Nicht die Bohne

Kaffeesäcke in einer RöstereiWenn ich mal schaue, wie oft ich hier bereits über Kaffee geschrieben habe, brauche ich eigentlich gar nicht mehr zu fragen, was das Lieblingsgetränk der Deutschen ist. Und tatsächlich trinkt in Deutschland jeder Erwachsene im Schnitt täglich 2-3 Tassen Kaffee und ich trinke für ein paar passionierte Teetrinker mit.

Nicht die Bohne

Dennoch scheint sich der deutsche Kaffeegroßkonsument nicht die Bohne dafür zu interessieren, wo der würzige Muntermacher überhaupt herkommt.
Der Legende nach beobachteten in der Nähe der äthiopischen Region Kaffa Ziegenhirten, dass ihre Ziegen bis in die Nacht herumsprangen, sobald sie von den roten Kirschen eines bestimmten Strauchs gefressen hatten.
Tatsächlich gelangten die Kirschen oder Bohnen über Äthiopien, wo es heute immer noch bekannte Anbaugebiete gibt, in den Arabischen Raum und galt dort jahrhundertelang als eine ganz luxuriöse Spezialität.
Da es der Kaffeestrauch gerne gleichmäßig warm und feucht mag, wird er heute hauptsächlich in Brasilien, Vietnam und Indonesien angebaut.

Von der Kirsche zur Bohne

Damit die Kaffeekirsche zur Bohne wird, muss sie nach der Ernte von ihrem Fruchtfleisch befreit werden. Dann kommt ein Reinigungs- und Trocknungsvorgang. Erst dann werden die Bohnen über mehrere Tage hinweg geröstet, wodurch sich ihr Aroma entwickelt und sie haltbar werden.

Ab in die Kaffeemühle

Der größte Teil der Kaffeeernte wird über den Hamburger Hafen in die ganze Welt verteilt und dort weiter verarbeitet. Über 70% der Kaffeebohnen werden für Filterkaffee gemahlen an den Verbraucher weitergegeben. Die Tendenz zur selbstgemahlten Kaffeebohne ist in den letzten Jahren laut dem Branchenkenner http://kaffeemaschinemitmahlwerk.org/ erheblich gestiegen, was nicht nur an den immer beliebteren Vollautomaten liegt.
Immer mehr Kenner greifen nämlich wieder zur guten alten Kaffeemühle.

Fairer Kaffee

Kaffee gehört zu den Produkten, bei dem man sich dringend nach fair gehandelten Alternativen umschauen sollte. Durch den trotz diverser Handelsabkommen stattfindenden Preisverfall bei Kaffee bleibt für die Erzeugerländer und hier letztendlich für die Arbeiter auf den Plantagen nicht mehr viel übrig.
Außerdem besteht der Kaffeeanbau hauptsächlich aus Monokulturen, die immer eine nur negative Auswirkung auf das Klima, Böden und Grundwasser haben.

Ich persönlich bin trotz einer kleinen Neigung zum Geiz davon überzeugt, dass fair gehandelter Kaffee sogar besser schmeckt.

Foto: Kaffeesäcke in einer Kaffeerösterei in Hamburg ©Sabienes
Text: Nicht die Bohne ©Sabienes

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