Neujahrsvorsätze in Sachen #FairFashion

Posted by Marlene on Januar 1, 2018 · Schreibe einen Kommentar 

Neujahrsvorsätze in Sachen #FairFashion

Über nachhaltige Mode habe ich in der Vergangenheit öfter geschrieben und mich auch bemüht, möglichst wenig neues und wenn, dann möglichst nachhaltig einzukaufen. Trotzdem wusste ich bisher nicht, wie viel Mode ich denn tatsächlich konsumiere. Deshalb hatte ich mir für das Jahr 2017 vorgenommen, mir meine Einkäufe und Neueingänge im Kleiderschrank zu notieren. Pünktlich zu Beginn des neuen Jahres kommt die kritische Auswertung.

Ich weiß, es klingt penibel. Aber ich dachte, wenn ich schon in Blogposts gute Tipps in Sachen nachhaltiger Modekonsum gebe, dann sollte ich auch wissen, wo ich selbst stehe. Ich habe also aufgeschrieben 1) was ich 2017 neu gekauft habe und 2) was ich mir neu genäht habe. Was mir entgangen ist, sind ein paar Teile, die ich per Kleidertausch mit Freundinnen bekommen habe, ein oder zwei Oberteile, die ich zu Weihnachten und zum Geburtstag bekommen habe und ich habe auch nicht notiert, was genau ich 2017 aussortiert habe, weil das bei mir oft ein schleichender Weg über die Upcycling-Kiste ist.

Was 2017 neu in meinen Kleiderschrank kam

Was ich neu gekauft habe:
– zwei Paar Jeans (GOTS)
– eine Leggins (GOTS)
– zwei Paar Sandalen (vegan & fair)
– ein Kleid (bio)
– drei Pullover (GOTS)
– 7 Paar Socken (Oekotex 100)
– 1 Paar Filzhausschuhe (made in EU, aber nicht bio)
– 1 Paar Schneestiefel (made in EU, aber nicht bio)

Ich bin ganz zufrieden damit, dass die Liste nicht sehr lang geworden ist. Verbesserungsbedarf besteht natürlich bei den Filzhausschuhen, das war ein Spontankauf im lokalen Supermarkt – und online hätte es die auch nachhaltiger produziert gegebene. Die Schneestiefel – so richtig zum Dreckigmachen, halb Gummistiefel, halb Winterstiefel, wie sie die Kinder immer haben – hab ich beim besten Willen nicht aus nachhaltiger Herstellung gefunden. Wenn ihr was wisst, gebt mir Tipps. Die Oeko-Tex-Socken hätte ich natürlich, wesentlich teurer, auch GOTS-zertifiziert kaufen können. Da besteht also noch Verbesserungsbedarf. Der Standard 100 von Oeko-tex prüft Kleidung auf Rückstände von Giftstoffen, lässt aber die Nachhaltigkeit der Herstellung außer Acht. Der Name „Öko“ ist hier also etwas irreführend.

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Was ich 2017 für mich genäht habe:

– Schwimm-Oberteil & Shorts aus Recycling-Badestoff
– Schlafanzughose aus altem Bettbezug
– Rock aus altem Pulli (sehr gelungen!)
– zwei Pullis aus Altkleidern, einen aus Bio-Stoff
– Socken aus alten Pullovern (nicht so gelungen)
– Kleid aus einem alten Pulli und schwarzem Bio-Stoff

Die Pullover, das Kleid und der Rock sind sehr gut gelungen und ich trage sie oft. Auch die Schlafanzughosen trage ich ab und zu. Die Socken sind zu eng geworden und die Naht geht schnell auf – das hat nicht geklappt. Die Schwimmkleidung ist mittelmäßig, ich hab sie aber oft getragen, weil ich einfach nichts nachhaltig produziertes neues gefunden hat, was meinen Vorstellungen entspricht. Ich suche nämlich ein Oberteil mit kurzen Ärmeln und enganliegende Schwimmshorts, gerne noch mit UV-Schutz. Ich hab nämlich keine Lust, im Schwimmbad immer so viel Haut zeigen zu müssen und hätte im Freibad gleich gern den Sonnenschutz dazu. Im Freibad im Sommer hat sich der Bademeister aber über mein Oberteil beschwert. Er möge solche Teile nicht, weil man kaum den Unterschied zu T-Shirts sehen könne, die im Bad nicht erlaubt seien. Pech, ich sehe nicht ein, warum ich deshalb im knappen Bikini herumlaufen soll oder anderen Outfits, wo jeder kontrollieren kann, ob ich mich gerade sorgfältig rasiert habe oder nicht. Wenn ihr also Tipps habt, wo ich nachhaltig produzierte Bademode im Surf-Stil kaufen kann, lasst es mich wissen!

