Das Foto wurde von Karin Heringshausen zur Verfügung gestellt
Die nachfolgende Geschichte stammt von einem unbekannten Autor.
Sie kann sich in dieser oder ähnlicher Form tagtäglich in vielen Familien wiederholen.
Ausgangslage bei dem folgenden "Gespräch":
Der Vater liest am Feierabend die aktuelle Tageszeitung, der Sohn kommt zu ihm an den Tisch.
Das Foto wurde von Karin Heringshausen zur Verfügung gestellt
- S: Papi!
- V: Was ist denn jetzt schon wieder?
- S: Muss ich auch Zeitung lesen, wenn ich groß bin?
- V: Ja sicher.
- S: Warum, Papi?
- V: Was? Was warum?
- S: Warum muss ich auch Zeitung lesen, wenn ich groß bin?
- V: Als Erwachsener muss man Zeitung lesen, damit man informiert ist.
- S: Was ist "informiert sein"?
- V: Das heißt, sich darüber orientieren, was in der Welt alles passiert.
- S: Was heisst "sich orientieren"?
- V: Darüber reden wir ein anderes Mal! Lass mich jetzt die Zeitung lesen!
- S: Kannst du denn nicht lesen, wenn ich mit dir rede?
- V: Nein, das stört mich. Reden stört immer!
- S: Du Papi, unser Lehrer redet aber auch immer.
- V: So, das reicht! Lehrer müssen reden, Kinder jedoch müssen schweigen!
- S: Das verstehe ich nicht! Wenn ich in der Schule nichts sage, schimpft der Lehrer mit mir.
- V: Jetzt schweig endlich! Deine dumme Fragerei bringt mich noch ins Irrenhaus!
- S: Papi, musst du dort dann den ganzen Tag Zeitung lesen?
- V: Nein! Nein! Nein! Nein! Nein! Dort gibts keine Zeitungen!
- S: Cool, dann besuche ich dich dort jeden Tag und rede mit dir, ohne dass es dich stört!
