No Way Out – Gegen die Flammen (2017)

No Way Out – Gegen die Flammen (2017)

USA 2018
Mit Josh Brolin, Miles Teller, Jennifer Connelly, Jeff Bridges,
Drehbuch: Ken Nolan und Eric Warren Singer nach einem Artikel von Sean Flynn
Regie: Joseph Kosinski
Dauer: 134 min

Inhalt:
Erzählt wird diese (wahre) Geschichte um eine US-Feuerbrigade in zwei Strängen. Der eine dreht sich um den Teamchef Eric Marsh (Josh Brolin), der praktisch für die Brigade lebt und deshalb ständig mit seiner Gatttin (Jennifer Connelly) im Clinch liegt. Im Mittelpunkt des anderen steht der Junkie Brendan McDonough (Miles Teller), dessen Ex-Freundin ein Kind von ihm erwartet, und der sich nun in der Not bei Marsh Feuerwehr-Truppe bewirbt; völlig überraschend wird er dort aufgenommen.
Während Marsh sich immer weiter von seiner Lebensgefährtin zu entfernen droht, kommt McDonough dank seinem neuen Job erstmals überhaupt in die Lage, Nähe zu empfinden.

Lohnt sich der Film?
Die Charakterzeichnung bleibt zunächst in Oberflächlichkeiten und Gemeinplätzen stecken, genau wie die Dramaturgie. Ich dachte nach der ersten Stunde mehrmals daran, auszuschalten.
Doch dann, etwa in der Mitte des Films, reissen die Drehbuchautoren das Steuer herum – und es ist interessant, wie dies geschieht: Auf eine für den amerikanischen Film charakteristische Art, die den Unterschied zwischen dem US-Kino und dem europäischen Film aufzeigt und auf den Punkt bringt: Es reicht ein einziger Satz – und die Figuren erhalten Tiefe. Natürlich ist es nicht nur dieser eine Satz – der Moment seiner grösstmöglichen Wirkung wurde von Seiten der Drehbuchautoren über die ganze erste Filmhälfte klug und gekonnt vorbereitet. Aber – und da ist der Unterschied zum europäischen Kino – die Amis können sowas ohne jede Geschwätzigkeit und vor allem: Ohne den moralischen Zeigefinger, der einem im Euro-Kino so oft den letzten Nerv ausreisst! Ein gut vorbereiteter Satz – und die Sicht auf die Hauptfiguren ändert sich; das Thema „Heldentum“ ist auf einmal wie weggeblasen; man gerät über einige „Wahrheiten“ ins Grübeln; man macht sich tatsächlich Gedanken; und man ist als Zuschauer plötzlich voll dabei und sieht das Vorangegangene in neuem Licht.
So etwas können wirklich nur die Amis – und dafür liebe ich ihre Filme. Wer behauptet, das US-Kino sei minderwertig und nur auf Lärm, Fun und Action aus, blendet den grössten, den interessanten und hoch spannenden Teil des US-Filmschaffens, zu dem ich auch Only the Brave zähle, einfach aus.

Was es noch zu sagen gibt:

Only the Brave
gibt nicht nur einen interessanten Einblick in die Arbeit der amerikanischen Grossbrand-Bekämpfungs-Einheiten, er wartet darüber hinaus mit grandiosen Landschaftsaufnahmen auf, die deutlich machen, weshalb der Film in IMAX-Kinos auf Grossleindwand hausgebracht wurde.

Bewertung:
Die Regie: 8 / 10
Das Drehbuch:  9 / 10
Die Schauspieler: 10 / 10
Gesamtnote: 9 / 10

Auszeichnungen:
Keine

Verfügbarkeit:
Der Film kam 2018 unter dem Titel No Way Out – Gegen die Flammen in die deutschsprachigen Kinos.
Er liegt sowohl auf Blu-ray als auch auf DVD vor (deutsche Fassung & US-Originalfassung mit zuschaltbaren deutschen Untertiteln): Gestreamt werden kann er bei Amazon, Rakuten TV, Microsoft, Videoload (deutsche Fassung & US-Originalfassung mit zuschaltbaren deutschen Untertiteln); bei iTunes, Sky Store, Pantaflix, videociety und freenet Video (deutsche Fassung & US-Originalfassung ohne deutsche Untertiteln).

Trailer:
Der Trailer gibt einen guten Vorgeschmack auf die spektakulären Bilder und macht durchaus neugierig auf den Film.

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