Newslos

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Heute ist der erste Tag meiner Newslosigkeit. Noch plagen mich Entzugserscheinungen, aber die werden in den nächsten Tagen und Wochen verschwinden. Ein kleines Übel für diesen grossen Gewinn.

Seit heute verzichte ich nämlich auf sämtliche News. Ich lese keine Zeitung mehr, weder auf totem Holz noch gepixelt, ich höre keine Nachrichten am Radio und sehe keine Tagesschau. Und ganz wichtig: ich verzichte darauf, im Internet irgendwelche Seiten auf News abzuklappern. Ich lebe total newslos.

Neben den unvermeidlichen Nebenwirkungen des Entzugs, merke ich bereits die Vorteile dieser neuen Lebensweise:

Ich habe mehr Zeit. Mein Kopf ist frei vom täglichen Nachrichtengedöns, und ich habe weniger Stress. Zudem kann ich essen was ich will, ohne lesen zu müssen, wie ungesund dies und jenes sei, und ich brauche mir auch keine Sorgen mehr um mein bescheidenen Ersparnisse zu machen.

Es ist ein ganz neues Lebensgefühl, nicht mehr zu wissen, dass in China erneut ein Sack Reis umgefallen ist und der König von Takatuka-Land wieder einen Drogenentzug machen muss. Es ist wunderbar, nicht zu wissen, ob das Biberbubi seinen Affen noch hat, ob der Dicke mit der komischen Frisur wieder mit Raketen spielt und ob Deutschland wieder eine CD gekauft hat.

Und ich merke, dass dieses Pseudowissen, mit dem mich die Medien bisher zugedröhnt haben, für mein Leben keine Rolle spielt. Natürlich habe ich das immer geahnt, doch nie die Konsequenzen gezogen – bis heute.

Sollte mal die Welt untergehen, oder etwas passieren, das mich wirklich betrifft, so werde ich es sicher von jemandem erfahren.

Die News, mit denen wir täglich berieselt werden, sind in Wirklichkeit nichts anderes als Manipulation. Man will uns dies und das glauben machen und zu diesem und jenem bewegen. Und natürlich wollen die Redaktionen, dass wir bei der Stange bleiben und weiter den Dreck lesen, hören oder sehen, den sie uns auftischen. Und genau nach diesem Kriterium wird er auch ausgewählt. Es gibt auf der Welt jeden Tag unzählige News, wahre, erfundene, zurechtgebogene, die durch die Nachrichtenkanäle rasen. Daraus wählt die Redaktion die aus, die den Leser, Zuschauer oder Zuhörer dazu bringen, auch am nächsten Tag wieder vorbeizuschauen. Und nur die!

Die News werden also nicht nach ihrer Wichtigkeit ausgewählt, auch nicht nach ihrer Nützlichkeit oder gar ihrem Wahrheitsgehalt. Sondern nur nach ihrem „Aufregungsgrad“. Sie sollen uns aufregen, aufwühlen, empören, unseren Voyeurismus befriedigen. Damit wir auch morgen den Blick oder die Bild kaufen und die 20Minuten mitnehmen. Redaktionen, die uns informieren wollen, gibt es nicht.

Viele Menschen sind Nachrichtensüchtig, sie brauchen immer mehr und immer „stärkere“ News. Dabei merken sie nicht, wie sie manipuliert werden und welche Droge man ihnen in Wirklichkeit füttert. News sind eine Droge und die Redakteure sind ihre Händler.

News sind eine giftige Droge, das erkennt man auch daran, dass es kaum positive News gibt.

Wem es gelingt, sich aus diesem Netz, aus dieser Matrix zu befreien, der erfährt das wahre Leben. Wer der News-Droge total verfällt, fängt an zu zwitschern.

Euer newsloser Traumperlentaucher

Bild: Anton spricht über Lenin



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