Quelle: Helmut Mühlbacher
Ihr Lieben,
ich möchte Euch heute eine Geschichte von Heinrich Spoerl erzählen, die mir
Simone Trautwein geschickt hat:
„Geduld“
„Es war einmal ein junger Bauer, der wollte seine Liebste treffen.
Er war ein ungeduldiger Geselle und viel früher zum Treffpunkt gekommen.
Er verstand sich schlecht aufs Warten. Er sah nicht den Sonnenschein, nicht den Frühling und die Pracht der Blumen. Ungeduldig warf er sich unter einen Baum und haderte mit sich und der Welt.
Da stand plötzlich ein graues Männlein vor ihm und sagte: „Ich weiß, wo Dich der Schuh drückt. Nimm diesen Knopf und nähe ihn an Deine Jacke. Und wenn Du auf etwas wartest und Dir die Zeit zu langsam geht, dann brauchst Du nur den Knopf nach rechts zu drehen, und Du springst über die Zeit hinweg bis dahin, wo Du willst.“
Der junge Bauer nahm den Zauberknopf und drehte.
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Und schon stand die Liebste vor ihm und lachte ihn an. Er drehte abermals und saß mit ihr beim Hochzeitsschmaus. Da sah er seiner jungen Frau in die Augen: „Wenn wir doch schon allein wären...“
„Wenn unser neues Haus fertig wäre...“
Und er drehte immer wieder. Jetzt fehlten noch die Kinder und er drehte schnell am Knopf. Dann kam ihm Neues in den Sinn und er konnte es nicht erwarten. Und drehte, drehte, dass das Leben an ihm vorbei sprang, und ehe er sich’s versah, war er ein alter Mann und lag auf dem Sterbebett.
Er merkte, dass er schlecht gewirtschaftet hatte. Nun, da sein Leben verrauscht war,
erkannte er, dass auch das Warten des Lebens wert ist. Und er wünschte sich die Zeit zurück.“
Quelle: Salvador Dali
Ihr Lieben,wenn ich in meiner Kindheit und Jugend in den Ferien dem Elend meines Alltags entfliehen konnte, indem ich zu meinem Großvater auf den Bauernhof fuhr, dann hat mich ein Satz immer fasziniert, der über der größten Scheune stand:
„Fasse Dich in Geduld!“
Mein Großvater war ein sehr fleißiger Mann, der morgens schon um vier Uhr aufstand, um sich um seine Tiere zu kümmern und der mit der Arbeit erst aufhörte, wenn die Sonne unterging.
Aber, und das hat mich immer sehr beeindruckt, er nahm sich Zeit, um vor seinem Wohnhaus auf einer Bank in aller Ruhe sein Pfeifchen zu rauchen, er nahm sich Zeit für seine Frau, er nahm sich Zeit, um mit seinen Kindern und Enkelkindern zu spielen, er nahm sich Zeit, wenn seine Landarbeiter Kummer und Sorgen hatten und hörte ihnen zu und er nahm sich z.B. Zeit, um mir, als ich 10 Jahre alt war, das Traktorfahren beizubringen.
„Carpe diem!“, sagten die alten Römer und sie meinten damit:
„Genieße den Tag, genieße den Augenblick, freue Dich des Lebens“.
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Am gefährlichsten sind die Zeitdiebe, die uns einreden wollen, wir müssten ständig in Bewegung sein, die uns glauben machen wollen, wir seien nur dann tüchtige Menschen, wenn unser ganzer Tag durchgeplant ist.In dem Buch Momo sind es die grauen Männer, die den Menschen die Zeit stehlen.
Und wenn wir anfangen, uns zu hetzen, wenn wir keine Zeit für unsere Partnerin, unseren Partner, keine Zeit für unsere Kinder und Enkelkinder haben und keine Zeit für uns selbst haben, dann wird das Leben so richtig grau und ist nicht mehr lebenswert.
Momo
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„Festina lente!“ = Eile mit Weile!
Das bedeutet:
Sei bei allem Stress und aller Arbeit, die Du hast, der Herr Deiner eigenen Zeit.
Nimm Dir Zeit, wenn Du sie brauchst, nimm Dir Zeit, auszuruhen, abzuschalten, den Augenblick zu genießen.
Unsere heutige kleine Geschichte zeigt uns, wie man nicht mit der Zeit umgehen sollte:
Es gibt sicher manches, auf das wir uns freuen, und auch manches, wo wir uns freuen würden, wenn es schon so weit wäre, aber wir vergessen, dass wir, wenn wir wie der Mann in unserer Geschichte die Möglichkeit hätten, an der Zeituhr zu drehen und zukünftige Ereignisse in die Gegenwart holen könnten, auch unser Leben vorüberfliegen würde.
Lasst uns das Leben genießen!
Lasst uns jetzt über den Frühling freuen!
Lasst uns jetzt für unsere Lieben da sein.
Lasst uns jetzt einfach glücklich, zufrieden und dankbar leben.
Quelle: Raymonde Graber
Ich wünsche Euch Zeit für Euch selbst und Eure Lieben, ich wünsche Euch Zeit für Eure Interessen und Bedürfnisse und ich wünsche Euch Zeit, in Euch hineinzuhorchen und den Frieden und die Ruhe in Euch selbst zu finden. Ich grüße Euch herzlich aus BremenEuer fröhlicher Werner
Quelle: Astrid Müller