Nichts für mich

Parkplatz wird zur Tankstelle. Hartmut Seefeld

Zwei Wochen lang hatte ich die Gelegenheit, an der Aktion Autotausch von EMO Berlin in Zusammenarbeit mit dem Tagesspiegel und Radio Eins teilzunehmen. Nun ist es Zeit für ein Fazit.

Es waren keine guten Tage für Volkswagen. Kriminelle Manipulationen der Abgaswerte wurden öffentlich, da wäre es vielleicht gut, ein quasi abgasfreies Auto von VW zu loben. Leider war der mir zur Verfügung gestellte VW Golf GTE ein Hybridfahrzeug und da ist die Versuchung groß, den konventionellen Benzinmotor zu nutzen, wenn die Akkuladung aufgebraucht ist. Auch ich erlag dieser Versuchung, da die Infrastruktur für Ladesäulen noch nicht ausreichend ist. Das führte auch dazu, dass ein überzeugter Nutzer von Bus und Bahn wie ich weitere Wege vom notwendigen Stellplatz mit Ladesäule zum eigentlichen Ziel in Kauf nehmen musste, als von den Haltestellen des öffentlichen Nahverkehrs.

Zu Beginn war die Vorfreude groß. Hartmut Seefeld

Aber es gab auch Gutes: Wenn das Auto im Elektrobetrieb genutzt wird, fährt es sich ganz wunderbar und es ist so leise, dass man mitdenken muss, wenn Fußgänger und Radfahrer in der Nähe sind. Die iPhone-App, mit deren Hilfe man freie Ladesäulen angezeigt bekommt und an denen man während des Ladevorgangs kostenlos parken kann, ist hervorragend, denn freie und zudem kostenlose Parkplätze gibt es im Berliner Regierungsviertel sonst nicht.

Seit Juni lief die Aktion Autotausch 2015. Hartmut Seefeld

Ergo: Wenn man in Berlin regelmäßiger PKW-Nutzer ist, und wenn man in seinem Eigenheim das Auto abends an die Steckdose anschließen kann oder eine Ladesäule in der Nähe seiner Mietwohnung hat, kann der Umstieg auf ein Elektroauto lohnen. Für mich überwiegen allerdings die Nachteile.

Politisch würde ich aber, ehrlich gesagt, lieber auf einen gut ausgebauten und preiswerten öffentlichen Nahverkehr setzen, als die Berlinerinnen und Berliner in neue Autos zu locken, die dann, ob mit oder ohne Abgase, weiterhin unsere Straßen verstopfen.