„Nimm es als Vergnügen, und es ist Vergnügen! Nimm es als Qual, und es ist Qual!“

„Nimm es als Vergnügen, und es ist Vergnügen! Nimm es als Qual, und es ist Qual!“ (Aus Indien)
Dieser Imperativ aus dem Indischen zeigt mir, dass es häufig auf unsere Bewertung, unsere Einschätzung ankommt, ob wir etwas als Vergnügen oder als Qual erleben. Ich erinnere mich gut an meine Schüler- und Studentenzeit, als ich für ein Jahr bei McDonald´s arbeiten ging, um mir meine Ausbildung leisten zu können, da meine Eltern nicht so betucht waren und für meine 7 Geschwister und mich das Geld für eine Universität einfach nicht da war. Zu dieser Zeit wurde ich von Freunden und Bekannten oft gefragt, ob es mich nicht nerven würde, wenn ich da hinter dem heißen Grill oder an der Kasse stünde und ob das nicht frustrierend wäre. Ich antwortete stets, dass dies für mich nicht so sei, denn wenn ich schon 8 Stunden dort arbeiten müsse, dann sei es für mich angenehmer wenn ich Spaß dabei hätte, denn 8 Stunden blieben 8 Stunden, ob ich Spaß und Freude hätte, oder ob ich Frust und Wut verspüren würde. Instinktiv habe ich mich damals schon zu dieser positiven Lebenseinstellung bekannt und diese auch konsequent gelebt.

Diese Einstellung wirkt wie eine selbsterfüllende Prophezeiung, denn wenn ich glaube dass es ein Vergnügen ist, dann ist es auch ein Vergnügen. Genau dies unterscheidet den Optimisten vom Pessimisten. Der Pessimist sucht immer das Haar in der Suppe und der Optimist ist immer bemüht, das Positive und Angenehme in einer Situation zu suchen und meist auch zu finden. Natürlich wissen wir alle, dass es Situationen im Leben gibt, in welchen es uns unmöglich ist ad hoc diese Einstellung zu entwickeln; wir müssen uns erst ein wenig aufregen oder ein bisschen Frust schieben. Erst wenn die erste Aufregung verflogen ist, sind wir fähig, unsere Einstellung zu überdenken und uns bewusst für eine eher optimistische Einstellung zu entscheiden. Eines steht allerdings fest: In vielen Situationen wäre eine positivere Einstellung nicht nur hilfreicher, sondern auch lösungsorientierter. Schon deshalb versuche ich immer wieder meine Einstellung zu gewissen Situationen zu hinterfragen. Gerade in solchen Momenten, die mich in Bruchteilen von Sekunden in Rage versetzen, setze ich dann ein bewusstes Stopp und überlege mir sehr genau, was mich in dieser Situation immer wieder in Erregung versetzt. Ich frage mich dann, was genau der Auslöser für diese Überreaktion war. Zu guter Letzt stelle ich mir immer die Frage: „Was kann ich aus dieser Situation lernen?“ und meist geht es mir danach besser und es fällt mir in ähnlichen Momenten leichter, entspannter und rationaler zu entscheiden.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viele Lernchancen und eine entspannte Sicht auf die alltäglichen Widrigkeiten des Lebens

Ihr Glücksphilosoph
Michael Preiner

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