In Erinnerung an Mühsam

In Erinnerung an Mühsam Warten auf den großen Moment. Gabi Kuttner

Es ist wirklich schön, wenn man die Gelegenheit hat, ein gutes Projekt, wenn auch aus der Ferne, von der Idee bis zur Umsetzung begleiten kann. Am vergangenen Montag war Stefan als Mitunterstützer nun Gast bei der Einweihung einer Gedenktafel für Kreszentian Mühsam an ihrem früheren Wohnhaus in der Binzstraße 17.

Zenzl Mühsam, 1884 in Bayern geboren, war die Ehefrau des Schriftstellers und Anarchisten Erich Mühsam. Sie war nicht nur seine Muse und Gattin, sondern auch seine Gefährtin ihn bei seiner politischen Arbeit unterstützte. Nach der Ermordung ihres Mannes 1934 flüchtete sie über Prag nach Moskau. Am 23. April 1936 wurde sie wegen „konterrevolutionärer trotzkistischer Tätigkeit“ erstmals inhaftiert und nach acht Jahren Arbeitslager nach Nowosibirsk verbannt. Nach Stalins Tod kam sie 1954 frei und reiste in die DDR aus und lebte bis zu ihrem Tod 1962 in Pankow. Das kämpferische und tragische Leben von Zenzl Mühsams war in der Öffentlichkeit weitgehend unbekannt.

In Erinnerung an Mühsam Eine Gedenktafel für eine mutige Frau. Gabi Kuttner

Dank der Beharrlichkeit des Pankower Frauenbeirats Pankow ist es in der Vergangenheit schon mehrfach gelungen, bei der Benennung von Straßen, Plätzen oder Gedenktafeln, Pankower Frauen dem Vergessen zu entreißen und wieder in Erinnerung zu rufen.

An der Realisierung dieses Projektes arbeiteten die Frauen schon längere Zeit. Ihre Bitte an den Verein unserer Bundestagsfraktion, das Vorhaben finanziell zu unterstützen, fand ungeteilte Zustimmung und so konnte Stefan im Juli einen Spendenscheck an die Journalistin Magdalene Geisler und Karin Schulze vom Verein SHIA e.V überreichen.

In Erinnerung an Mühsam Außergewöhnliche musikalische Begleitung. Gabi Kuttner

Bezirksbürgermeister Mattias Köhne enthüllte die Tafel im Rahmen einer kleinen Feierzeremonie, musikalisch umrahmt von dem Saxophonisten Clemens Hoffmann. Seine Eigenkomposition auf dem Soprano, so heißt ein Saxophon ohne Knick, erfreute nicht nur uns. So viele Leute gleichzeitig gucken eher selten in der Binzstraße aus dem Fenster.


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