Amerika, Du Land der Emails, des digitalen Fortschritts und der unbegrenzten Möglichkeiten.
Ich wollte eigentlich nur eine kleine Email mit einer kleinen Frage an meine Bankberaterin schicken. Ich suchte ihre Visitenkarte heraus, irgendwo in meinem Bankfolder, den ich mit meinem Sparkonto-Büchlein bekam, und fand:
ihren Namen, ihre Telefonnummer, ihre Faxnummer und ihre Adresse.
Ja genau, alles, nur keine Email-Adresse. Ja, ich weiß, ich erwarte manchmal etwas mehr Digitalität als andere, aber das ist ja nun wirklich nichts ungeheuer ungewöhnliches. Eine Email-Adresse.
Ich tat, was ich immer tue, wenn ich nicht weiter weiß: ich twitterte.
Und sieh an, was die Bank, die keine Email-Adressen auf ihre Visitenkarten druckt, stattdessen hat: einen Twitter-Account.
Wir @replyten und DMten ein bisschen hin und her und es lief wirklich gut. Email-Adressen werden dort allerdings nicht via DM oder so rausgegeben. Ja, diese Email-Adressen sind auch wirklich was, was nicht jeder x-beliebige Bankkunde in die Finger kriegen sollte.
Aber ansonsten war es wirklich putzig, wie schnell sich die Twitteraner der Bank um mich kümmerten und natürlich boten sie an, dass sie der Frau von der Bank Bescheid geben, damit diese sich bei mir meldet. Kompliziert, aber wenigstens etwas.
Allerdings schlug ich dieses Angebot ab.
Ich schaute aus dem Fenster, sah dass die Sonne schien, packte mir den Hund und machte einen schönen Spaziergang zur Bank. Der Spaziergang war toll, die Frau von der Bank übrigens nicht da.