Neunzehn Minuten

„In neunzehn Minuten kann man den Rasen vor dem Haus mähen, sich die Haare färben, Brötchen backen, sich vom Zahnarzt eine Füllung machen lassen oder die Wäsche für einen fünfköpfige Familie zusammenlegen. (…) In neunzehn Minuten kann man die Welt anhalten oder einfach von ihr abspringen. In neunzehn Minuten kann man Rache nehmen.“

Jodi Picoult erzählt in ihrem Roman „Neunzehn Minuten“ von Peter, der an seiner Highschool einen Amoklauf verübt. Im Vordergrund steht die Frage nach dem Warum.

„Als ich klein war, hab ich manchmal Salz auf Schnecken gestreut und dann fasziniert zugesehen, wie sie sich vor meinen Augen auflösten. Grausamkeit macht immer nur so lange Spaß, bis du merkst, dass ein Wesen leidet.

Wenn man als Loser bloß ignoriert würde, wäre das ja noch zu ertragen, aber in der Schule picken sie dich gezielt heraus. Du bist die Schnecke, und die anderen haben das Salz. Und sie haben noch kein Gewissen entwickelt.

Schadenfreude ist das Vergüngen am Leiden anderer, aber die eigentiche Frage ist doch, warum bereitet uns das Freude? Ich glaube, zum Teil aus Selbstschutz, zum Teil aber auch, weil eine Gruppe sich immer mehr als Gruppe fühlt, wenn sie einen gemeinsamen Feind hat. Da spielt es keine Rolle, ob dieser Feind dich überhaupt je mit irgendwas verletzt hat -du musst einfach so tun, als würdest du jemanden noch mehr hassen, als du dich selbst hasst.“


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