Freudig, aufgeregt, voller Spannung saß ich im Sofa. Was wird er dieses Jahr sagen? Wer? Na der Nikolaus. - Lange ist es her, die Kindertage. Erinnerungen, Gefühle, Gerüche steigen in mir auf, wenn ich an die Erlebnisse von damals denke. Und ich meine, meine Erfahrungen werden nicht allzu verschieden sein von denen, der heutigen Kinder, die heute eine Begegnung mit dem Nikolaus hatten. Woher der nur wußte, was so im letzten Jahr geschehen war in meinem Leben? Irgendwann lüftete sich das Geheimnis, um den von den Eltern heimlich zugeschobenen Zettel. Gefürchtet war der Knecht Ruprecht bzw. der Schmutzli, wie er in der Schweiz gerufen wird. Letztlich waren dann in seinem braunen Sack die Süßigkeiten. Alle Angst war zerschmolzen, wie das Eis in der Sonne. So ein Besuch des Nikolauses kann erheitern, aufbauen und den Glauben verstärken. Er kann aber auch verunsichern und Narben der Angst in den Kinderseelen hinterlassen. Denn im Laufe meines Lebens habe ich auch peinliche Nikolausauftritte erlebt, die absolut nichts mehr mit dem Nikolaus und dem Brauch zu tun hat. Und wenn bei einer Adventsfeier der Nikolaus angekündigt wird, kommen Gedanken wie: Wie peinlich wird es dieses Mal? Dabei hat vieles, was mit dem heutigen Brauch um Nikolaus geschieht, nichts mit dem historischen Nikolaus von Myra zu tun. Zwischen 280 und 286 erblickt er das Licht der Welt in Patara und stirbt zwischen 345 und 351 in Myra, dem heutigen Demre in der Türkei. Als Bischof wirkte er in Myra. Mit 19 Jahren wird er zum Priester geweiht; er, der aus reichem Haus stammte. Mit seinem Vermögen hilft er Bedürftigen. So können drei Schwestern aufatmen, als Nikolaus heimlich durchs Fenster oder doch durch den Kamin, diesen Frauen eine Mitgift zu kommen läßt. So können sie heiraten und der Vater ist nicht gezwungen, sie zur Prostitution zu drängen. Daher gilt Nikolaus als Freund der Kinder und Geber guter Gaben. Ein Wallfahrer ist er auch gewesen. Sein Ziel war Das Heilige Land. Nach seiner Rückkehr wird er von den Gläubigen in Myra zum Bischof gewählt. Ein temperamentvoller Mann mit diplomatischen Fähigkeiten ist er gewesen. So wird berichtet, daß er drei unschuldig im Gefängnis sitzenden Feldherren zu Hilfe kommt. Denn er er scheint dem schlafenden Kaiser im Traum und erwirkt die Freilassung der drei. Eine andere Erzählung berichtet, daß er ihnen zu Hilfe eilt, in dem er dem Henker in Schwert greift und so deren Ermordung verhindert. Jedenfalls wird Nikolaus auch als Patron der Gefangenen verehrt. Desweiteren ist er der Patron der Seefahrer, da er in Seenot geratenen Seeleuten rettet. Einem in einen Seesturm geratenen Schiff mit einer Ladung heiliger Öle verhilft er zur sicheren Weiterfahrt, in dem er auf dem Schiff erscheint und dem Sturm Einhalt gebietet. Dann soll er von Kannibalen getöteten Knaben ihr Leben wieder eingehaucht haben. In der einsetzenden Christenverfolgung Anfang des vierten Jahrhunderts gerät er 310 in Gefangenschaft und wird dort auch gefoltert. Er bleibt seinem Glauben treu. Auf dem Konzil von Nizäa 325 tritt er dem Arius und seiner Irrlehre des Arianismus entgegen. Die Legende von der wunderbaren Getreidevermehrung kommt erst im 15. Jahrhundert auf. Er soll von für den Kaiser bestimmte Schiffsladungen Getreide für die Hunger leidende Stadt Myra erbeten haben und durch sein Gebet versprochen, daß bei der Ladung am Zielort nichts fehlen werde. Genauso ist es dann eingetroffen. Vieles um Nikloaus ist eine Legende und kann nicht mit historischen Tatsachen belegt werden. Dennoch ist er einer der beliebtesten Heiligen. Und vielen hat seine Verehrung geholfen, christliche Nächsteliebe in ihrem Leben zu praktizieren. Und wo viel Licht ist, da sind Schatten nicht fern. Auch wenn manche meinen, mit neuen mehr oder weniger geglückten Outfits den Nikolaus darstellen zu müssen, um ihn auch ins lächerliche zu ziehen, wird er viele Kinderherzen erfreuen und Menschen guten Willens anregen, Freude in die Welt zu bringen. Das Positive um das Nikolausfest herum können auch die peinlichen Veranstaltungen nicht verhindern. Hl. Nikolaus, bitte für uns!
