Serie60 , QT (einem System für Entwickler, die Programme für Handys schreiben möchten) und MeeGo einem Betriebssysten, das für große Telefone, Tablet-PCs und eines Tages auch für Festeinbauten im Auto denkbar sein könnte, aber er gibt auch zu bedenken, daß es einen riesengroßen Markt für einfach zu bedienende Telefone mit guter Qualität gibt, etwa in den “emerging countries” wo ein einfaches Nokia 1112 schon ein Vermögen (gerechnet in Kaufkraft) kostet.

Falls Nokia jemals “weg” gewesen war, sie sind wieder zurück. Nicht alle Wünsche werden in Erfüllung gehen, aber der Markt bleibt auch jenseits von Äpfeln und Androiden spannend.

Update: Wer Marko Ahtisaari im Interview mit dem Blog sounds-like-me (in englischer Sprache) erleben möchte, einfach klicken.

Schlagwörter: Ahtisaari, C7, Design, Finnland, N8, Nokia


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