Nocebo-Effekt - Der böse Bruder des Placebos

Denk positiv - und positives wird dir geschehen. Kennt doch jeder von uns. Aber noch mehr als durch positive Gedanken positives geschieht, ziehen wir durch negative Gedanken echt Übles an! Inzwischen ist dieses Phänomen sogar wissenschaftlich belegt - und hat auch einen Namen: Der Nocebo-Effekt. Und der kann uns richtig Schaden zufügen!

Nocebo-Effekt - der böse Bruder des Placebos

Negatives kann nur wirken, wenn du dran glaubst...


Immer mehr Forschungen und Studien kommen zum gleichen Ergebnis: Die Macht negativer Gedanken ist unglaublich stark! 

So wurde festgestellt, dass allein schon negative Erwartungen und Angst – etwa vor Krankheit und starken Schmerzen – tatsächlich die Aktivität der Schmerzareale im somatosensorischen Kortex des Gehirns erhöhen - obwohl gar kein reeler Grund für Schmerz vorliegt.


Dafür verantwortlich ist der Botenstoff Cholecystokinin (CCK), der bei Angst und Panik ausgeschüttet wird und so im Gehirn die Schmerzreaktion auslöst. Gleichzeitig wird beim Nocebo-Effekt die Freisetzung von Botenstoffen, wie zum Beispiel Dopamin, die Schmerzen lindern sollen, vermindert.

Besonders schlimm ist es, wenn die Liste von Nebenwirkungen auf einem Beipackzettel lang ist. 
Denn gerade ängstliche Menschen, die darüber aufgeklärt werden oder es lesen, leiden am Ende genau unter diesen Symptomen, auch wenn sie in Wirklichkeit gar nicht vorhanden sind.
Und eigenartigerweise genau unter jenen, die als Nebenwirkung aufgezählt sind. Diejenigen, die so einen Beipackzettel gar nicht oder nur schnell durchlesen, bleiben fast immer verschont...


Fast jeder Fünfte, der die Nebenwirkungen liest, reagiert mit Symptomen. Denn allein das Wissen über mögliche Gefahren und deren Erwartung macht die Betroffenen anfällig. Dies zeigten immer wieder Studien. Und Ärzte, die sich ungeschickt ausdrücken, verängstigen Patienten und schaffen so ideale Bedingungen für Nocebos.

Um nur ein Beispiel zu nennen: Man denke an die bloße Erwähnung von Läusen. Schon juckt es einem selbst auf dem Kopf.
Offensichtlich sind Frauen und ältere Menschen häufiger vom Nocebo-Effekt betroffen als Männer oder jüngere.
Man könnte es aber auch als Voodoo-Fluch erklären. Denn aufgrund dieses Fluches ist der Verhexte überzeugt, dass es vor dem bösen Zauber kein Entrinnen mehr gibt. Und so sterben viele an diesem Aberglauben, ohne je krank gewesen zu sein.


Was kann man dagegen tun? 
Eigentlich wäre es ganz einfach. Konzentriere dich zum Beispiel beim Beipackzettel nur auf das wirklich Wichtige. Und man sollte sich bewusst machen, dass sich Nebeneffekte extrem selten bemerkbar machen. Viel wahrscheinlicher ist es, von einem Blitz getroffen zu werden.
Und wenn dein Arzt eine Aussage macht, die dich verunsichert? Dann frag unbedingt nach und lass dir genau erklären, was er damit meint und was es bedeuten soll.
Oft kommen negative Gedanken auch von unnötiger Panikmache, etwa aus den Medien oder den übertriebenen Erzählungen aus Freundeskreisen. Nimm nicht alles für bare Münze, hinterfrage Informationen auch und such da zum Beispiel auch gezielt nach Gegenargumenten. 

Mein persönlicher Tipp: Am besten ist es, sich möglichst mit den Menschen zu umgeben, bei denen du dich wohl fühlst und die nicht ständig nur über ihre Gebrechen reden.


Doch das beste Mittel: Denke einfach positiv! Denn dann hat der Nocebo-Effekt keine Chance!


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