Einmal mehr schafft es Star Wars auf die Homepage des ORF – des österreichischen Rundfunks. Dort ist heute Abend folgendes zu sehen:
Der zugehörig Artikel kann unter diesem Link aufgerufen werden.
Zunächst einmal finde ich es bemerkenswert, dass es die Saga nach mehr als 35 Jahren immer noch schafft, ein derartiges Medienecho auszulösen und das einerseits außerhalb der USA und andererseits bei einem Fernsehsender, der jetzt nicht unbedingt für sein Geektum bekannt ist.
Die Inhalte des Artikels selbst stimmen weitgehend, auch wenn die weltweiten Einspielergebnisse lt. Boxofficemojo bei über 4,5 Mrd. Dollar liegen (ohne Inflationsanpassung). Darüber hinaus hoffe ich wirklich, dass Darth Vader NICHT in Episode VII vorkommt (außer vielleicht als Machtgeist und dann wäre es ja eigentlich Anakin).
Aber wenden wir uns kurz dem zu, was diese Meldung inhaltlich bedeutet: ab 2015 für den Zeitraum von 5 Jahren, jeden Sommer einen neuen SW Film! Für die Mitglieder der OT Generation, die zwischen den Filmen der ersten Trilogie jeweils 3 Jahre warten, dann eine rund 16 Jahre dauernde Durststrecke ertragen und sich anschließend wieder dem drei Jahre Rhythmus unterwerfen mussten klingt das auf den ersten Blick geradezu himmlisch: wir bekommen in 5 Jahre fast so viele SW Filme wie in den 38 Jahren davor!
Die Frage ist jedoch: ist dies vielleicht sogar zu viel, werden wir mit Star Wars übersättigt? Nun, eine der beiden elementaren Grundregeln, nach denen ich mein Leben ausrichte lautet: man kann nie genug Star Wars haben! Also ist die Antwort eindeutig nein. Andererseits waren es genau diese längeren Pausen zwischen den Filmen (jetzt nicht zwischen VI und I, aber jene innerhalb der Trilogien), die die Sache so reizvoll machten. Die Enttäuschung, dass man nach dem Verlassen des Kinos nun wieder drei Jahre warten musste, bis man erfuhr wie es weitergeht wich bald der Vorfreude auf den nächsten Film, die umso mehr wuchs je näher dessen Erscheinen rückte. Diese Zeitspanne wird nun drastisch reduziert und ich gebe zu, dass dies dem Event-Charakter eines Star Wars Films schaden könnte. Überspitzt ausgedrückt könnte man sagen, dass man nach dem Verlassen von Episode VII am besten gleich vor dem Kino wartet, um rechtzeitig die Karten für den ersten Spin-off Film zu ergattern usw.
Auf der anderen Seite ist ein jährliches (oder sogar in noch kürzeren Abständen vokommendes) Erscheinen von Filmen einer Saga auch nichts völlig Neues: Ende der 80er Jahre kamen die Teil II und III von “Zurück in die Zukunft” in recht kurzen Abständen in die Kinos, mit den beiden Matrix Fortsetzungen war es nicht viel anders, alle drei Teile von “Herr der Ringe” kamen ca. im Jahresrhythmus heraus und Disney selbst scheint mit den Marvel Verfilmungen ein ähnliches Modell zu verfolgen: alle paar Jahre bringt man mit einem neuen “Avengers” quasi die Hauptattraktion, dazwischen gibt es Filme, die sich mit den einzelnen Charakteren beschäftigen. Nachdem dies kommerziell recht gut funktioniert, will man dies jetzt auch auf SW übertragen. Und ich denke, es kann und wird auch hier funktionieren.
Doch was bedeutet dies für die Produktion der 5 Filme? Zunächst kann man wohl davon ausgehen, dass diese kurzen Releasezyklen eine ziemliche Parallelisierung erforderlich machen, denn eine sequentielle Produktion (d.h. mit dem nächsten Film wird erst gestartet wenn der Vorgänger fertig ist) ist bei einer Dimension wie Star Wars und diesem Zeitkorsett sicher nicht möglich. Die beiden Spin-off Filme werden also aller Voraussicht nach von anderen Teams umgesetzt als die ST, möglicherweise wird sogar jeder der beiden Filme von einem eigenen Team realisiert. Das schließt natürlich nicht aus, dass man gewisse Synergien nützen wird, wie Bauten, Modelle, CGI Elemente (oder auch Schauspieler), die ursprünglich für einen der anderen Filme entwickelt bzw. eingesetzt wurden.
Vermutlich bedeutet dies auch, dass die Teile VII, VIII und IX zu einem gewissen Teil gleichzeitig entstehen werden, auch etwas, das es unter GL im Prinzip nicht gab, denn der machte sich erst an den nächsten Film, wenn er den Vorgänger abgeschlossen hatte. Ich glaube jedoch trotzdem nicht, dass die drei Filme der Sequel Trilogie “in einem Rutsch” gedreht werden (wie dies bei “Herr der Ringe” und bei den Hobbit Filmen der Fall war). Sowohl Michael Arndt als auch J.J. Abrams haben Verträge für Episode VII – würde ihre Tätigkeit auch die beiden Nachfolgefilme umfassen, so hätten wir davon meiner Meinung nach schon gehört.
Wovon ich aber ausgehe ist, das mit der Produktion von VIII schon begonnen wird während VII (längst) noch in Arbeit ist. Im Prinzip kann mit der Erstellung des Drehbuches für den 8. Teil begonnen werden sobald jenes für den 7. fertig ist. Während VII in die Post-Produktion wechselt beginnen die Dreharbeiten für VIII, was auch den Vorteil hat, dass man die wiederkehrenden Schauspieler noch bzw. schon wieder bei der Hand hat, sollten pick-up Drehs erforderlich sein (was sicher der Fall sein wird).
Nichtsdestotrotz werden die kommenden 6 Jahre speziell für jene Personen, die entweder vor oder hinter der Kamera an mehr als einem der Filme arbeiten jede Menge Stress.
Und was würde ich dafür geben, an diesem Stress teilhaben zu können!