The Men
„New Moon“
(Sacred Bones)
Nein, es hat sich nichts geändert. Als The Men nach dem Brachialpunk von „Leave Home“ schon ein Jahr später mit „Open Your Heart“ den nächsten Longplayer vorstellten, gab es nicht wenige, die sich verwundert die Ohren rieben, mancher war sogar richtiggehend enttäuscht: Was denn, werden die jetzt etwa zahm und verabschieden sich Stück für Stück von der reinen Lehre? Dabei hatten die fünf nur begonnen, verschiedensten Einflüssen mehr Raum zu geben, Country, Psychrock, Blues – all das sollte einen höheren Stellenwert erhalten und so wurde schon dieses Album deutlich abwechslungsreicher und spannender als die beiden recht starr arrangierten Vorgänger. Keinem anderen Prinzip folgt nun auch „New Moon“, das Quintett um Sänger Mark Perro bleibt der sprichwörtliche Pudding, den an die Wand zu nageln so schnell keinem gelingen soll, The Men fürchten nichts so sehr wie den Stillstand und ihre neue Platte gibt ein gutes Beispiel dafür.
Und zwar gleich zu Beginn – sie wollen wohl sofort klarstellen, woran man ist: „Open The Door“ kommt fast wie ein Shanty daher – Barpiano, Madoline, es wird geschunkelt. Bleibt natürlich nicht so beschaulich, spätestens mit „Without A Face“ weiss man auch wieder, dass Neil Young zu einem der ganz großen Vorbilder der Band zählen muss – wäre er etwas jünger, er würde wohl, samt seiner Mundharmonika, so klingen. Mit „I Saw Her Face“ ist schon der nächste Höhepunkt erreicht, das scheppert ganz wundervoll und borgt sich den Gitarrenkrach bei den späten 60ern, feine Sache.
„High And Lonesome“ wird kurz als ein Countryinstrumental platziert – dann allerdings gibt’s für den Rest des Albums keine Gnade: Bei „The Brass“ versucht das Piano noch gegen den geballten Noise anzuhämmern, reizvoll, aber zwecklos. „Electric“, „I See No One“, „Freaky“ lassen alle Zurückhaltung fahren, vorbei die Irritationen, hier wird ausgeschenkt. Vom Kaliber „Supermoon“, dem Schlußakt, hatte auch „Open Your Heart“ schon zwei Stücke zu bieten, hier sind es acht Minuten mit Maximalausschlag, ein gewaltiges Getöse, die Stimmen brummeln im Hintergrund, Knattern, Ächzen, Schreddern, es bleibt nichts beisammen. „New Moon“ ist zum Glück die Platte geworden, die man sich erhofft hat, The Men bleiben für Überraschungen gut und können es dennoch in punkto Lautstärke mit jeder noch so garstigen Punkkapelle aufnehmen, Respekt dafür. http://wearethemen.blogspot.de/
22.03. Berlin, Festsaal Kreuzberg
24.03. Wien, Arena
„New Moon“
(Sacred Bones)
Nein, es hat sich nichts geändert. Als The Men nach dem Brachialpunk von „Leave Home“ schon ein Jahr später mit „Open Your Heart“ den nächsten Longplayer vorstellten, gab es nicht wenige, die sich verwundert die Ohren rieben, mancher war sogar richtiggehend enttäuscht: Was denn, werden die jetzt etwa zahm und verabschieden sich Stück für Stück von der reinen Lehre? Dabei hatten die fünf nur begonnen, verschiedensten Einflüssen mehr Raum zu geben, Country, Psychrock, Blues – all das sollte einen höheren Stellenwert erhalten und so wurde schon dieses Album deutlich abwechslungsreicher und spannender als die beiden recht starr arrangierten Vorgänger. Keinem anderen Prinzip folgt nun auch „New Moon“, das Quintett um Sänger Mark Perro bleibt der sprichwörtliche Pudding, den an die Wand zu nageln so schnell keinem gelingen soll, The Men fürchten nichts so sehr wie den Stillstand und ihre neue Platte gibt ein gutes Beispiel dafür.
Und zwar gleich zu Beginn – sie wollen wohl sofort klarstellen, woran man ist: „Open The Door“ kommt fast wie ein Shanty daher – Barpiano, Madoline, es wird geschunkelt. Bleibt natürlich nicht so beschaulich, spätestens mit „Without A Face“ weiss man auch wieder, dass Neil Young zu einem der ganz großen Vorbilder der Band zählen muss – wäre er etwas jünger, er würde wohl, samt seiner Mundharmonika, so klingen. Mit „I Saw Her Face“ ist schon der nächste Höhepunkt erreicht, das scheppert ganz wundervoll und borgt sich den Gitarrenkrach bei den späten 60ern, feine Sache.
„High And Lonesome“ wird kurz als ein Countryinstrumental platziert – dann allerdings gibt’s für den Rest des Albums keine Gnade: Bei „The Brass“ versucht das Piano noch gegen den geballten Noise anzuhämmern, reizvoll, aber zwecklos. „Electric“, „I See No One“, „Freaky“ lassen alle Zurückhaltung fahren, vorbei die Irritationen, hier wird ausgeschenkt. Vom Kaliber „Supermoon“, dem Schlußakt, hatte auch „Open Your Heart“ schon zwei Stücke zu bieten, hier sind es acht Minuten mit Maximalausschlag, ein gewaltiges Getöse, die Stimmen brummeln im Hintergrund, Knattern, Ächzen, Schreddern, es bleibt nichts beisammen. „New Moon“ ist zum Glück die Platte geworden, die man sich erhofft hat, The Men bleiben für Überraschungen gut und können es dennoch in punkto Lautstärke mit jeder noch so garstigen Punkkapelle aufnehmen, Respekt dafür. http://wearethemen.blogspot.de/
22.03. Berlin, Festsaal Kreuzberg
24.03. Wien, Arena