Fast Fashion versus Fair Fashion

Ich habe das Gefühl, dass immer mehr Menschen darauf achten, nicht ständig neue Klamotten von zweifelhafter Herstellung zu kaufen, dass es inzwischen schon viel mehr alternative Angebote (z.B. in Onlineshops wie Glore, Avocado Store, Hess-Natur, Maas, Waschbär, Hans Natur, und und und) für den Neukauf gibt und auch unglaublich viele Möglichkeiten, gebrauchte Mode zu kaufen – sei es vor Ort zu Tauschbörsen, in Second Hand-Läden, zu Kleidertauschpartys mit Freunden oder auf Websites, in Gruppen in sozialen Netzwerken usw.

Neujahrsvorsätze in Sachen #FairFashion

Blogger-Treffen Re:mind in Hamburg.

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Blogger-Treffen Re:mind in Hamburg.

Im November waren Antonia und ich in Hamburg bei Re:mind – einer zum Thema Nachhaltigkeit organisierten Blogger-Konferenz der Otto Group. Dort fehlte es nicht an trendigen Accessoires und veganen Leckereien, dazu gab es interessante Kurzvorträge von Bloggern wie Foodsharing-Gründer Raphael Fellmer und Sophia Hoffmann und schöne Musik. Ich hab auch nette Blogger kennengelernt, zum Beispiel die liebe Mama denkt, die ich schon von Twitter kannte. Der Ausflug wurde uns komplett gesponsert, das ich ihn erwähne, könnte man also als bezahlte Werbung verstehen. Das möchte ich hiermit deutlich machen. Trotzdem möchte ich mich kritisch damit auseinandersetzen.

Die Otto Group ist nicht gerade die Firma, die ich mit Nachhaltigkeit verbinde. Es gibt durchaus Unternehmen, die in dieser Richtung konsequenter sind und wenn ich online einkaufe, möchte ich nicht noch lange recherchieren, ob das Produkt, für das ich mich interessiere, wirklich so nachhaltig ist, wie ich es möchte. Aber es scheint auch dort ein Umdenken stattzufinden und man hat sich Ziele gesetzt, mehr Nachhaltigkeit und Fairness in die Produktpalette zu bringen. Aber das ist natürlich schwierig, wenn man ein Unternehmen ist, das per Definition auf maximalen Gewinn aus ist und gleichzeitig seinen Kunden keine höheren Preise zumuten möchte.

Einer sprichts aus: Ohne Konsum-Reduktion wird es nicht nachhaltig. @raphaelfellmer bei #remind pic.twitter.com/I6rnq1Dy3P

— Das Verückte Huhn (@V_Huhn) 3. November 2017

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Man kann sich vorstellen, was für eine Herausforderung das ist, über hundert Bloggern pro Nachhaltigkeit, die teilweise gar nichts mehr konsumieren wollen wie Raphael Fellmer, zu erklären, dass man nun nachhaltig sein möchte, wenn die sich bereits auf einem ganz anderen Level innerhalb dieser Entwicklung befinden. Was nützen die kleinen Schritte der Modeindustrie, wenn doch insgesamt so viel im Argen liegt? Sollte man nicht gleich konsequenter vorgehen?

Dieses Video von PULS zeigt die Probleme von Fast Fashion auf:


Schaut man auf die Zahlen, wird deutlich, dass die Masse der Menschen noch lange nicht nachhaltig konsumiert. Von daher kann es sein, dass Initiativen wie die von Otto trotzdem dazu beitragen können, den ein oder anderen an einen nachhaltigeren Konsum heranzuführen. Denn schließlich sind die meisten von uns auch nicht von einen Tag auf den anderen auf einen komplett nachhaltigen Konsum umgestiegen, sondern in kleinen Schritten vorgegangen.

Was sagt ihr?

Neujahrsvorsätze in Sachen #FairFashionAuf jeden Fall werde ich meine persönliche Statistik auch 2018 weiterführen. Den Beitrag hier möchte ich derweil zu unserer nachhaltigen Blogparade „einfach. nachhaltig. besser. leben.“ einreichen. Schaut doch mal vorbei, dort gibt es viel interessantes zu entdecken!


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