Nikolaus komm in unser Haus
Autor des Artikels : annuntiator
Zum Original-Artikel"Beharre auf nichts, das nicht Gott ist!" Heinrich Seuse
Freudig, aufgeregt, voller Spannung saß ich im Sofa. Was wird er dieses Jahr sagen? Wer? Na der Nikolaus. - Lange ist es her, die Kindertage. Erinnerungen, Gefühle, Gerüche steigen in mir auf, wenn ich an die Erlebnisse von damals denke. Und ich meine, meine Erfahrungen werden nicht allzu verschieden sein von denen, der heutigen Kinder, die heute eine Begegnung mit dem Nikolaus hatten. Woher der nur wußte, was so im letzten Jahr geschehen war in meinem Leben? Irgendwann lüftete sich das Geheimnis, um den von den Eltern heimlich zugeschobenen Zettel. Gefürchtet war der Knecht Ruprecht bzw. der Schmutzli, wie er in der Schweiz gerufen wird. Letztlich waren dann in seinem braunen Sack die Süßigkeiten. Alle Angst war zerschmolzen, wie das Eis in der Sonne. So ein Besuch des Nikolauses kann erheitern, aufbauen und den Glauben verstärken. Er kann aber auch verunsichern und Narben der Angst in den Kinderseelen hinterlassen. Denn im Laufe meines Lebens habe ich auch peinliche Nikolausauftritte erlebt, die absolut nichts mehr mit dem Nikolaus und dem Brauch zu tun hat. Und wenn bei einer Adventsfeier der Nikolaus angekündigt wird, kommen Gedanken wie: Wie peinlich wird es dieses Mal? Dabei hat vieles, was mit dem heutigen Brauch um Nikolaus geschieht, nichts mit dem historischen Nikolaus von Myra zu tun. Zwischen 280 und 286 erblickt er das Licht der Welt in Patara und stirbt zwischen 345 und 351 in Myra, dem heutigen Demre in der Türkei. Als Bischof wirkte er in Myra. Mit 19 Jahren wird er zum Priester geweiht; er, der aus reichem Haus stammte. Mit seinem Vermögen hilft er Bedürftigen. So können drei Schwestern aufatmen, als Nikolaus heimlich durchs Fenster oder doch durch den Kamin, diesen Frauen eine Mitgift zu kommen läßt. So können sie heiraten und der Vater ist nicht gezwungen, sie zur Prostitution zu drängen. Daher gilt Nikolaus als Freund der Kinder und Geber guter Gaben. Ein Wallfahrer ist er auch gewesen. Sein Ziel war Das Heilige Land. Nach seiner Rückkehr wird er von den Gläubigen in Myra zum Bischof gewählt. Ein temperamentvoller Mann mit diplomatischen Fähigkeiten ist er gewesen. So wird berichtet, daß er drei unschuldig im Gefängnis sitzenden Feldherren zu Hilfe kommt. Denn er er scheint dem schlafenden Kaiser im Traum und erwirkt die Freilassung der drei. Eine andere Erzählung berichtet, daß er ihnen zu Hilfe eilt, in dem er dem Henker in Schwert greift und so deren Ermordung verhindert. Jedenfalls wird Nikolaus auch als Patron der Gefangenen verehrt. Desweiteren ist er der Patron der Seefahrer, da er in Seenot geratenen Seeleuten rettet. Einem in einen Seesturm geratenen Schiff mit einer Ladung heiliger Öle verhilft er zur sicheren Weiterfahrt, in dem er auf dem Schiff erscheint und dem Sturm Einhalt gebietet. Dann soll er von Kannibalen getöteten Knaben ihr Leben wieder eingehaucht haben. In der einsetzenden Christenverfolgung Anfang des vierten Jahrhunderts gerät er 310 in Gefangenschaft und wird dort auch gefoltert. Er bleibt seinem Glauben treu. Auf dem Konzil von Nizäa 325 tritt er dem Arius und seiner Irrlehre des Arianismus entgegen. Die Legende von der wunderbaren Getreidevermehrung kommt erst im 15. Jahrhundert auf. Er soll von für den Kaiser bestimmte Schiffsladungen Getreide für die Hunger leidende Stadt Myra erbeten haben und durch sein Gebet versprochen, daß bei der Ladung am Zielort nichts fehlen werde. Genauso ist es dann eingetroffen. Vieles um Nikloaus ist eine Legende und kann nicht mit historischen Tatsachen belegt werden. Dennoch ist er einer der beliebtesten Heiligen. Und vielen hat seine Verehrung geholfen, christliche Nächsteliebe in ihrem Leben zu praktizieren. Und wo viel Licht ist, da sind Schatten nicht fern. Auch wenn manche meinen, mit neuen mehr oder weniger geglückten Outfits den Nikolaus darstellen zu müssen, um ihn auch ins lächerliche zu ziehen, wird er viele Kinderherzen erfreuen und Menschen guten Willens anregen, Freude in die Welt zu bringen. Das Positive um das Nikolausfest herum können auch die peinlichen Veranstaltungen nicht verhindern. Hl. Nikolaus, bitte für uns!